Deshalb geht ab Juli 2026 in Röthis die Post ab

Markt / 24.09.2025 • 12:57 Uhr
Rendering Postverteilzentrum
So sieht das neue Verteilzentrum aus, das im Juli 2026 fertiggestellt sein soll. FA

Neues Verteilerzentrum für größten Paket- und Brieflogistiker Österreichs für das Oberland ist im Werden. Bis Juli 2026 entstehen in Röthis 80 moderne Arbeitsplätze.

Röthis Im November 2022 zerstörte ein Großfeuer das Verteilerzentrum der Österreichischen Post in Koblach. Auslöser waren Akkus für E-Zweiräder und mobile Endgeräte, die im Gebäude aufgeladen worden sind. Für die Post, die bei der Verteilung von Paketen mit immer neuen Rekorden konfrontiert ist, eine Katastrophe, die aber österreichweit zu neuen Regeln im Umgang mit Akkus und zu Anpassungen bei den Brandschutzvorkehrungen im Unternehmen geführt hat. Und im Anschluss an den Großbrand hörten die Probleme für die Post nicht unbedingt auf. Denn in Vorarlberg ein entsprechendes, gewerblich gewidmetes Grundstück zu finden, war nicht einfach und zog sich, erklärte Postsprecher Michael Homola.

Franz Höfle, Horst Böhler Frutzpark
Frutzpark-Geschäftsführer Franz Höfle und Gesellschafter Horst Böhler auf der Baustelle für das neue Postverteilzentrum Röthis. VN

Gefunden wurde es trotzdem: auf dem ehemaligen Gelände des ÖAMTC-Fahrtrainingszentrums in Röthis, das jetzt Frutzpark heißt und das von der gleichnamigen GmbH vermarktet wird. Das Unternehmen, in dem Böhler und Sohn GmbH, Höfle Bautruck GmbH & Co. KG, J+R Immobilien GmbH sowie Rhomberg Bau GmbH sind, ist für die Vermarktung bzw. die Nutzung des Grundstückes in verkehrstechnisch idealer Lage zuständig – das Areal selbst gehört dem Feldkircher Unternehmen Böhler und Sohn. “Verkehrstechnisch gut” deshalb, weil das Verteilzentrum im Gewerbegebiet ist und die Autobahnauffahrten Richtung Oberland wie Richtung Bregenz “ohne Berührung von Wohngebieten” erreicht werden können, so Franz Höfle, der die Frutzpark GmbH zusammen mit Stefan Rusch führt.

80 Arbeitsplätze

Investiert werden von der Frutzpark GmbH in das Verteilzentrum, in dem auf rund 2400 Quadratmetern die Weiterleitung und Zustellung von Paketen und Briefen für etwa 100.000 Kunden stattfinden wird, rund 7,5 Millionen Euro, so der Geschäftsführer der Frutzpark GmbH, Franz Höfle, auf VN-Anfrage. Das Gebäude wird von der Frutzpark GmbH an die Post langfristig vermietet. Entstehen werden laut Post rund 80 Arbeitsplätze, vorderhand werden 70 Mitarbeiter eingesetzt. Derzeit sind nach der Bauverhandlung im Frühjahr, nach der noch einige Details geklärt werden mussten, die Pilotierarbeiten auf dem Areal im Gange. Die Fertigstellung des Post-Logistikbetriebes, die von i+R Industrie- und Gewerbebau als Generalunternehmer durchgeführt wird, ist für Ende nächsten Jahres geplant, informieren Höfle und Gesellschafter Horst Böhler beim Lokalaugenschein.

Das wird auch die Postmitarbeiter freuen, die seit dem Brand im November 2022 provisorisch in einem Gebäude in Meiningen arbeiten, unter Bedingungen etwa bei Raumtemperatur, Infrastruktur und Sanitäreinrichtungen, die bereits von der Gewerkschaft kritisiert wurden und die “auf Dauer nicht tragbar” seien.

Straßenmeisterei und Postbus

Auf dem 26.800 Quadratmeter großen Gelände in Röthis wird langsam der Platz knapp. Untergebracht ist dort die Straßenmeisterei Feldkirch-Nord des Landes Vorarlberg und die Postbus AG, ein Tochterunternehmen der ÖBB, serviciert vom Frutzpark aus die Linien im oberen Rheintal. “Derzeit haben wir nur noch Restflächen im Angebot”, so Höfle und Böhler.