Die Black Week zündet den Paket-Turbo

Post rüstet sich mit mehr Personal, Investitionen und neuen Services für Rekordmengen im Weihnachtsgeschäft.
Schwarzach Am Montag beginnt offiziell die “Black Week”. In der Woche rund um den Black Friday (28. November) bieten viele Geschäfte und Online-Shops besondere Preisnachlässe und Sonderaktionen an. Während Schuldnerberater und Konsumentenschützer angesichts der Rabattschlacht warnen, rechnet der heimische Handelsverband für die Woche mit Ausgaben der österreichischen Konsumenten in Höhe von rund 460 Millionen Euro.

Startschuss für Weihnachtsgeschäft
Für die Österreichische Post markiert der Zeitraum den Startschuss für das Weihnachtsgeschäft – und damit einen massiven Anstieg beim Paketaufkommen. “Im vergangenen Jahr hatten wir einen Rekord von 224 Millionen Paketen für ganz Österreich. Zum Vergleich: Vor zehn Jahren waren es noch 80 Millionen”, sagt Post-Vorstand Peter Umundum im VN-Gespräch. Auch heuer wird erneut mit einer Steigerung gerechnet: “In den ersten drei Quartalen liegen wir im Paketgeschäft bereits um fünf Prozent über Vorjahr.”

Besonders herausfordernd seien die täglichen Spitzenmengen. 2024 gab es das Allzeithoch mit 1,56 Millionen Paketen an einem Tag. “Für heuer ist durchaus zu erwarten, dass wir auch da noch einmal drüber kommen”, so Umundum. Die Spitzentage liegen vor allem rund um den Black Friday und den 8. Dezember. Sie ziehen sich aber oft bis in den Jänner hinein – ausgelöst durch das Einlösen von Gutscheinen und Retouren.

Vorbereitet wird diese Phase langfristig: “Die Vorbereitungen laufen schon seit einem halben Jahr. Dabei geht es darum, dass die Verteilzentrumsinfrastruktur steht. In den vergangenen fünf Jahren haben wir eine halbe Milliarde in den Ausbau von Logistikzentren, Fuhrpark, Zustellbasen und IT investiert.” Zudem wird vor der Weihnachtssaison gemeinsam mit großen Kunden geplant, um Prognosen möglichst präzise abzustimmen.

Heuer wird die Österreichische Post für die Weihnachtszeit rund 800 zusätzliche Mitarbeiter benötigen – 50 davon in Vorarlberg –, um den saisonalen Mehraufwand abzufedern. Unterstützt wird die Zustellung zusätzlich durch Post-Mitarbeiter, die normalerweise im Büro arbeiten. Im Rahmen der Aktion “Team Christkind” helfen sie jeweils zwei Tage in Filialen und der Zustellung.

1,2 Millionen Abstellgenehmigungen
Ein besonderer Effizienzfaktor sei außerdem, so Umundum, eine auf den ersten Blick banale Zahl: “Wir haben 1,2 Millionen Abstellgenehmigungen von Kunden – ein Plus von rund zehn Prozent im Vergleich zum Vorjahr.” Damit sei es erlaubt, Pakete etwa in Garagen abzulegen, wenn niemand zu Hause ist. Zudem seien Abhol- und Versandstationen, die rund um die Uhr geöffnet sind, deutlich ausgebaut worden. Auch der Samstag gewinne weiter an Bedeutung: “An dem Tag erreichen wir inzwischen 80 Prozent der Haushalte. Zudem haben wir mit der Sonntagszustellung begonnen” – bisher allerdings nur in Wien, Linz und Graz.

Die Bedeutung jener Paketmengen, die von chinesischen Onlinehändlern nach Österreich gelangen, werde häufig überschätzt, betont Umundum. “Der Anteil liegt aktuell bei rund sieben Prozent der Gesamtmenge. Und es gibt bereits chinesische Händler, die nicht mehr nur aus China liefern. Sie bieten europäischen oder auch österreichischen Händlern an, ihre Produkte über ihre Plattform zu vermarkten.”

Pünktlich unterm Christbaum
Damit Pakete und Briefe rechtzeitig unter dem Christbaum liegen, empfiehlt die Post konkrete Versandfristen: Ein Standardbrief sollte spätestens am 18. Dezember aufgegeben werden, ein Premium-Brief bis 22. Dezember. Ein Paket innerhalb Österreichs sollte spätestens am 19. Dezember verschickt werden.