Wo Bauhaus ein Haus bauen will

Ansiedlungspläne von Baumarkt-Konzern Bauhaus in Rankweil werden konkreter.
Rankweil, Wels In Europa ist die Baumarktkette Bauhaus eine große Nummer. Rund 300 Märkte, etwa 35.000 Mitarbeiter hat das Unternehmen. Obwohl Österreich die erste Landesgesellschaft des in Mannheim gegründeten Unternehmens ist, gibt es – zumindest in Vorarlberg – noch Luft nach oben. Nur in Bregenz ist Bauhaus derzeit im Land vertreten. Das Engagement im Dornbirner Schwefel endete vor über zehn Jahren. 2011 wurde der Markt geschlossen, ein Comeback, das der Konzern an diesem Ort erwog, wurde nach eingehender Prüfung verworfen. Inzwischen wurde das lange leer stehende Gebäude dem Erdboden gleich gemacht, auch die von XXXLutz verfolgten Pläne für einen Mömax-Markt liegen noch in der Schublade.
Eigene GmbH
Dornbirn ist für den Bauhaus-Konzern abgehakt, aber das Unternehmen mit Österreich-Hauptquartier in Wels hat offensichtlich ein Auge auf den Standort Rankweil geworfen. Am 11. Juni 2022 wurde jedenfalls die Grundstücksverwaltung Rankweil KHS GmbH gegründet, 100 Prozent-Eigentümer dieses Unternehmens ist die Bauhaus Grundstücks- und Vermögensverwaltungsgesellschaft m.b.H., einer der Geschäftsführer, Bernd Baus, ist Mitglied der Gründerfamilie des Handelskonzerns. Bauhaus hat schon bei der Marktgemeinde angeklopft hat, wie das Büro von Bürgermeisterin Katharina Wöß-Krall auf VN-Anfrage bestätigt. Es habe eine Anfrage gegeben, doch die müsse vom Land geprüft werden.
Allerdings: Bislang ist beim Land noch nichts eingetroffen. Es gab auch keine Kontakte. Wie gut unterrichtete Quellen bestätigen, soll es aber in absehbarer Zeit zu einem Gespräch kommen. Mehr ist noch nicht zu erfahren. Auch nicht von der österreichischen Sprecherin des Handelskonzerns, Manuela Krauter: „Das ist in der Geschäftsführung angesiedelt. Aber ich kann niemanden für ein Gespräch anbieten und auch keine Informationen geben“, beschied sie auf VN-Anfrage. Verständlich: Das Thema ist ziemlich sensibel.
Der ideale Standort ist nämlich nördlich des Interspar-Marktes unter der Landesstraße im Bereich des Martinsfeldes, in dem auch Lebensmittelhändler Spar über Grundstücksreserven verfügt, für die es laut Spar-Vorarlberg-Geschäftsführerin Carina Pollhammer derzeit keine Pläne gebe.
Angespannte Verkehrssituation
Die L52 ist die Einfallstraße für die Schweizer und Liechtensteiner Kunden, die zusammen mit den heimischen Kunden für überdurchschnittlich gute Umsätze und Erträge sorgen. Deshalb gilt auch der Interspar Hypermarkt in Altenstadt als einer der umsatzstärksten Standorte in Österreich. Die Verkehrssituation rund um den Kreisverkehr und die bereits bestehenden Handelsbereiche ist allerdings – ganz vorsichtig ausgedrückt – angespannt. Mehr Verkehr als derzeit ist laut Fachleuten eigentlich nicht mehr zu verkraften. Die Staus strapazieren die Nerven der Verkehrsteilnehmer regelmäßig.
Arbeitsgruppe eingesetzt
Deshalb beschäftigt sich auch eine gemeindeübergreifende Arbeitsgruppe mit Vorschlägen und Möglichkeiten, wie man den Stauknoten rund um dieses Handelszentrum auflösen könnte, wie man in Zukunft mit den Wünschen der bestehenden Handels- und Gewerbebetriebe wie auch neuer Interessenten umgehen soll. „Dass man gemeinsam darüber nachdenkt, begrüße ich ausdrücklich“, sagt der grüne Gemeindevertreter und LAbg. Christoph Metzler. Ergebnisse liegen bislang nicht vor – erst danach lasse sich beurteilen, wie es weitergehe, erst danach könne über Projekte entschieden werden, so Metzler, der auch darauf hinweist, dass am Martinsfeld im Bereich Rankweil Brederis bislang nur Wohnbauten situiert sind. VN-sca

