Diese zwei Vorarlberger Getränkehersteller schließen sich zusammen

Markt / 10.04.2024 • 17:00 Uhr
Diese zwei Vorarlberger Getränkehersteller schließen sich zusammen

Unternehmen wollen lieber Synergien nutzen, als sich zu konkurrenzieren.

Schwarzach Synergien nutzen, anstatt sich zu konkurrenzieren. Das ist der Grund für den Zusammenschluss zweier Vorarlberger Getränkehersteller.

Seit 130 Jahren gibt es die Brauerei Egg. Alois Fink wiederum begann Anfang der 60er-Jahre in Lingenau Getränke abzufüllen. Heute werden die Limonaden unter dem Namen Alfi vertrieben. Außerdem ist man im Getränkehandel aktiv. Fünf Kilometer voneinander entfernt gelegen, haben sich die beiden Firmen nun entschlossen, ihre Kräfte zu bündeln.

Foto Alfi Getränke, Egger Brauerei – Joachim Fink, Lukas Dorner
Lukas Dorner, Joachim Fink und Hubert Berkmann freuen sich über die Zusammenarbeit. vn/Paulitsch

Beide mit Limonadensortiment

„Viele Jahrzehnte lang standen wir in Konkurrenz zu Alfi, beide hatten wir unser eigenes Limonadensortiment“, sagt Lukas Dorner, Geschäftsführer der Brauerei Egg. „Aber wir haben erkannt, dass wir mehr Gemeinsamkeiten haben als gedacht und dass es wichtiger ist, Synergien zu nutzen, als uns zu konkurrenzieren. Wir sehen Potenzial in unser beider Interesse.“

Foto Alfi Getränke, Egger Brauerei – Joachim Fink, Lukas Dorner
Synergien nutzen lautet die Devise bei Alfi und Egger. vn/Paulitsch

Platznot in Egg

Denn die Brauerei Egg hat in Egg Platznot und mietete bereits in der Vergangenheit Stellflächen bei Alfi an. Außerdem haben beide Firmen eine Abfüllung und es gibt Überschneidungen bei den Kunden. „Wir sind mehr der produzierende Betrieb, Alfi hat sich mehr zum handelnden Betrieb entwickelt. Durch den Zusammenschluss können wir nun das Beste beider Welten nutzen“, so Dorner.

Foto Alfi Getränke, Egger Brauerei – Joachim Fink, Lukas Dorner
Die Brauerei Egg produziert rund 20.000 Hektoliter Bier im Jahr. vn/Paulitsch

Kerngeschäft integrieren

Konkret wird die Brauerei Egg die Hallen von Alfi in Lingenau anmieten und deren Kerngeschäft in die eigene Firma integrieren. Zudem wird das Sortiment gestrafft und der Fokus auf die eigenen Produkte gelegt. Neben dem Bier aus Egg und deren Wälder Limonaden wird unter der Marke Alfi weiterhin die FIT-Limonade produziert. Die anderen Alfi-Limonaden (Zitrone, Orange und Cola-Mix) wird es ab Oktober nicht mehr geben, dafür aber die von der Brauerei Egg.

Foto Alfi Getränke, Egger Brauerei – Joachim Fink, Lukas Dorner
Joachim Fink, Lukas Dorner und Hubert Berkmann sind sich einig. vn/Paulitsch

Angebot an Mitarbeiter

Alle Mitarbeiter haben ein Angebot zur Übernahme bekommen. Alfi-Geschäftsführer Joachim Fink wird ebenfalls bleiben, dann als Mitarbeiter im Außendienst. „Ich habe natürlich lange überlegt, weil es schon ein großer Schritt ist. Aber es ist letztlich eine gute und richtige Entscheidung. Wir haben Kunden, die die Limonade bei uns und das Bier in Egg bestellt haben. Nun haben sie nur noch einen Ansprechpartner.“

Foto Alfi Getränke, Egger Brauerei – Joachim Fink, Lukas Dorner
Alfi produziert rund 2000 Hektoliter Limonaden und Wasser im Jahr. vn/Paulitsch

Regionale Verankerung

In die Zukunft blicken alle Beteiligten sehr positiv. „Wir haben im Bregenzerwald eine sehr gute regional verankerte Position. Die Regionalität ist unser großer Trumpf. Miteinander können wir diese Stärke nutzen“, sagt Hubert Berkmann, Geschäftsführer der Brauerei Egg.

Foto Alfi Getränke, Egger Brauerei – Joachim Fink, Lukas Dorner
Der Sitz von Alfi Getränke in Lingenau. vn/Paulitsch

Wichtig ist allen, dass die Entscheidung zum Zusammenschluss proaktiv erfolgte und nicht aus der Not heraus. „Niemand von uns muss. Somit können wir auch in Zukunft privat und eigenständig bleiben“.

Foto Alfi Getränke, Egger Brauerei – Joachim Fink, Lukas Dorner
Bei Alfi werden 500.000 Flaschen Limonade und Wasser pro Jahr abgefüllt. vn/Paulitsch

Gut aufgestellt

Bei Alfi werden 500.000 Flaschen Limonade und Wasser pro Jahr abgefüllt, das entspricht rund 2000 Hektolitern. In der Brauerei Egg sind es 20.000 Hektoliter Bier und 7000 Hektoliter Limonaden und Wasser. Heuer will man in Egg rund 600.000 Euro in die Abfüllung investieren. „Wir sind in der Gastronomie und im Handel gut aufgestellt“, sagt Lukas Dorner. Die Nachfrage sei sehr positiv.