Das digitale Abbild einer Stadt

Markt / 03.10.2025 • 14:53 Uhr
Das digitale Abbild einer Stadt

Dornbirner Startup Metriqa zeigt Städten und Unternehmen, wo sie online stehen – und wie sie sich verbessern können.

Dornbirn Wie können sich Städte, Destinationen, Unternehmen oder Bildungseinrichtungen digital sichtbar machen? Indem sie ihr Wirken datenbasiert analysieren, vergleichen und gezielt weiterentwickeln.

Genau das ermöglicht das Dornbirner Startup Metriqa. Noa und Clemens Fröwis haben in den vergangenen zwei Jahren ein Analyse-Tool entwickelt, das völlig neue Möglichkeiten eröffnen soll: Die digitale Präsenz wird anhand klarer Kennzahlen messbar, Stärken und Schwächen werden sichtbar – und dazu gibt es konkrete Handlungsempfehlungen.

Design ohne Titel - 1
Das interkative Dashboard zeigt 100 verschiedene Kennzahlen.

Interaktives Dashboard

Die Idee entstand im Umfeld ihrer eigenen Werbeagentur, die die beiden seit fünf Jahren führen. „Es gibt Marktanalysen, ja – aber die Frage, wo jemand digital wirklich steht, konnte nicht beantwortet werden“, sagen die Gründer. Also entwickelten sie ihr eigenes Software-Tool. Das interaktive Dashboard erlaubt es Unternehmen, Städten, Institutionen oder Destinationen, ihre digitale Position zu erkennen und zugleich die Wettbewerbslandschaft international zu vergleichen.

Metriqa
Clemens und Noa Fröwis mit Teammitglied Juraj Ivkovac. sams

Pilotprojekt mit Dornbirn

Ein erstes Pilotprojekt läuft derzeit mit der Dornbirn Tourismus & Stadtmarketing GmbH. „Mit Metriqa erhält man ein digitales Abbild einer Stadt: Wie lange bleiben Gäste, wie sind die Bewertungen auf Onlineportalen, wie stark ist die Interaktion auf Social Media?“, erklärt Clemens Fröwis. Zudem lassen sich Vergleiche mit anderen Städten ziehen. Über Filter kann weltweit nach Kommunen mit ähnlicher Größe und Struktur gesucht werden. „Ich kann eine Stadt finden, die in einem Bereich besser ist als wir – und bekomme konkrete Handlungsempfehlungen, wie wir uns dort verbessern können.“

Metriqa
Michael Rüdisser (Geschäftsführer Dornbirn Tourismus & Stadtmarketing), Noa Fröwis (Co-Founderin Metriqa), Bürgermeister Markus Fäßler (Stadt Dornbirn), Clemens Fröwis (Co-Founder Metriqa), Vizebürgermeister Alexander Juen. sams

Die Echtzeit-Datenbank ist jedoch nicht nur für Städte relevant, sondern ebenso für Unternehmen. „Etwa im Employer Branding. Ein Betrieb kann sich mit anderen vergleichen, die hier besonders stark sind, und daraus eigene Strategien entwickeln“, betont Fröwis. „Wer digital nicht sichtbar ist, findet auch am Arbeitsmarkt nicht statt.“

Metriqa
Metriqa ist Teil des aws First Incubators.

Besonders stolz sind die Gründer darauf, Teil des renommierten aws First Incubators zu sein – und damit zu den vielversprechendsten Tech-Startups Österreichs zu zählen. „Neben der Förderung profitieren wir von Workshops und Mentoring, das ist extrem hilfreich.“ Vorab hätten sie ihre Geschäftsidee zudem vielen Menschen aus unterschiedlichsten Bereichen vorgestellt. „Viele Startups machen den Fehler, ihre Idee geheim zu halten. Wir sind den anderen Weg gegangen, haben Gespräche geführt und wertvolles Feedback eingeholt.“

Startschuss im Jänner

Aktuell arbeitet das vierköpfige Team an der finalen Entwicklungsphase und bearbeitet bereits zahlreiche Anfragen. Am 1. Jänner 2026 fällt der offizielle Startschuss – dann will Metriqa auch international durchstarten. Denn der Ansatz, datenbasiert zu zeigen, wo man steht und wie man sich gezielt verbessern kann, ist universell skalierbar.