Nächster Schritt am Garnmarkt: Dieser Gesellschafter gibt seine Anteile ab

Anfang des Monats wurde das “Götzner Jahrhundertprojekt” Garnmarkt abgeschlossen. Einer der Gesellschafter, der seit den frühen 2000er Jahren dabei war, gibt nun seine Anteile ab. Wer sie bekommt und wie es weitergeht.
Götzis, Dornbirn Bereits Ende der 1990er-Jahre machten sich die Götzner Gedanken, was mit dem riesigen Areal von Huber Trikot mitten in Götzis passieren soll. Anfang der 2000er-Jahre wurden Pläne gewälzt und im April 2006 kündigte der Götzner Immobilienentwickler Hermann Metzler in einem VN-Interview an, dass “wir das Huber-Areal im Zentrum von Götzis übernommen haben und ein innovatives Projekt planen, das Götzis eine zukunftsweisende Ortskernentwicklung sichert und damit eine starke wirtschaftliche und soziale Stellung in der Region.” Anfang Juli wurde das vorerst letzte Gebäude am Garnmarkt, wie das Quartier seit 2006 heißt, seiner Bestimmung übergeben. Gut 19 Jahre und in vier Umsetzungsphasen dauerte es vom Start der Neugestaltung zur Finalisierung. Der Götzner Garnmarkt war dabei nicht nur in der Planungsphase im Kreuzfeuer der politischen Debatte, auch bei den einzelnen Schritten gab es immer wieder Kritik.

Heute pilgern Städteplaner und Kommunalpolitiker nach Götzis, um vor Ort zu erfahren, wie man ein Quartier entwickelt, das mit Leben gefüllt ist, das eine “Win-win-Situation” für die Menschen und die Nutzer darstellt. Nachdem nun mit dem Gebäude “Am Garnmarkt 17” der Plan umgesetzt ist, setzen die Eigentümer des Garnmarktes den nächsten Schritt: Der Projektentwickler, die Prisma Holding, zieht sich aus dem Vorzeigeprojekt nach Vollendung des Quartiers zurück, wie Prisma-Geschäftsführer Bernhard Ölz im Gespräch mit den VN informiert.
Neue Gesellschaft
Das zeigt sich bereits in der “Am Garnmarkt Betriebs GmbH”, die vor wenigen Tagen gegründet wurde. Größter Gesellschafter ist die ZM3 ImmobiliengmbH mit 33,33 Prozent, die WBV Beteiligungs- und Vermögensverwaltungsgesellschaft m.b.H., die wiederum zu 100 Prozent der Sparkasse der Stadt Feldkirch gehört, ist mit 25,33 Prozent, die Wilhelm Real (eine Tochter des Bauunternehmens Wilhelm+Mayer) mit 22,67 Prozent und Unternehmer Dietmar Längle ist mit 18,67 Prozent an der BetriebsgmbH beteiligt. Der Firmenzweck ist klar – die Firma übernimmt das Management des Standortes, die Vermietung und Verpachtung von Liegenschaften, die Organisation von Veranstaltungen sowie Werbemaßnahmen und die Immobilienverwaltung, wie Sparkasse-Feldkirch-Vorstand Daniel Mierer bestätigt. Bis Ende Jahr sollen in gleichem Verhältnis die derzeit noch 25 Prozent, die Prisma an der Montfort Investment hält, auf die übrigen vier Teilhaber verteilt werden, erklären Hermann Metzler und Bernhard Ölz.

“Es war immer klar, dass Prisma die Anteile verkauft, wenn das Projekt abgeschlossen ist”, so Metzler, der nicht nur ZM3-Gründer und Miteigentümer ist, sondern auch an der Prisma-Holding beteiligt ist. “Unter 50 Prozent machen für Prisma Beteiligungen keinen Sinn”, geht er weiter ins Detail. Natürlich werden die Eigentümer, die alle seit vielen Jahren an Bord der Montfort Investment beteiligt und in der Region verankert seien, weiterhin in einem partnerschaftlichen Verhältnis zum nun ausscheidenden Gesellschafter stehen, versichert auch Sparkassen-Vorstand Mierer, der wie Ölz und Metzler darauf hinweist, dass die Unterschriften noch nicht unter die Verträge gesetzt, aber alles entsprechend verhandelt und fixiert sei.

Es mache Sinn, wenn das Management für dieses große Quartier vor Ort sei. Für die Mieter und Nutzer des Garnmarktes werde sich dadurch gar nichts ändern. Die Geschäfte führen Anja Längle-Gartmann und Martin Schallert, die das operative Standortmanagement der Prisma Unternehmensgruppe jetzt in die “Am Garnmarkt Betriebs GmbH” überführen.

Am Garnmarkt
Grundfläche ca. 55.000 m²
Nutzfläche gesamt ca. 46.000 m², davon
ca. 13.000 m² Handelsflächen
ca. 16.000 m² Dienstleistungsflächen
ca. 274 Wohnungen
Umsetzungszeitraum 2005 bis 2025 (vier Umsetzungsphasen)