Causa Ischgl sorgt für fünfte “Piefke-Saga”

Menschen / 24.05.2020 • 21:52 Uhr
„Das müssen wir einfach machen. Ich arbeite bereits an einem Exposé“, sagt der Tiroler Autor Felix Mitterer in einem Interview. APA
„Das müssen wir einfach machen. Ich arbeite bereits an einem Exposé“, sagt der Tiroler Autor Felix Mitterer in einem Interview. APA

Wunsch nach weiterem Teil der Erfolgsserie offenbar groß.

Wien Nach der Causa Ischgl befindet sich ein fünfter Teil der „Piefke-Saga“ in Arbeit. „Das müssen wir einfach machen. Ich arbeite bereits an einem Exposé“, sagt der Tiroler Autor Felix Mitterer (72) im Interview anlässlich des Erscheinens seines ersten Romans „Keiner von Euch“. Das Buch über den afroösterreichischen Kammerdiener Angelo Soliman soll sein einziger Roman bleiben. Der Wunsch nach einem weiteren Teil der Erfolgsserie „Piefke-Saga“ sei mehrfach an ihn herangetragen worden. Nach dem, was da in einigen Tiroler Tourismusorten passiert sei, müsse eine Fortsetzung einfach sein, meinte der Autor in Anspielung auf die Coronafälle dort. Er hoffe, dass der ORF an Bord sein werde. „Die Darsteller leben ja noch, die wären jedenfalls mit Begeisterung wieder dabei“, so Mitterer. Er habe inzwischen viele Informanten in den Tiroler Dörfern. „Wenn wo etwas passiert, erfahre ich es. Das war früher viel schwieriger“, sagte er. Er sei guten Mutes, dass sich das Projekt realisieren lasse.

Kulturland nur Fähnchen am Stock

Schockiert zeigte sich der Schriftsteller über die Behandlung der Kunst- und Kulturschaffenden in der Krise. Die Regierungen hätten der Branche viel zu spät geholfen. „Wahnsinn, dass das alles so unglaublich spät daherkommt.“ Es zeige sich, dass der Stolz auf das Kulturland Österreich nur ein Fähnchen am Stock sei. Mitterer selbst ist durch den Ausfall von Lesungen und Aufführungen betroffen. So fällt wegen der Absage der Tiroler Volksschauspiele das Stück „Verkaufte Heimat: Bombenjahre“, die Fortsetzung seiner Südtiroler Familiensaga, aus, ebenso die nun auf 2021 verschobene Uraufführung von „Don Quichote“. „Das trifft einen schon hart. Aber viele Künstler hat es noch härter getroffen“, erklärte Mitterer. „Ich selbst habe ja meinen Roman und werde meinen Kinofilm haben.“ Er habe damit ein „Riesenglück“. „Ich sitze eh daheim und schreibe. Man kann halt nicht rausgehen und seine Liebsten umarmen, das tut schon weh.“ Die Arbeit geht dem 72-Jährigen nicht aus: „Es wird wohl als Nächstes wieder ein Drehbuch geben. Ich habe ja das große Glück, dass immer wer was von mir will. Ich muss immer getreten werden, damit ich was liefere.“ Über sein Buch „Keiner von Euch“, das am 19. Mai im Haymon Verlag erschienen ist. meint er: „Es ist mein erster Roman und auch mein letzter.“ Zu einem Roman habe er sich entschlossen, „weil ich Haymon auch einmal eine Prosa versprochen habe“, was er nun nach seiner Autobiografie „Mein Lebenslauf“ (2018) erneut eingehalten habe. Einen weiteren Roman will Mitterer nicht schreiben.