Diese „Gelta“ für Babys sorgt für Begeisterung

Markt / 24.05.2024 • 13:10 Uhr
Babywiege Staatspreis
Die Babywiege, für die Jodok Felder die Idee hatte und die von Designern und Handwerkern umgesetzt wurde, begeisterte die internationale Jury. jodokfelder.at, Dominic Kummer

Bregenzerwälder Team wurde mit dem Staatspreis Design für eine neu gedachte Babywiege ausgezeichnet.

Wien, Andelsbuch „Gutes Design kann den Menschen glücklich machen“ behauptet der weltbekannte Vorarlberger Designer und  Grafiker Stefan Sagmeister. Der Staatspreis Design 2023 hat das Zeug dazu, schon Babys einen glücklichen Start ins Leben zu ermöglichen. Gewonnen hat den renommierten Preis nämlich das Kreativ-Teams rund um Initiator Jodok Felder, aus Andelsbuch – „Ich hatte eine Blitzidee und habe die richtigen Leute dafür angerufen“, schildert er die Entstehungsgeschichte –  und die Designreserve aus Hittisau, namentlich Georg Milde und Johanna Oberneder, einem ambitioniertem Gestaltungsbüro, das in verschiedenen Designdisziplinen für Aufmerksamkeit sorgt.

Designteam II Babywiege
Das ausgezeichnete Kreativ-Team: Johannes Mohr, Jodok Felder, Georg Milde, Johanna Oberneder, Michael Geser (v. l.)

In der Kategorie „Produktgestaltung Interieur“ wurde das Projekt „Schlaf Gut/Stubenwiege“ mit dem Preis ausgezeichnet – zur Auswahl standen der Jury 218 Projekte. Die Stubenwiege wurde im Wettbewerbs „Handwerk+Form“ des Werkraums Bregenzerwald von den Designern zusammen mit den Handwerksbetrieben Tischlerei Geser und Mohr Polster realisiert. Felder selbst hat außer der Idee nichts beigetragen zum Entstehen. „Nicht einmal Schrauben“, sagt der Metallspezialist, der in Alberschwende eine Firm für Metallarbeiten betreibt. Die Ansprüche des Teams waren von Anfang an wollte aber nicht nur einen Hingucker schaffen, “rein funktionales Design reicht nicht mehr aus. Das Gefühl, ein Kind wie in einem Nest schützend wiegen zu wollen, war der ausschlaggebende Wegweiser für dieses Produkt, das durch die meisterhafte Handwerkskunst Emotionen beflügelt, erklärt Felder, der sich wie alle Beteiligten riesig über die Auszeichnung freut.

“Wenn Göbl größer sind”

Die Wiege erinnert beim ersten Mal sehen an eine Gebse, also die traditionelle Holzschüssel für Kässpätzle. Verwendet werden kann sie dafür nicht, aber Felder denkt schon weiter: „Wenn die Göbel größer sind, kann man  sie auch als Gelta verwenden.“ Auf jeden Fall verleihen die geschwungenen Formen der Zirbenholzteile der Wiege nicht nur eine ästhetische Note, sondern schaffen auch ein Nest, das Tradition und Modernität vereint – in dem sich das Baby hoffentlich aus seiner Wahrnehmung und Sicht seiner Mama für Wohlbefinden. Die Konstruktion gewährleistet nicht nur ein sicheres Schlafumfeld für das Baby, sondern ermöglicht auch eine sanfte Wippbewegung. Verwendet wurden nur hochwertige Materialien: Zirbenholz für das Bett, Rosshaar, Baumwolle, Schafwolle und Leinen für die Matratze und das Polster. Verarbeitung und Konstruktion zeigen die hohe technologische Expertise bei der Herstellung der Babywiege. Und natürlich ist die Ressourcenschonung bei der Produktion der Wiege sichergestellt. „Form folgt Funktion spiegelt sich hier in minimalistischem Design und Schlafkomfort wider“, begeistert sich die Jury über die Wiege. Die Wälder Designerwiege kann man bei den Firmen Mohr und Geser auch erwerben. Babys würde es sicher freuen.

Design Staatspreis
Johannes Mohr und Georg Milde bei der Preisverleihung mit Roland Weinert (v. l.) FA/Kummer

Der Staatspreis Design war übrigens nicht die einzige Auszeichnung, die im Bregenzerwald landete: „WALL28 – Ein Licht für die Wand“ von Designer und Architekt Georg Bechter, mit einer Nominierung gewürdigt.

Designer Babywiege
Freude am Projekt und Spaß bei der Arbeit zeichnet das Team aus, das nun preisgekrönt wurde.