Vorarlbergs Export trotzt der Flaute – starker Rückenwind aus den USA

Exporte leicht rückläufig, aber weiter über 13-Milliarden-Euro-Marke. Höchster Pro-Kopf-Wert.
Bregenz Trotz herausfordernder globaler Rahmenbedingungen konnte sich Vorarlbergs Außenhandel im Jahr 2024 vergleichsweise stabil behaupten. Zwar gingen die Exporte gegenüber dem Vorjahr um 1,5 Prozent auf 13,1 Milliarden Euro zurück, dennoch lag das Exportvolumen zum dritten Mal in Folge über der Marke von 13 Milliarden Euro.
Höchster Pro-Kopf-Wert
Die Importe sanken im selben Zeitraum um 3,8 Prozent auf 9,2 Milliarden Euro. Daraus ergibt sich ein Handelsbilanzüberschuss, der nicht nur den höchsten Wert in der Landeszeitreihe markiert, sondern auch der höchste Pro-Kopf-Wert im Bundesländervergleich ist. Dies zeigt der aktuelle Außenhandelsbericht der Landesstelle für Statistik. Vorarlberg liegt hier mit 9460 Euro deutlich über dem Österreichschnitt von 190 Euro. “Vorarlbergs Exportwirtschaft beweist Stärke in schwierigen Zeiten. Dass wir trotz globaler Turbulenzen ein so starkes Ergebnis erzielen, ist ein eindrucksvolles Zeugnis für die Leistungsfähigkeit unserer Betriebe”, erklärt Landeshauptmann Markus Wallner.
Aufgrund Ihrer Datenschutzeinstellungen wird an dieser Stelle kein Inhalt von Sonstige angezeigt.
Auch beim Exportvolumen pro Kopf liegt Vorarlberg mit 31.890 Euro an der Spitze aller Bundesländer – mehr als 50 Prozent über dem Österreichwert. Die Exportquote beträgt rund 60 Prozent des regionalen Bruttoinlandsprodukts. Wirtschaftslandesrat Marco Tittler zeigt sich zuversichtlich: Mit einer globalen Konjunkturerholung seien in den kommenden Monaten neue Exportimpulse zu erwarten.
Deutschland schwächelt – USA legen zu
Die Exporte nach Deutschland, Vorarlbergs mit Abstand wichtigstem Einzelmarkt, verzeichneten 2024 erneut einen Rückgang. Mit einem Minus von 3,5 Prozent sank das Ausfuhrvolumen um rund 129 Millionen Euro auf insgesamt 3,59 Milliarden Euro. Damit setzt sich die bereits 2023 begonnene Abschwächung fort. Hauptursachen sind die anhaltende Schwäche der deutschen Industrie sowie eine rückläufige Nachfrage in einzelnen Industriesegmenten.
Ein gegenteiliger Trend zeigt sich hingegen in den Vereinigten Staaten: Die Exporte in die USA stiegen im Vergleich zum Vorjahr um deutliche 13,9 Prozent bzw. 108 Millionen Euro auf insgesamt 888 Millionen Euro – ein neuer Rekordwert. Besonders in den Branchen Maschinenbau und Genussmittel konnte die Nachfrage aus Nordamerika deutlich ausgeweitet werden. Zweitwichtigster Handelspartner bleibt die Schweiz. Die Ausfuhren ins Nachbarland beliefen sich auf 1,58 Milliarden Euro – ein leichter Rückgang um 2,3 Prozent.