Schweizer Unternehmen nimmt Land Vorarlberg in die Pflicht

Markt / 26.03.2025 • 13:53 Uhr
People's Parkposition
Sollte der “schlimmste Fall” eintreten, bliebe die “Landesfluglinie” People’s am Boden. Doch das Management arbeitet mit allen relevanten Spielern an einer Lösung. FA

Pläne der Schweizer Regierung zur Streichung von Millionen für die Flugsicherung “diesmal konkret”: Neben Kostenoptimierung setzt Altenrhein auf Unterstützung von Kantonen und des Landes Vorarlberg, um Flugbetrieb aufrecht erhalten zu können.

Altenrhein, Bregenz Der Geschäftsführer des Flugunternehmens Peoples, Thomas Krutzler, war die letzten Tage eher im Bundeshaus in Bern anzutreffen, denn am Arbeitsplatz am Flughafen Altenrhein. „Ich habe mit vielen Volksvertretern gesprochen und unsere Lage dargelegt“, so Krutzler im Gespräch mit den VN. Sein Thema ist klar: Es geht um das “Entlastungspaket”, welches die eidgenössischen Bundesräte geschnürt haben und den People’s Airport wie auch die weiteren Schweizer Regionalflughäfen ins Mark trifft (die VN berichteten). Es habe schon wiederholt Versuche gegeben, die für den Staat teure Luftraumüberwachung auf die Kantone oder die Verursacher, also die Flughäfen, überzuwälzen. Ohne Ergebnisse. Doch diesmal sei das Ansinnen sehr konkret. „Aufgrund der Haushaltsprobleme wurde ein sogenanntes Entlastungspaket geschnürt, das nun ins Parlament kommt“, so Krutzler, „dass sich die Politik dem annimmt, ist natürlich legitim“, versucht er den Ball flach zu halten.

“Auch eine Bringschuld”

Es sei auch eine Bringschuld für Altenrhein zu klären, was für Optionen es gibt, um den Flugbetrieb sicherzustellen.  Bereits diese Woche traf man sich mit Skyguide, der Schweizer Flugsicherung, die für die Sicherheit des gesamten Luftraums der Schweiz sowie des angrenzenden Luftraumes verantwortlich ist. „Die Gespräche waren sehr positiv, Skyguide ist sehr bemüht, Lösungsansätze zu finden, die tragbar sind.“ Die Gespräche seien ergebnisoffen, es gehe jetzt darum, was die Flughäfen tatsächlich brauchen, um einen sicheren Betrieb zu gewährleisten. Skyguide ist sehr daran interessiert, uns als Kunden zu halten“, berichtet Krutzler.

Peoples's Airport, Flughafen Altenrhein, Business Lounge
Statt am Flughafen war der Chef des Aviation-Unternehmens, Thomas Krutzler, die letzten Tage im Bundeshaus in Bern in Gesprächen mit Volksvertretern, außerdem wurde die Situation mit dem Flugsicherungsunternehmen Skyguide besprochen. FA

Der St. Galler Kantonsrat hat sich bereits für eine Lösung des „Millionenproblems“ stark gemacht und verweist darauf, dass Altenrhein die einzige aviatische Infrastruktur im wirtschaftsstarken Kanton sei, nun werde man versuchen, auch die angrenzenden Kantone ins Boot zu holen. Und natürlich Vorarlberg, das im Linienflug Wien/Altenrhein dreiviertel aller Passagiere stelle. „Was macht Vorarlberg?“, fragt der People’s-Chef und erwartet Unterstützung, denn Altenrhein sei ja auch der Heimatflughafen Vorarlbergs. „Es geht nicht um einen Koffer voll Geld, es geht darum, dass die Landesregierung die Standortwichtigkeit unterstreicht, es ist schließlich die schnellste Verbindung nach Wien “, argumentiert er und doppelt nach: „Die Maßnahmen könnten auch Einfluss auf den Staatsvertrag haben“, der den Flugbetrieb regelt. Und verweist auch darauf, dass die Zugverbindung schon bald wegen zweiieinhalbjähriger Bauarbeiten im deutschen Eck für viel längere Fahrtzeigen sorgen werde.

Investitionen prüfen

Für den Flughafenbetreiber gilt es bis 5. Mai, das ist die Vernehmlassungsfrist, über die Bücher zu gehen. Man könne so nicht einfach weiterinvestieren. „Auch die Pistensanierung wird geprüft“, die im August für etliche Wochen den Flughafen lahmlegt. „Aber auch wenn wir die Sanierung nicht durchführen, wird es im August keine Flüge geben“, stellt Krutzler klar, schließlich sei dann auch das Flugzeug in großer Inspektion.