Skifahren in Vorarlberg: So soll es für Familien bezahlbar sein

Markt / 21.11.2023 • 13:05 Uhr
Skifahren in Vorarlberg: So soll es für Familien bezahlbar sein
Wie Skifahren für Familien weiter zugänglich sein kann, beschäftigt die Bergbahnen. VN/Rauch, Canva

Der Bergbahn-Verbund Montafon Brandnertal bietet verschiedene Angebote, erklären die Geschäftsführer.

Darum geht’s:

  • Die Skigebiete Montafon Brandnertal bieten diverse Maßnahmen für Kinder und Familien.
  • Kinder unter zehn Jahren erhalten eine kostenlose Saison- und Jahreskarte.
  • Es gibt auch Ermäßigungen für Familien-Saisonkarten und kostenlose Kindergarten- und Schulskikurse.

Schwarzach/Montafon Die Vorarlberger Berge sind von Schnee bedeckt. In höheren Lagen ist der Winter bereits angekommen. Also nichts wie los auf die Skipiste? Das war einmal. Die Begeisterung hat merklich nachgelassen. Während früher noch beinahe jedes Kind mal auf Skiern stand, ist es heute eher die Ausnahme. Der Bergbahn-Verbund Montafon Brandnertal möchte das ändern, und hat deshalb diverse Maßnahmen getroffen.

“Es ist uns wichtig, die Familienthemen in unserem Pool zu lancieren”, sagt Thomas Lerch, Geschäftsführer der Bergbahnen Gargellen. Das gelte sowohl für den Sommer als auch für den Winter. Das zentrale Angebot, um Familien finanziell zu entlasten, ist die kostenlose Saison- und Jahreskarte für Kinder unter zehn Jahren. “Damit sind wir die Einzigen in Österreich”, stellt Peter Marko, Geschäftsführer der Silvretta Montafon, klar. Seit 2020 gibt es das Angebot, damals noch mit 4500 vergebenen Karten. Heuer sind es bereits 7000. “Und die Aktion geht noch bis zum 8. Dezember”, sagt Lerch.

Auf Besuch in der VN-Redaktion: Peter Marko und Thomas Lerch. <span class="copyright">VN/Rauch</span>
Auf Besuch in der VN-Redaktion: Peter Marko und Thomas Lerch. VN/Rauch

Angebote für Kinder und Familien

Das gilt zum Beispiel auch für die Familien-Saisonkarte. Hier wird nur das erste Kind berechnet und das mit einer Ermäßigung von 40 Prozent. Und Kind ist man in den Skigebieten im Montafon und Brandnertal übrigens bis zum 18. Geburtstag. Ein Blick auf die Preise: Jahres-WildPass für Erwachsene im Vorverkauf 780 Euro und für Kinder 312 Euro. Familientarif für zwei Erwachsene und alle Kinder 1755,00 Euro.

Weitere Maßnahmen, um Kinder und Jugendliche zum Skifahren zu bringen, sind kostenlose Kindergarten- und Schulskikurse. Darüber hinaus bietet die Wirtschaftskammer die Aktion #schifahra, bei der Schüler ebenfalls gratis auf die Piste dürfen.

Thomas Lerch, Geschäftsführer Bergbahnen Gargellen, blickt optimistisch in die Zukunft. <span class="copyright">VN/Rauch</span>
Thomas Lerch, Geschäftsführer Bergbahnen Gargellen, blickt optimistisch in die Zukunft. VN/Rauch

Natürlich kommen Kinder nicht ohne ihre Eltern auf die Piste. Und bei den Tageskartenpreisen für Erwachsene überlegen sich die meisten schon genau, ob sie den Weg auf sich nehmen. “Für jemanden, der gerne Ski fährt, ist die Saison- oder Jahreskarte das beste Produkt”, sagt Marko. Durchschnittlich seien die Inhaber vergangenen Winter so viel gefahren, dass ein Skitag nur noch 19 Euro gekostet hat.

Klimawandel und Wintersport

Bei den Tages- und Mehrtageskarten haben die Gäste über die neuen dynamischen Preise einen Anreiz: Wer früher kauft, zahlt weniger. Und das geht ganz entspannt online von daheim. Mittlerweile machen die Online-Tickets schon über die Hälfte aller verkauften Karten aus. Dazu gibt es Familienskitage. Am Golm zum Beispiel am 21. Januar. Mit dem Vorarlberger Familienpass kostet das Ticket für die ganze Familie 25 Euro.

Begeisterter Skifahrer: Peter Marko, Geschäftsführer der Silvretta Montafon.<span class="copyright"> Kothner</span>
Begeisterter Skifahrer: Peter Marko, Geschäftsführer der Silvretta Montafon. Kothner

Jugendliche kommen derweil schon allein in die Skigebiete. Für die nahegelegenen Buslinien gilt das Skiticket auch als Busticket. Mit dem Green Ticket geht es auch bis Buchs, St. Margarethen und Lindau. Dazu gibt es die Green Line mit Busunternehmen aus Deutschland und eine Mitfahrbörse im Netz.

Die umweltfreundlichere Anreise spielt natürlich auch eine wichtige Rolle in Sachen Klimaschutz. Ein Thema, das Skigebiete zunehmend beschäftigt. “Wir wissen, dass die Natur unsere Basis ist und wir alles tun müssen, um diese Basis zu erhalten”, versichert Marko. Neben den Angeboten in der Anreiseform gebe es eine Photovoltaik-Offensive und die meisten Skigebiete der Region fahren mit grünem Strom.

Angebote im Sommer

“Wenn man die verschiedenen Szenarien betrachtet, ist auch die Politik schon auf dem richtigen Weg”, sagt Lerch. Es sei erkennbar, dass gewisse Tendenzen in die richtige Richtung laufen. Für sein Skigebiet in Gargellen macht er sich um den Schnee in den kommenden Jahren wenig Sorgen. “Wie auch unsere Kollegen haben wir unsere Hausaufgaben gemacht.” Sprich: Beschneiungsinfrastruktur, um die Saisonzeiten zu sichern. “Wir sind überzeugt, dass wir Zukunft haben, weil Skifahren einfach eine der schönsten Sportarten überhaupt ist”, schwärmt Marko.

Dass die Berge auch im Sommer immer attraktiver werden, merken die Bergbahn-Betreiber an den Verkaufszahlen. Der Anteil der Jahreskarten an den Dauerkarten ist in den vergangenen zehn Jahren von 23 auf 76 Prozent gestiegen. Kontinuierlich steigert sich auch das Angebot: Mountaincarts in Gargellen, Alpin Coaster und Rutschenpark am Golm, Tierweltenweg und Bikepark Brandnertal.

Der Bikepark Brandnertal lockt Besucher im Sommer an. <span class="copyright">Michael marte</span>
Der Bikepark Brandnertal lockt Besucher im Sommer an. Michael marte

Doch jetzt ist erst mal Winter angesagt. “Es ist meine elfte Saison hier und so gut wie heuer war es noch nie”, sagt Marko voller Begeisterung. Das erste Skiwochenende lief schon mal gut an. Dieses Wochenende öffnen weitere Skigebiete. Die Schneesituation in den höheren Lagen biete optimale Voraussetzungen.

Aufgrund Ihrer Datenschutzeinstellungen wird an dieser Stelle kein Inhalt von Iframely angezeigt.

Allein am vergangenen Samstag wurden 1400 Saison- und Jahreskarten gekauft. Insgesamt sind es schon um die 15.000 und damit 39 Prozent mehr als vor einem Jahr. Und auch bei den klassischen Urlaubskarten sind es schon rund ein Viertel mehr. Die Skisaison kann also an Fahrt aufnehmen. Genauso wie die Wintersportler auf den Pisten.

Aufgrund Ihrer Datenschutzeinstellungen wird an dieser Stelle kein Inhalt von Iframely angezeigt.