Entscheidende Denkanstöße und Impulse

Markt / 13.11.2023 • 18:41 Uhr
Das Vorarlberger Wirtschaftsforum ist eine wichtige Stätte der Begegnung und des Dialogs.  vn/sams
Das Vorarlberger Wirtschaftsforum ist eine wichtige Stätte der Begegnung und des Dialogs.  vn/sams

Ein geschichtlicher Rückblick aus Anlass des 40. Vorarlberger Wirtschaftsforums.

BREGENZ Am Donnerstag wird im Bregenzer Festspielhaus das 40. Vorarlberger Wirtschaftsforum unter dem Motto „Gegenwind als Antrieb: Wachstumschancen nutzen“ stattfinden.

Die Veranstaltung geht auf eine Initiative der VN zurück. Erster Mitveranstalter war die CA, später kamen die Industriellenvereinigung (IV) und die Wirtschaftskammer Vorarlberg (WKV) dazu. Das Wirtschaftsforum wurde zur größten Wirtschaftsveranstaltung im Bodenseeraum. Das erste war zum Thema „Strukturwandel als Herausforderung für Unternehmer und Manager“ am 6. November 1984 im gräflichen Palast in Hohenems.

Beginn mit 80 Teilnehmern

Der damalige Moderator Joseph P. Feurstein, Geschäftsführer der IV Vorarlberg, erinnert sich: „Die Initiatoren haben sich wohl kaum vorstellen können, dass sich aus dem Beginn mit rund 80 Teilnehmern die wichtigste Wirtschaftsveranstaltung des Landes mit über 700 Teilnehmenden entwickeln wird. Aus heutiger Sicht ist das erste Tagungsthema bis heute ein Leitbild. Das frühzeitige Erkennen von Veränderungen und die kreative Reaktion darauf ist die wichtigste Aufgabe von verantwortlichen Gestaltern in den Unternehmen, aber auch im unternehmerischen Umfeld. Die Analyse der ersten Foren hat die Veranstalter erkennen lassen, welch großartige Chance diese Tagung für Vorarlberg bieten kann. Gemeinsames Wissen über Entwicklungen und Handlungsanweisungen können ein enormer Wettbewerbsvorteil sein. Die kluge Definition eines Leitthemas, die auf die praktische Anwendung gezielte inhaltliche Sequenzierung, behandelt durch Topreferenten, und der unmittelbare Gedankenaustausch der Teilnehmer bewirken Prozesse in den Köpfen der Elite der Vorarlberger Wirtschaft. Dies ist die einzigartige Chance dieser Veranstaltung, aber wahrscheinlich auch das Geheimnis des Erfolges.“

Aktuelle Tagungsthemen

Wolfgang Ilg, Geschäftsführer der Sektion Industrie in der WKV, leitete 1984 mit Landesrat Guntram Lins den Arbeitskreis „Staat und Wirtschaft“. Er führt dazu aus: „Die ungebrochene Attraktivität des Wirtschaftsforums hängt auch damit zusammen, dass jeweils sehr aktuelle Tagungsthemen gewählt werden. Das Motto der ersten Veranstaltung reagierte auf wesentliche Veränderungen, die sich in der Vorarlberger Wirtschaft vollzogen. Einerseits die Schrumpfung der dominierenden Textilindustrie zugunsten expandierender Metall- und Elektrobetriebe und andererseits das Wachstum des Dienstleistungssektors, der in den Achtzigerjahren die Industrie in der Wertschöpfung und dann bei der Erwerbstätigenzahl überholte. Dieser erfolgreiche Strukturwandel war nicht etwa Folge fördernder staatlicher Strukturpolitik, sondern entwickelte sich aus vielen unternehmerischen Initiativen in der von dynamischen KMU geprägten Vorarlberger Wirtschaft. Demgegenüber verfolgte der Staat seit Mitte der Siebzigerjahre unter Bruno Kreisky eine konservierende Wirtschaftspolitik, die einseitig die Großbetriebe der verstaatlichten Industrie mit Milliardenzuschüssen alimentierte. Dieser Problematik widmete sich unser Arbeitskreis.“

Privatisierung bis EU

Seither reichten die Themen von Privatisierung, Kooperationen, Telekommunikation oder Sozialkompetenz über Bildungspolitik und nationalökonomische Aspekte bis zum EU-Beitritt Österreichs.

Wegen des großen Interesses wechselten die Veranstalter 1988 ins Kulturhaus Dornbirn und dann ins Festspielhaus. 2020 wurde das Wirtschaftsforum erstmals digital abgehalten.

Heuer stehen beim 40. Vorarlberger Wirtschaftsforum Kristina Schröder, Mathias Berthold, Matthias Sutter, Annahita Esmailzadeh, Michael Diederich, Martin Hink, Finanzminister Magnus Brunner, Anastassia Lauterbach, Adriana Collini, Philipp Lehner, Katharina Rhomberg-Shebl und Angelo Holzknecht auf der Bühne. EE

7. November 1984: VN-Bericht zum ersten Wirtschaftsforum.
7. November 1984: VN-Bericht zum ersten Wirtschaftsforum.
1984 Hannes Androsch, war CA-Generaldirektor, Vizekanzler und Finanzminister. vn

1984 Hannes Androsch, war CA-Generaldirektor, Vizekanzler und Finanzminister. vn

1988 Lothar Späth, Ministerpräsident von Baden-Württemberg, Top-Manager. reuters

1988 Lothar Späth, Ministerpräsident von Baden-Württemberg, Top-Manager. reuters

1994 Helmut Schmidt, ehemaliger deutscher Bundeskanzler (1974 bis 1982). dpa

1994 Helmut Schmidt, ehemaliger deutscher Bundeskanzler (1974 bis 1982). dpa

2006 Jesco von Puttkamer, deutsch-amerikanischer Raumfahrtexperte der NASA. vn

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2019 Sabine Herlitschka, Vorstandsvorsitzende von Infineon Technologies Austria AG. vn

2019 Sabine Herlitschka, Vorstandsvorsitzende von Infineon Technologies Austria AG. vn

2018 Edeltraud Hanappi-Egger, Rektorin der Wirtschaftsuniversität Wien. vn

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