Diese Firma begleitet die Wirtschaft mit Unterstützung und Initiativen

Vorarlberger Wirtschaftsstandort-Gesellschaft WISTO wurde anlässlich Österreichs EU-Beitritt 1994 gegründet – Aufgaben sind seit 30 Jahren ständig gewachsen.
Dornbirn Im Jahr 1994 herrschte Aufbruchstimmung in ganz Österreich. Die Volksabstimmung zum Beitritt zur Europäischen Union (EU) am 12. Juni 1994 ebnete den Weg für eine ganze Reihe von Aktivitäten in Vorarlberg. Eine der nachhaltigsten ist die Gründung der Wirtschafts-Standort Vorarlberg Betriebsansiedlungs GmbH am 19. September 1994. Man wollte gerüstet sein für den Ansturm vor allem von Schweizer Firmen, die einen Standort in der EU suchten, um am großen Wirtschaftsraum teilhaben zu können. Es ist dem ersten Geschäftsführer der WISTO, dem ehemaligen Mondelez-Manager Kurt Orgler, auch rasch gelungen, Betriebe anzusiedeln. Er promotete Vorarlberg via Flugblättern, veranstaltete Events für Journalisten und Unternehmende aus dem Nachbarland und brachte Vorarlberg bei Messen auf die Standort-Landkarte.
Forschung und Patente
Die Bewerbung und die Betreuung der Firmenansiedlungen sind bis heute ein wichtiges Thema der WISTO, das auch die folgenden Geschäftsführer Walter Egle, Helmut Steurer und seit 2010 Joachim Heinzl verfolgen. Doch schnell kamen für die WISTO andere Aufgaben dazu, die sie für viele Unternehmen attraktiv machten: Vier Jahre nach Gründung erfolgte die Integration des Vorarlberger Technologietransferzentrums (VTTZ) in die WISTO. Ab diesem Zeitpunkt forcierte das Team auch Kooperationen zwischen Unternehmen und Forschungseinrichtungen sowie wissenschaftlichen Partnern.

Weitere zwei Jahre später erweiterte die Gesellschaft ihr Leistungsangebot um die Services Förderberatung und Patentrecherchen. Rund 5000 Beratungen allein zu F&E-Förderungen realisierte das Team in den letzten zehn Jahren und verhalf Gründerinnen, Gründern und Unternehmen zu Fördermitteln aus der EU, dem Bund oder dem Land Vorarlberg. Durchschnittlich konnten so etwa sieben Millionen Euro Fördergelder jährlich für Forschungs- und Innovationsprojekte für heimische Firmen erschlossen werden, bilanziert Joachim Heinzl, der die WISTO seit 14 Jahren führt.
Breites Aufgabengebiet
Die WISTO, vom Land ins Leben gerufen, steht seit 2009 auf mehreren Beinen: Neben dem Land Vorarlberg und der Hypo Vorarlberg ist seit 2009 auch die Wirtschaftskammer Vorarlberg Gesellschafter der Standort-Gesellschaft, die zahlreiche weitere Aufgaben übernommen hat, die den Standort stärken sollen: vom Kompetenznetzwerk Licht über Veranstaltungsreihen wie der Innovation Night, das Netzwerk Vorarlberg, das Netzwerk Textil mit Smart Textile bis zur Marke Vorarlberg. Im Dornbirner WISTO-Quartier werden außerdem Patentrecherchen für die Vorarlberger Firmen durchgeführt, Veranstaltungen zu Design, Treffen der Vorarlberger Studierenden organisiert und über erfolgreiche Innovatoren berichtet – nur einige der Aufgaben, welche das Team, das inzwischen 30 Mitarbeiter umfasst, bewältigt.

Die Bilanz jedenfalls sei positiv, so Heinzl anlässlich des Jubiläums der WISTO, die ihren Platz in der Wirtschaft gefunden hat, wie die Zahlen zeigen. Natürlich sei dabei auch der ursprüngliche Fokus auf Ansiedlungen nicht aus den Augen verloren worden, versichert Heinzl. „Neue Angebote entstehen meist direkt auf Wunsch der heimischen Wirtschaft, wie etwa die Chancentage”, erläutert der Geschäftsführer. Hier wurde im intensiven Austausch mit Unternehmensvertretern der Bedarf erkannt, die Berufspraktischen Tage – eine Pflichtveranstaltung für Schüler zu vereinheitlichen. 2020 übernahm das Bifo die Veranstaltung und führte sie bis heute erfolgreich weiter.
Aktive Rolle in der Wirtschaft
Auch bei der Konzeption und Beantragung des CD-Labors für Oberflächentechnik, des Comet-Zentrum alpS zur Erforschung des Klimawandels, des Research Studio Austria im Rahmen des Textilinstituts sowie des Textile Competence Center Vorarlbergs (TCCV) war die WISTO aktiv mit dabei, ebenso bei der Digital Factory Vorarlberg. Ihren Beitrag leiste die WISTO auch bei der Weiterentwicklung des Standortes, so Heinzl, etwa bei der Vision Rheintal über das Wirtschaftsleitbild bis hin zu WIFO-Studien, der Digitalen Agenda und zuletzt einem eigenen Innovationsbericht.

Wisto Jahresbilanz
25 Forschungsprojekte mit Partnern eingereicht
7 Millionen Euro an Fördermittel für die Region Vorarlberg erschlossen
55 Gutachten für die Gewährung der Forschungsprämie unterstützt
17 Technologiekooperationen zwischen Forschungseinrichtungen und Unternehmen
initiiert
21 Technologiegründende bei ihrer Gründung begleitet
17 Betriebsansiedelungs- und Betriebserweiterungsprojekte betreut
10 Messeteilnahmen (Karrieremessen) in Form von Gemeinschaftsständen mit Unterneh-
men organisiert
5 Netzwerktreffen für Vorarlberger Studierende organisiert
90 Presseberichterstattungen lanciert
18 Veranstaltungen abgehalten
**jährliche Tätigkeit im Durchschnitt der letzten 10 Jahre