Arbeiterkammer wird Alleineigentümerin der Integra

aks gesundheit übergibt ihre Anteile am Sozialunternehmen – zwei Jahre, nachdem Zukunft auf der Kippe gestanden hatte.
Wolfurt, Feldkirch Im April 2023 sorgte die Arbeiterkammer Vorarlberg für eine wichtige Botschaft: Gemeinsam mit dem Arbeitskreis für Vorsorge und Sozialmedizin (aks) stellte sie die nötigen finanziellen Mittel bereit, um die Zukunft der Integra zu sichern – jenem sozialen Unternehmen, das sich auf die Integration langzeitarbeitsloser Menschen spezialisiert hat.
Spitz auf Knopf
Dem Schritt war eine kritische Phase vorausgegangen. Überraschend war bekannt geworden, dass die Bilanz der Integra ein negatives Eigenkapital von rund 900.000 Euro auswies – ein drohender Konkurs stand im Raum. Die Arbeiterkammer, damals mit knapp 38 Prozent Haupteigentümerin, sowie die Minderheitsgesellschafter Jugend am Werk und ARB zeigten sich bereit, das Unternehmen zu stützen. Der Verein Dowas, der mit rund 37 Prozent ebenfalls zu den Haupteignern zählte, lehnte einen Sanierungszuschuss ab – bot jedoch an, seine Anteile für einen symbolischen Euro abzugeben.

Die Jahre zuvor waren für die Integra von Turbulenzen geprägt: Ein Bereichsleiter mit offener Haftstrafe sah sich dem Vorwurf der Datenfälschung ausgesetzt, eine Prüfung durch den Landesrechnungshof brachte ein Schwarzgeldkonto ans Licht. Es folgten Geschäftsführerwechsel und weitere Anzeigen. Die Lage spitzte sich dramatisch zu.
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Mit dem Ausstieg von Dowas und dem Einstieg der aks gesundheit GmbH im April 2023 schien der Turnaround gelungen. Rund 550 Arbeitsplätze konnten so erhalten werden.
Nun folgt der nächste Schritt: Die aks gibt ihre Anteile an die Arbeiterkammer Vorarlberg ab – diese wird damit zur Alleineigentümerin der Integra.

Restrukturierung geglückt
“Es war ein Schulterschluss in einer kritischen Phase. Die Zusammenarbeit mit der AK war konstruktiv und lösungsorientiert – so konnte die Integra erhalten und neu aufgestellt werden”, sagt Georg Posch, Geschäftsführer der aks gesundheit GmbH. Auch AK-Präsident Bernhard Heinzle unterstreicht die Bedeutung der Partnerschaft: “Ohne das Engagement des aks und der AK wäre die Restrukturierung nicht möglich gewesen. Diese Kooperation hat den Grundstein für eine langfristig gesicherte Zukunft gelegt.”