Hitzewelle über Vorarlbergs Baustellen: “Wir sind bei jedem Wetter draußen”

Vorarlbergs Bauarbeiter kennen den Sommer und wissen sich zu helfen. Hitzefrei ist eine Option, die man wahrnehmen sollte, warnt die Gewerkschaft.
Darum geht’s:
- Hitzewelle erschwert Arbeit auf Vorarlbergs Baustellen
- Unternehmen bieten Getränke und Abkühlungsmöglichkeiten
- Gewerkschaft fordert Hitzeschutzmaßnahmen und flexible Arbeitszeiten
Lauterach “Es beginnen wieder die zähen drei Wochen im Jahr”, bringt es Lukas Müller auf den Punkt. Er ist Polier für Wilhelm+Mayer auf der Baustelle bei Pfanner Getränke in Lauterach. “Viel Trinken ist das Um und Auf, da haben wir es eh gut”, verweist er auf den Bauherrn. Doch auch die Baufirma stelle ihnen Getränke zur Verfügung. Und auf der Baustelle ist Helm Pflicht, der so nebenbei auch vom Sonnenstich etwas schützt.


Ansonsten sei es wie auf jeder Baustelle: Der Beton reflektiert die Hitze, Metallstützen und Werkzeuge heizen sich auf. Was geht, erledige man am kühleren Morgen, am Nachmittag versuche man eher im Schatten zu arbeiten. “Man gewöhnt sich daran.”
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Eis und Gartendusche
Ähnlich sieht es Peter Saft wenige Straßenzüge weiter. Er arbeitet für die Strabag bei der Sanierung der Brücken über der A14. “Es ist egal, ob es von oben oder von unten kommt, heiß ist es immer”, verweist er auf den dunklen Asphalt, den sie gerade abtragen. Ihm selbst mache die Hitze weniger aus. “Schwitzen tut man und viel trinken”, fasst er zusammen.
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“Wir sind bei jedem Wetter draußen”, entsprechend gewöhne man sich daran. Derzeit sei es aber schon extrem heiß. “Aber für mich wäre eine Woche Regen schlimmer. Dann weißt du nicht mehr, was anziehen, nichts wird mehr trocken.”

Man nehme die Hitze auf der Baustelle aber durchaus ernst. Am Morgen gab es eine Einweisung bezüglich Hitze- und Hautschutz. Neben Sonnencreme stelle man ihnen auch Vlies zur Verfügung. Dieses kann man mit Wasser vollgesogen unter den Helm legen, quasi als Klimaanlage. Derzeit sei sein Vorgesetzter unterwegs, eine Gartendusche zur Abkühlung zu organisieren – und die Kollegin kam kurz nach Mittag mit Wassereis, um für Abkühlung zu sorgen.


Hitzeschutzverordnung
Parallel verweist die Gewerkschaft Bau-Holz auf den notwendigen Hitzeschutz auf Vorarlbergs Baustellen. Zwar liegt in Wien derzeit der Entwurf einer Hitzeschutzverordnung auf dem Tisch der Politik, doch wird die diesen Sommer nicht mehr in Kraft treten. Dementsprechend sei hitzefrei ab 32,5 Grad Celsius diesen Sommer eine freiwillige Maßnahme. Gewerkschafter Andreas Ammann fordert daher, dass die Arbeitszeiten nach Möglichkeit vorverlegt werden, um die nachmittägliche Hitze zu vermeiden und dass die freiwilligen Möglichkeiten auch genutzt werden.