Hightech-Firma mit richtigen Verbindungen trotz schwieriger Lage im Plus

Markt / 11.07.2025 • 08:30 Uhr
Henn Verbindungen 1 2025
Das Unternehmen sorgt längst nicht mehr nur in der Automotive-Branche für zuverlässige Verbindungen – und ist damit besser gegen Krisen gewappnet. Fa

Vorarlberger Hightech-Firma trotzt schwierigen Zeiten durch breite Aufstellung dem allgemeinen Abwärtstrend. Neben ständiger Innovation setzt das Unternehmen auch auf neue Standorte und damit neue Chancen, wie die Halbjahresbilanz zeigt.

Dornbirn Mit den richtigen Verbindungen in die Zukunft startet unverdrossen die Dornbirner Henn Connector Group, die zwar in Europa wie die gesamte Branche aufgrund von multiplen Unsicherheiten auf der Stelle tritt, aber auf anderen Kontinenten und Märkten im ersten Halbjahr 2025 so gut aufgestellt war, dass das Unternehmen mit einem Gruppenumsatz von 80 Millionen Euro leicht über Plan liegt. Martin Ohneberg, Eigentümer und Gründer der Gruppe, sieht die Firmenstrategie bestätigt: “Gerade jetzt zeigt sich, wie wichtig unsere globale Aufstellung und die technologische Offenheit unserer Produktlösungen ist.”

Henn Group Mexico
In Silao in Mexiko hat das Dornbirner Unternehmen seinen neuesten Standort eröffnet. FA

Mit 50 Millionen Euro Umsatz im ersten Halbjahr bestätigt die Mobility-Sparte der Gruppe ihren strategischen Kurs. Besonders in Asien und Nordamerika konnten neue Marktpotenziale erschlossen werden, informiert Henn. Positiv entwickle sich auch der Auftragseingang im Bereich New Mobility, der im letzten Halbjahr weiter gesteigert werden konnte.

“Expansion abgeschlossen”

Und das Unternehmen mit dem Headquarter in Dornbirn investiert in die Internationalisierung. Der im Jänner eröffnete Standort in Indien trägt bereits erste Früchte: Die ersten Serienlieferungen des im Jänner eröffneten Standortes in Indien seien erfolgreich angelaufen. Am neuen Standort in Mexiko werden aktuell die ersten Montagelinien in Betrieb genommen. Zusätzlich wird der bestehende Standort in China um Produktionskapazitäten für Verbindungstechnologie erweitert. “Damit ist die globale Expansion wie geplant im Laufe dieses Jahres abgeschlossen”, so Ohneberg.

Die Mentoren: IV-Präsident und Unternehmer Martin Ohneberg
Henn-Eigentümer und Chef Martin Ohneberg: “Gerade jetzt zeigt sich, wie wichtig unsere globale Aufstellung und die technologische Offenheit unserer Produktlösungen ist.” FA/Fasching

Und auch ein neues Geschäftsfeld tut sich auf: Henn hat einen ersten Prototypenauftrag im Bereich Aerospace gewonnen. Mit einem namhaften Kunden werde außerdem an einer neuartigen Verbindungslösung für autonome Fahrzeuge gearbeitet, informiert das Unternehmen.

Weniger Freude machte im vergangenen Halbjahr die Non-Mobility-Sparte. Die konjunkturelle Schwäche der deutschen Wirtschaft mache sich in diesem Bereich – vertreten durch die Tochtergesellschaft Eisele – weiterhin bemerkbar. Mit einem Umsatz von acht Millionen Euro liegt das deutsche Tochterunternehmen aktuell hinter dem Vorjahreswert. Positiv sei jedoch der Auftragseingang für die zweite Jahreshälfte, der eine Trendwende andeutet. Der Fokus von Eisele liege derzeit auf der Entwicklung neuer Produktlösungen sowie dem weiteren Ausbau der internationalen Präsenz – allen voran in China.

Henngineered – dieses Geschäftsfeld ist im produzierenden Gewerbe angesiedelt – konnte im ersten Halbjahr 2025 den Umsatz auf über 22 Millionen Euro steigern – ein Plus von 13 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Besonders in der Region Amerika verzeichnete die Produktionssparte mit einem Wachstum von 40 Prozent einen starken Nachfrageanstieg.

Verlässlich in unsicherem Umfeld

Die geopolitischen Entwicklungen – von protektionistischen Tendenzen bis hin zur zunehmenden Relativierung der reinen E-Mobility-Strategien – unterstreichen die Relevanz eines technologieoffenen Ansatzes. “Unsere Transformation hin zum ganzheitlichen Anbieter für Verbindungslösungen ist das Ergebnis langfristiger strategischer Entscheidungen”, so Ohneberg.