Vom Personaler zum Gründer: Wie Bernd Rauch die Jobsuche neu denkt

Markt / 10.06.2025 • 14:05 Uhr
Bernd Rauch (Firma Workenda)
Bernd Rauch will Recruiting neu denken. VN/serra

Einfacheres Recruiting: Startup Workenda bringt Jobsuchende und Unternehmen zusammen.

Dornbirn Bevor Bernd Rauch (32) zum Gründer wurde, schlug er zunächst eine klassische Berufslaufbahn ein: Zuerst war er bei einer heimischen Bank tätig, parallel absolvierte er ein BWL-Studium an der Fachhochschule. Danach wechselte er in den Personalbereich eines Lebensmittelherstellers und setzte dort ein Masterstudium im Bereich Personalmanagement obendrauf. Doch die Idee, ein eigenes Unternehmen zu gründen, ließ ihn nicht los. “Mich hat es immer stärker zur Selbstständigkeit hingezogen – irgendwann war klar: Ich muss es einfach machen”, sagt er im VN-Gespräch.

Bernd Rauch (Firma Workenda)
Bernd Rauch ist Gründer des Startups Workenda.

Passgenau und unkompliziert

Heute ist Rauch Gründer von Workenda, einer Plattform, die den Bewerbungsprozess vereinfachen will – für Unternehmen und Jobsuchende gleichermaßen. “Wir kombinieren verschiedene Ansätze aus dem Recruiting-Bereich und haben daraus eine eigene digitale Lösung entwickelt. Unsere Jobplattform bringt Bewerber und Arbeitgeber schnell, unkompliziert und passgenau zusammen”, erklärt er. “Personalabteilungen von Unternehmen haben genug zu tun und auch Jobsuchende nehmen sich nicht stundenlang Zeit. Deshalb wollen wir beiden Seiten Zeit sparen.”

Bernd Rauch (Firma Workenda)
Workenda kann auch anonym genutzt werden.

Wer auf Jobsuche ist, kann sich bei Workenda in wenigen Minuten kostenlos registrieren – auf Wunsch auch anonym. Danach folgt ein persönliches Gespräch mit dem Workenda-Team. “Dabei geht es nicht nur um Lebensläufe, sondern darum, gemeinsam herauszufinden, was wirklich passt. Welche Art von Job wird gesucht? In welchem Umfeld fühlt sich jemand wohl?”, erklärt Rauch. Das Ziel: passgenaue Vermittlung statt Bewerbungs-Marathon.

Bernd Rauch (Firma Workenda)
Innovativ soll die Jobplattform sein.

Unternehmen wiederum können gezielt Kandidaten sichten, die bereits aktiv auf der Plattform sind – ohne klassische Stellenausschreibung. “Viele wissen schon, dass eine Stelle bald frei wird, bevor sie offiziell ausgeschrieben wird. Bei uns können sie frühzeitig passende Leute finden”, so der Gründer.

Ein weiterer Vorteil: Der gesamte Vermittlungsprozess ist schlank gehalten. Unternehmen können Bewerber mit einem Klick kontaktieren, absagen oder für später vormerken. Das spart Zeit und Ressourcen.

Bernd Rauch (Firma Workenda)
Bernd Rauch wird auch von Startup Vorarlberg in der Postgarage unterstützt.

Das Konzept kommt an. Im ersten Jahr verzeichnete Workenda rund 1000 Registrierungen. “Arbeitgeber schätzen die einfache Bedienung und die hohe Qualität der Vorschläge. Jobsuchende wiederum freuen sich über die persönliche Begleitung”, sagt Rauch.

Auch in wirtschaftlich unsicheren Zeiten zeige sich die Stärke des Konzepts: “Der Arbeitsmarkt ist aktuell im Wandel. Unternehmen schauen genauer hin, Bewerber haben es schwerer. Genau da setzen wir an – mit einem Service, der beiden Seiten hilft.”

Bernd Rauch (Firma Workenda)

Expansion geplant

Die nächsten Schritte sind bereits geplant: “Unsere Plattform ist skalierbar, das heißt, wir können nun auch über Vorarlberg hinauswachsen – in die Schweiz, nach Liechtenstein und ganz Österreich”, so Rauch. Denn: Recruiting bleibt Recruiting. Aber es sind die Details, die den Unterschied machen.