Egger “Gebirgsfeuerwehr” war eine Klasse für sich

VN / 02.09.2025 • 14:52 Uhr
Die Entscheidung – Hauptbewerter Johannes Moosbrugger drückt den Startknopf – 68,48 Sekunden später hatte Titelverteidiger Egg den Goldenen Bergschuh wieder in ihrem Besitz. PETER STRAUSS   
Die Entscheidung – Hauptbewerter Johannes Moosbrugger drückt den Startknopf – 68,48 Sekunden später hatte Titelverteidiger Egg den Goldenen Bergschuh wieder in ihrem Besitz.STP

Beim 9. Alpin-Nassbewerb in Alberschwende war der Titelverteidiger wieder unantastbar.

Alberschwende Mit einer Rekordbeteiligung von 26 Wettkampfgruppen – darunter auch Feuerwehren aus Tirol und sogar Oberösterreich – ging der 9. Alpin-Nassbewerb in der Alberschwender Arena über die Bühne und am Ende stand fest: Die Egger Florianis kletterten auch heuer in einer eigenen Liga zum Löschangriff. Kleiner Lichtblick für die Konkurrenz: Im Vorjahr lag Gruppenkommandant Matthias Flatz mit seinen Mannen unglaubliche 42,17 Punkte (= Sekunden) vor Doren, heuer waren es “nur” noch 16,56 Punkte, die Bezau gegenüber dem Siegerteam zurücklag. Weitere 2,39 Punkte zurück komplettierte Bildstein auf Platz drei das Podium. Wolfurt rutschte im Finale vom zweiten Platz nach dem Grunddurchgang noch auf Rang vier ab, vor Eidenberg aus Oberösterreich.

Das
Das “Brandobjekt” wartet am Ende eines 45-Grad-steilen Hangs.

Eine echte Challenge

Seit mehr als 70 Jahren kämpfen Vorarlbergs Wehren beim landesweiten Wettbewerb um den Sieg, für den es bald als Trophäe den Goldenen Helm gab. Vor 45 Jahren “verschärften” die Wälder diese Herausforderung durch den “nassen” Wettkampf, bei dem im Gegensatz zum klassischen Landesbewerb, der nur “trocken” abgewickelt wurde, auch tatsächlich gespritzt wurde.

Knapp über einer Minute lagen die schnellsten Laufzeiten.
Knapp über einer Minute lagen die schnellsten Laufzeiten.

Der Alberschwender Wehr war auch das vor rund einem Jahrzehnt noch zu wenig, also baute man als zusätzliche Herausforderung einen Löschangriff auf ein “Brandobjekt” im Gebirge ein. Im Ernstfall ein Waldbrand oder ein Brand einer abgelegenen Alp- oder Ferienhütte, fernab von Hydranten oder sonstigen Wasserentnahmestellen. Kurzum ein “Brand”, bei dem Zubringerleitungen zu legen und Hänge zu überwinden waren. Die ehemalige Eishockeyarena mit den steilen Zuschauerrängen bot sich ideal an und heuer wurde bereits zum neunten Mal auf 45-Grad-steilem Hang bergauf, bergab und quer um den Sieg gekämpft.

Hoch über dem „Zeltdorf“ in der Arena wurde der Löschangriff abgeschlossen.
Hoch über dem “Zeltdorf” in der Arena wurde der Löschangriff abgeschlossen.
Auf und ab und quer zum steilen Hang müssen die Löschleitungen gelegt werden, um den „Brand“ zu bekämpfen.
Auf und ab und quer zum steilen Hang müssen die Löschleitungen gelegt werden, um den “Brand” zu bekämpfen.

Vertauschte Rollen

Dabei erwies sich die Arena Alberschwende einmal mehr als ideale Wettkampfstätte – freilich mit vertauschten Rollen, denn wo früher die Zuschauer standen, um die Eishockey-Spiele zu verfolgen, kämpften jetzt Feuerwehrler auf steilem Hang um den Sieg, und im früher vereisten Oval war alles für die Zuschauer angerichtet.

Der Wettkampf um den Goldenen Bergschuh simuliert einen Einsatz bei einem Waldbrand oder einem Brandobjekt in schwierigem bergigen Gelände.   
Der Wettkampf um den Goldenen Bergschuh simuliert einen Einsatz bei einem Waldbrand oder einem Brandobjekt in schwierigem, bergigem Gelände.

Unter den Besuchern, die von Platzsprecher Klaus Peter Gmeiner auf dem Stand der Dinge gehalten wurden, waren u. a. auch Vorarlbergs Landesfeuerwehrinspektor Herbert Österle, Bezirksfeuerwehrinspektor Reinhard Karg, Bezirksvertreter Gallus Beer (die beiden nahmen gemeinsam mit Alberschwendes Kommandant Johannes Geser am Abend beim Blaulicht-Clubbing auch die Siegerehrung vor). Die Spitzen des Verbandes waren zum einen angetan vom hohen Leistungsniveau der Wettkampfgruppen, zum andern von der reibungslos funktionierenden Organisation des Bewerbs durch die Alberschwender Wehr. So wie die vielen Feuerwehrler hatten auch Österle & Co. keine Erklärung für die große Überlegenheit der Egger Wettkampfgruppe. So wie im Vorjahr agierte Matthias Flatz mit seinen Kameraden Lorenz Lang, Jodok Geiger, Benjamin Flatz, Tobias Metzler, Christoph Geiger, Jakob Metzler, Richard Flatz und Gerhard Steurer wieder in einer eigenen Liga.

„Wiederholungstäter“ – Matthias Flatz mit seinen Kameraden Lorenz Lang, Jodok Geiger, Benjamin Flatz, Tobias Metzler, Christoph Geiger, Jakob Metzler, Richard Flatz und Gerhard Steurer „löschten“ so wie im Vorjahr in ihrer eigenen Liga.
“Wiederholungstäter” – Matthias Flatz mit seinen Kameraden Lorenz Lang, Jodok Geiger, Benjamin Flatz, Tobias Metzler, Christoph Geiger, Jakob Metzler, Richard Flatz und Gerhard Steurer “löschten” so wie im Vorjahr in ihrer eigenen Liga.

Der Goldene Bergschuh ging damit zum zweiten Mal in Folge nach Egg und auch der Wanderpokal (2022 von Sibratsgfäll und 2023 von Bildstein erobert) bleibt nach 2024 ein weiteres Jahr bei der Egger Wehr.

  Weitgereiste Gäste beim Blaulicht-Clubbing: Zwei Älpler, eben erst mit dem Vieh von der Alpe Rona in Bürserberg ins Tal zurückgekehrt, feierten das Ende des Alpsommers in Alberschwende.
Weitgereiste Gäste beim Blaulicht-Clubbing: Zwei Älpler, eben erst mit dem Vieh von der Alpe Rona in Bürserberg ins Tal zurückgekehrt, feierten das Ende des Alpsommers in Alberschwende.

Origineller Abschluss

Originell wie der Wettkampf war auch der Abschluss in der um ein Zelt erweiterten Feuerwehrgarage, die als Location für Siegerehrung mit anschließendem Blaulicht-Clubbing genutzt wurde. Wälder Fise in speziellem Rahmen – mit Dutzenden Helmen auf den Spinden als Hintergrund. STP

Für einen Abend konnte die Wälder Jugend in der Alberschwender Feuerwehr-Garage darauf vergessen, dass es die Wälderhalle noch immer nicht gibt . . .
Für einen Abend konnte die Wälder Jugend in der Alberschwender Feuerwehr-Garage darauf vergessen, dass es die Wälderhalle noch immer nicht gibt.
Die Wettkampfgruppe der Feuerwehr Egg hatte lautstarke Unterstützung mit „Rumpeln“ im Rücken.
Die Wettkampfgruppe der Feuerwehr Egg hatte lautstarke Unterstützung mit “Rumpeln” im Rücken.
Gallus Beer, Johannes Geser und Reinhard Karg (v. l.) „belohnten“ die 26 Wettkampfgruppen mit einer Pokalflut.
Gallus Beer, Johannes Geser und Reinhard Karg (v. l.) “belohnten” die 26 Wettkampfgruppen mit einer Pokalflut.
   Gruppenkommandantin Paulina Widerin verpasste mit ihrem Team mit zu vielen Fehlern eine bessere Platzierung.
Gruppenkommandantin Paulina Widerin verpasste mit ihrem Team mit zu vielen Fehlern eine bessere Platzierung.
Einzigartiger Wettkampf in einer einzigartigen Arena – und auch das „Paletten-Podest“ das Bezau (li./2.) Sieger Egg (Mitte) und Bildstein besetzten, ist wie die Trophäe einzigartig.
Einzigartiger Wettkampf in einer einzigartigen Arena – und auch das “Paletten-Podest”, das Bezau (li./2.), Sieger Egg (Mitte) und Bildstein besetzten, ist wie die Trophäe einzigartig.
„The Winner takes it all!” Pokal für den Tagessieg, Goldener Bergschuh und natürlich auch der Wanderpokal waren wieder fest in Egger Händen.   
“The Winner takes it all!” Pokal für den Tagessieg, Goldener Bergschuh und natürlich auch der Wanderpokal waren wieder fest in Egger Händen.
Vor dem Hintergrund Dutzender Helme auf den Spinden bot sich dem zahlreichen Publikum eine originelle Location für das Blaulicht-Clubbing.   
Vor dem Hintergrund Dutzender Helme auf den Spinden bot sich dem zahlreichen Publikum eine originelle Location für das Blaulicht-Clubbing.
Nach einem originellen Wettkampf klang der Tag mit einer ebenso originellen und einzigartigen Wälder Fise aus.   
Nach einem originellen Wettkampf klang der Tag mit einer ebenso originellen und einzigartigen Wälder Fise aus.