Dornbirner Firmengruppe war im Jahr 2024 in Automotive-Branche erfolgreich

Markt / 06.01.2025 • 15:00 Uhr
HENN GmbH & Co. KG, Imagebild, Dornbirn
Die Mitarbeiter des Dornbirner Unternehmens zählen in der Branche zu den innovativen Fachkräften. Mit neuen Entwicklungen punktet die Hightech-Firma. Fotos:Fa/Matak Studios

Trotz und wegen Herausforderungen: Vorarlberger Unternehmen treibt die Internationalisierung weiter voran. Neue Standorte in Indien und Erweiterung in China im neuen Jahr.

Dornbirn Die Henn Connector Group blickt auf ein herausforderndes, aber dennoch dynamisches Jahr 2024 zurück, berichtet Martin Ohneberg, Gründer und Eigentümer der Gruppe: “Trotz schwieriger Marktbedingungen in Europa, einem starken Kostendruck und einer sehr unsicheren globalen geopolitischen Situation konnte unser Unternehmen seine strategischen Ziele weiter vorantreiben.” Mit einem Umsatz von 158 Millionen Euro hat die Gruppe das Niveau des Vorjahres gehalten und setzt weiter auf Transformation und geografische Expansion. “Zukünftig wird die globale Lokalisierung der Produktion ein entscheidender Erfolgsfaktor sein. Insbesondere Europa hat sich durch massiv gestiegene Standortkosten zwischenzeitlich auf den ‚Pannenstreifen‘ gestellt und sich leider ein Stück weit von der Überholspur entfernt“, sieht Ohneberg den Standort kritisch.

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Henn-Group-Gründer und CEO Martin Ohneberg (r.) will die Internationalisierung auch 2025 weiter vorantreiben.

Schwerpunkt Internationalisierung

Ein Schwerpunkt des vergangenen Jahres lag auf der weiteren Internationalisierung. Die Eröffnung der neuen Standorte am 15. Jänner dieses Jahres in Indien (Montagewerk in Chennai und Technical-Center in Pune) markiere einen Meilenstein in der Erschließung des indopazifischen Marktes. Für die erste Jahreshälfte 2025 sei zudem die Expansion nach Mexiko geplant, während in China der Standort weiter ausgebaut werde, so der Unternehmer gegenüber den VN. Diese Schritte unterstreichen die strategische Bedeutung dieser wachsenden Märkte für das Unternehmen.

Automotive-Wachstum

Der Bereich Automotive übertraf trotz der Unsicherheiten die Erwartungen und durchbrach die Umsatzmarke von 100 Millionen Euro. Besonders international konnte Wachstum erzielt werden: So stiegen die Umsätze in den USA und Mexiko um 26 Prozent und in Korea um 18 Prozent im Vergleich zu 2023. In Europa hingegen verzeichnete das Unternehmen einen Rückgang von rund zehn Prozent. Die positiven Rückmeldungen der Kunden auf die neuen Entwicklungen für den Bereich Elektromobilität unterstreichen das Potenzial für die Zukunft, betont Ohneberg. Erste größere Aufträge von globalen Kunden bestärken diesen Weg. Dennoch bleibt der Blick auf die kommenden Jahre vorsichtig: „Mit unserem Produktportfolio haben wir uns sehr gut positioniert. Die globale wirtschaftliche und geopolitische unsichere Lage bringt jedoch Herausforderungen mit sich“, gibt CEO Matthias Nicolussi zu bedenken.

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Während Europa schwächelt, konnten die Unternehmen der Henn Group in den USA und Mexiko sowie in Asien wachsen.

Herausforderung Non-Automotive

Der Bereich Non-Automotive, insbesondere durch die deutsche Tochter Eisele vertreten, zeigte sich 2024 überraschend schwächer als der Automotive-Bereich. Ein starker Fokus auf den deutschen Markt und die Abhängigkeit vom Anlagenbau führten zu einem Umsatzrückgang von fast neun Prozent. Dennoch konnte sich der Betrieb halbwegs gut behaupten. „Unsere strategischen Bemühungen, den Vertrieb global auszubauen, zeigen erste Erfolge. Dies gibt uns Zuversicht“, so Johannes Jeitler, CEO von Eisele.

Technologien diversifizieren

HENNgineered zeigte eine gemischte Performance in den verschiedenen Geschäftsbereichen. Mittelfristig erwartet man, von der Konsolidierung im Kunststoffspritzgussbereich zu profitieren. Sparten-CEO Christoph Jandl: “Die konjunkturellen Bedingungen stellen uns weiterhin vor Herausforderungen, dennoch haben wir bewusst in neue Fertigungstechnologien im Bereich des 3D-Drucks bzw. der Zerspanung investiert, um unsere Position zu stärken”.

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Entwicklung wird bei Henn großgeschrieben.

Die Chancen für 2025 liegen in der konsequenten Transformation, Lokalisierung der Produktion, teilweisen organisatorischen Anpassungen und der Digitalisierung, sagt Ohneberg. Dies gleichzeitig bei globaler Unsicherheit durch mögliche handelskonflikte und die Standortkosten in Europa zu managen, bleibe spannend. „Wir blicken dennoch vorsichtig optimistisch auf die kommenden Monate, weil wir gezielt in Zukunftsthemen investieren, die uns Stabilität als auch Wachstumsperspektiven bieten“, so Ohneberg.