Sänger, Entertainer und TV-Star

Tom Jones ist seit sechs Jahrzehnten im Musikgeschäft. Am Sonntag wird er 80.
London Seinen ersten großen Hit singt Tom Jones immer noch gern, manchmal sogar spontan. In der britischen Casting-Show „The Voice“, in der Jones als Coach mitwirkt, forderte ihn Popsänger Olly Murs vor ein paar Monaten auf, „It‘s Not Unusual“ zu singen. Der Altstar ließ sich nicht lange bitten und sorgte beim Publikum für tosenden Applaus. Dabei waren viele Zuschauer nicht mal geboren, als der Song 1965 veröffentlicht wurde. Sir Tom Jones ist ein Star für mehrere Generationen. Morgen, Sonntag, wird er 80 Jahre alt.
Hochzeit mit 16 Jahren
Sein Leben begann wenig glamourös. Als Thomas Jones Woodward wurde er am 7. Juni 1940 im Ort Pontypridd im Süden von Wales geboren. Als Kind entdeckte er die Leidenschaft für das Singen. Die Schule lag ihm weniger. Er verließ sie als 15-Jähriger ohne Abschluss. Als seine Jugendliebe Linda von ihm schwanger wird, heirateten die beiden mit 16. Der gemeinsame Sohn Mark wurde kurz nach der Hochzeit geboren. Seine Ehe mit Linda hielt bis zu ihrem Tod im April 2016.
Als Fabrikarbeiter und Staubsauger-Vertreter verdiente Jones sein Geld. Abends trat er mit einer Band als Tommy Scott and the Senators in Arbeiterclubs und Tanzhallen auf. Sein markanter, kräftiger Bariton-Gesang machte Vertreter der Musikbranche aufmerksam. Manager Gordon Mills brachte die Gruppe nach London und schlug den Namen Tom Jones vor.
Bei Decca Records unterschrieb Tom Jones 1963 einen Plattenvertrag. Schon die zweite Single „It‘s Not Unusual“ brachte den Durchbruch. Die schmissige Popnummer, heute ein Kultsong, erreicht 1965 Platz 1 der britischen Hitparade und die Top 10 der USA. Im selben Jahr sang Jones die Titelsongs für die Hollywood-Komödie „What‘s New Pussycat?“ und den James-Bond-Film „Thunderball“ („Feuerball“). Er wurde zum Weltstar und erhielt 1966 einen Grammy als Bester Neuer Künstler. Fortan war der Arbeitersohn in der Glitzerwelt von Hollywood und Las Vegas gefragt. Der Sänger wurde zum Entertainer. Im Fernsehen moderierte er seine eigene Show und trat im angesagten Nachtclub Copacabana in New York und den Casinos des wachsenden Las Vegas auf. Jones begeistert das Publikum mit mitreißenden Bühnenshows. Doch schon Anfang der 70er Jahre endete die Erfolgsserie. Zahlreiche Alben floppen. Er tourte unermüdlich und wurde eine feste Größe in Las Vegas. 1988 erfand er sich neu. Für die Soundtüftler von Art Of Noise sang er die Prince-Nummer „Kiss“. Das Musikvideo läuft auf MTV, Tom Jones galt plötzlich als cool. Anfang der 90er nimmt er sogar ein Album mit R&B- und Hip-Hop-Einflüssen auf.
Seit 2012 glänzt Tom Jones, der 2005 von Königin Elizabeth II. zum Ritter geschlagen wird, als Coach bei „The Voice“. Und Sir Tom macht Musik, die jetzt sogar die Kritiker renommierter Musikmagazine überzeugt.

British singer Tom Jones poses on the red carpet on arrival for the BRIT Awards 2020 in London on February 18, 2020. (Photo by Tolga AKMEN / AFP) / RESTRICTED TO EDITORIAL USE Ð NO POSTERS Ð NO MERCHANDISEÐ NO USE IN PUBLICATIONS DEVOTED TO ARTISTS