“Nach Überhitzung 2022 jetzt Heizung tauschen”

Markt / 28.07.2023 • 22:21 Uhr
Die Speicherproduktion beim österreichischen Hersteller Austria Email läuft auf vollen Touren. Fa/Kainz
Die Speicherproduktion beim österreichischen Hersteller Austria Email läuft auf vollen Touren. Fa/Kainz

Wärmepumpenmarkt beruhigt sich nach “Energie-Panik” wieder.

Knittelfeld, Schwarzach Das vergangene Jahr hat die Hersteller von Wärmpumpen an ihre Produktionsgrenzen gebracht, Installateuren ging es ebenso. Lange Wartezeiten für die Kunden waren die Folge, die regelrechte Panik angesichts des drohenden Energieengpasses ist jetzt allerdings vorbei. Und zwar gründlich. Die Österreicher wiegen sich in Sicherheit angesichts der Informationen, welche die Regierung gebetsmühlenartig unters Stimmvolk streut. Doch man soll sich nicht täuschen, sagt der Bregenzer Martin Hagleitner, Vorstandsvorsitzender der Austria Email AG und Konzernleiter der Groupe Atlantic in der DACH-Region, und verweist auf die nach wie vor vorhandenen Risiken. Das kleinste ist dabei noch der bereits jetzt wieder steigende Heizölpreis, das größte nach wie vor die Gasversorgung. Dafür, jetzt einen Wechsel zu energieeffizienten Systemen zu realisieren, spreche zudem, dass der Engpass bei Handwerkern und beim Material überwunden sei.

Das vergangene Jahr sorgte in seinem Unternehmen wie in der Branche überhaupt für ein sensationelles Wachstum. Das heimische Traditionsunternehmen mit rund 470 Beschäftigten steigerte als führender Spezialist für Speicher- und Heizungstechnik den Jahresumsatz von 94,9 Mill. Euro im Jahr 2021 um beachtliche 31,5 Prozent auf 124,8 Mill. Euro 2022. Damit hat sich der Umsatz innert fünf Jahren verdoppelt. Die gesamte Austria-Email-Gruppe inklusive der 100-Prozent-Tochter Austria Email GmbH sowie der akquirierten 70-Prozent-Tochter Thermic Energy in Deutschland weisen einen Zuwachs von rund 68 Prozent auf: von 107,3 Mill. Euro im Jahr 2021 (ohne Thermic Energy) auf 180,1 Mill. Euro 2022. Das Wachstum schafft neue „Green Jobs“: Aktuell werden 50 zusätzliche Mitarbeitende gesucht, zieht Hagleitner eine Erfolgsbilanz.

Prall gefüllte Fördertöpfe

Heuer wird das wohl nicht zu erreichen sei, allerdings sei jetzt ein guter Zeitpunkt, die Therme im Haus auf neuesten Stand zu bringen. Denn nicht nur die volatile Lage am Energiemarkt berge Gefahren, es gehe auch darum, die Energiewende in den eigenen vier Wänden voranzutreiben. Zumal „die Fördertöpfe von Republik und oft auch der Länder prall gefüllt sind“ und man nicht wisse, wie lange das noch so ist. Eine Sanierung könne auch in kleinen Schritten angegangen werden, entgegnet er Befürchtungen, dass diese zu teuer wird. Mit wenig Interventionen könne z. B. mit einem smarten Elektroboiler bis zu 40 Prozent Energie gespart werden. Ein weiterer Grund seien auch die gesetzlichen Vorgaben: „Denken Sie an die CO2-Steuer oder die ab 2027 geplanten Abgaben auf fossile Energie“, so der Bregenzer Manager im Gespräch. VN-sca