Gerhard Fehr: “Weniger Regulierung, schnellere Prozesse und eine neue Umsetzungslogik”

Markt / 27.06.2025 • 15:30 Uhr
Gerhard Fehr
Gerhard Fehr ist angewandter Verhaltensökonom und Delegierter des Verwaltungsrats von FehrAdvice & Partners AG. FA

Die VN fragen den angewandten Verhaltensökonomen Gerhard Fehr: Drei Fragen, drei Antworten dazu, wieso der Standort Österreich im internationalen Wettbewerb schwächelt.

Warum hinkt Österreich beim Wirtschaftswachstum und der Produktivität hinterher?

Weil die Arbeitskosten stark gestiegen sind, aber die Produktivität nicht mithält. Viele Unternehmen investieren zu wenig in Innovation, Digitalisierung und KI – und kämpfen gleichzeitig mit zu viel Bürokratie. Das bremst Umsetzungskraft und Wachstum.

Was müsste passieren, damit Österreich wieder produktiver und wettbewerbsfähiger wird?

Alles, was unsere Produktivität steigert: Innovation, Digitalisierung, Künstliche Intelligenz. Dazu braucht es weniger Regulierung, schnellere Prozesse und eine neue Umsetzungslogik. Produktivität ist kein Zufall – sie entsteht durch klare Prioritäten und mutige Entscheidungen.

Was sollten wir Ihrer Meinung nach jetzt in Österreich auf keinen Fall tun?

Steuern erhöhen. Noch mehr Regulierung einführen. Und einfach so weitermachen wie bisher. Wer jetzt Investitionen erschwert oder Veränderung blockiert, riskiert nicht nur Wachstum – sondern unsere wirtschaftliche Zukunft.