Prinz Andrew kooperiert im Fall Jeffrey Epstein nicht

Menschen / 10.03.2020 • 21:34 Uhr
Der Herzog von York antwortet nicht auf Anfragen aus New York. AFP
Der Herzog von York antwortet nicht auf Anfragen aus New York. AFP

Der Sohn der Queen hilft den Ermittlungsbehörden nicht wie zunächst angekündigt.

New York Im Missbrauchsskandal um den US-Multimillionär Jeffrey Epstein haben Ermittler in New York dem britischen Prinzen Andrew (60) erneut mangelnde Bereitschaft zur Zusammenarbeit vorgeworfen. „Prinz Andrew hat die Tür zu einer freiwilligen Kooperation vollständig geschlossen“, sagte der zuständige Staatsanwalt Geoffrey Berman Medienberichten zufolge. Die Staatsanwaltschaft prüfe nun ihre weiteren Optionen, sagte Berman.

Der Buckingham-Palast in London hatte nach Informationen mehrerer US-Medien nicht auf Anfragen geantwortet. Auch die britische Botschaft in der US-Hauptstadt Washington wollte sich laut „New York Times“ nicht zu einem laufenden rechtlichen Verfahren äußern. Bereits im Jänner hatte Berman angegeben, den Prinzen im Fall Epstein als Zeugen befragen zu wollen – er ist nicht angeklagt. Das FBI habe seine Anwälte kontaktiert, aber noch keine Antwort bekommen, hieß es. Epstein hatte sich im August 2019 in einem New Yorker Gefängnis im Alter von 66 Jahren das Leben genommen. Ihm war vorgeworfen worden, Dutzende Minderjährige missbraucht und zur Prostitution gezwungen zu haben.

Eines seiner Opfer wirft Prinz Andrew öffentlich vor, es sexuell missbraucht zu haben. Der Prinz bestreitet die Vorwürfe. Andrew war jahrelang mit Epstein befreundet und mehrmals Übernachtungsgast auf dessen Anwesen. Von den Machenschaften will er nichts gewusst haben. Nach einem missglückten Interview im November 2019, mit dem er seinen Ruf wiederherstellen wollte, beschloss er, seine Aufgaben als Mitglied der Königlichen Familie vorerst ruhen zu lassen.