“Doping” in Millionenhöhe für Vorarlberger Firmen

Heuer wurden bereits über 100 Projekte bzw. Neugründungen der Vorarlberger Wirtschaft unterstützt. Dafür wurde die Förderung im ersten Halbjahr verwendet.
Bregenz, Dornbirn Die schwächelnde Konjunktur hat die Wirtschaft weiterhin im Griff. Das trifft den Standort Vorarlberg oft härter als andere Regionen. Das hat natürlich einen Grund: Es ist die Leistungsfähigkeit der Unternehmen, die einen Exportanteil nach sich zieht, der weit vor anderen Regionen liegt. Für Unternehmer gilt aber auch in schwierigen Zeiten, dass sie Chancen erkennen und ergreifen. „Die Grundlage für Vorarlbergs wirtschaftlichen Erfolg liegt in unserer Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit“, sagt deshalb Wirtschaftslandesrat Marco Tittler und lässt den Worten Taten folgen.
Vier Bereiche
Die Fördermaßnahmen lassen sich in vier Bereiche aufteilen. 184.000 Euro wurden in der ersten Jahreshälfte für die Jungunternehmerförderung ausgegeben. Eine probate Maßnahme, um Gründer beim Start zu unterstützen. Zehn Prozent ihrer Investitionen werden damit gefördert, erklärt Heike Böhler-Thurnher von Gründerservice der Wirtschaftskammer Vorarlberg. Gedeckelt ist die Förderung mit 5000 Euro bei einer Investition von 80.000 Euro. “Wichtig ist, dass man ansucht, bevor man investiert”, so die Expertin, sonst schaue man durch die Finger. Das funktioniere gut, weil die Förderung über die Banken abgewickelt werde und die ihre Kunden auf die Möglichkeit aufmerksam mache.

Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Förderung von Forschung und Entwicklung (F&E) in Höhe von 406.000 Euro für eine sogenannte Top-up-Förderung. Das bedeutet, dass das Land zur Initiierung von Innovationsprozessen und zur Erleichterung der Entwicklung neuer Produkte und Dienstleistungen Projekte unterstützt, die bereits von der österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) geprüft und unterstützt werden “on top”, wie der Name der Förderung schon sagt. Eine der geförderten Firmen ist der Dornbirner Ingenieursdienstleister GBD Lab. Das Unternehmen forscht und entwickelt zusammen mit Lehmbau-Pionier Martin Rauch daran, den nachhaltigen und traditionellen Baustoff Stampflehm effizient einsetzen und verarbeiten zu können, erklärt Heinz Pfefferkorn im Gespräch mit den VN. Das dreijährige Forschungsprojekt ist jetzt im zweiten Jahr und liefert wesentliche Impulse für den Einsatz von Lehm auch in Bereich von Gewerbe und Industrie und sichert eben auch eine Vorsprung der Vorarlberger Innovatoren in diesem Bereich.
Gute Unterstützung
Während er heute Anträge auch ohne Umwege selbst stelle, habe er von der Wirtschafts-Standort Vorarlberg GmbH (WISTO) stets gute und prompte Beratung in diesem Bereich bekommen, berichtet Pfefferkorn. Mit den Experten der WISTO arbeite GBD Lab weiterhin und sehr konstruktiv zusammen. Das freut den Geschäftsführer der WISTO, Joachim Heinzl nicht nur, es veranlasst ihn auch dazu, Vorarlberger Firmen die Dienste der WISTO zu offerieren. “Wir unterstützen bei Fragen zu Förderungen immer gerne”, versichert Heinzl. Förderung erfahren Firmen auch bei Beratungen. Das Land hat im ersten Halbjahr 30.000 Euro aufgewendet, Firmen bei der strategische Unternehmensplanung, neue Marktstrategien, oder Nachhaltigkeitsoptimierung beraten zu lassen.
Der größte Brocken im 1,1 Millionen-Euro-Paket ist die Wirtschaftsstrukturförderung mit einer Auszahlungssumme von bislang 493.000 Euro.