Wie es nach dem Skandal weitergeht

Menschen / 09.08.2020 • 21:00 Uhr
Jeffrey Epstein wurde zum Symbol einer Elite, die mit allem durchkommt. AP
Jeffrey Epstein wurde zum Symbol einer Elite, die mit allem durchkommt. AP

Vor einem Jahr starb Jeffrey Epstein in seiner Zelle.

New York, London Am 10. August vor einem Jahr wurde US-Unternehmer Jeffrey Epstein, dem Sexualverbrechen vorgeworfen wurden, tot in der Zelle im Metropolitan Correctional Center von New York entdeckt. Die US-Behörden gehen von einem Suizid des 66-Jährigen aus, auch wenn sich rund um den Tod des früheren Unternehmers seitdem immer neue Verschwörungstheorien ranken.

Für Epsteins Opfer und für die New Yorker Staatsanwaltschaft bedeutete der Tod des Angeklagten zwar einen Rückschlag – das Ende des Skandals rund um den Schwerreichen aber noch lange nicht.

Schon 2008 vor Gericht

Dutzende minderjährige Mädchen soll Epstein laut Staatsanwaltschaft missbraucht und einen Missbrauchsring aufgebaut haben. Der Ex-Investmentbanker wurde zum Symbol einer wohlhabenden Elite, die mit allem durchkommt. Schon 2008 hatte er in Florida vor Gericht gestanden. Doch obwohl 24 Mädchen Vorwürfe gegen ihn erhoben, kam Epstein durch einen Deal mit der Staatsanwaltschaft mit einer Haftstrafe davon, die viele für einen Skandal hielten.

Zu seinen prominentesten Bekannten gehörten der britische Prinz Andrew sowie der frühere US-Präsident Bill Clinton und der jetzige, Donald Trump. Epstein flog mit seinem Jet umher, nach Florida in seine Villa in Palm Beach und auf seine private Karibikinsel Little St. James. Seine Boeing 727 bekam den Spitznamen „Lolita Express“, Little St. James wurde „Insel der Pädophilen“ genannt.

Oft soll Epsteins Freundin Ghislaine Maxwell mit auf der Insel gewesen sein – und sie steht nun auch im Fokus der Ermittlungen. Nachdem sie zunächst aus der Öffentlichkeit verschwunden schien, wurde die 58-Jährige Anfang Juli in New Hampshire festgenommen und der Beihilfe zu Epsteins Machenschaften angeklagt. Maxwell wies die Vorwürfe zurück, muss aber bis zum Prozessbeginn am 12. Juli im Gefängnis bleiben.

Pikantes Foto

Andrew wollte sich unterdessen mit einem BBC-Interview zur Wehr setzen, doch der 60-Jährige redete sich um Kopf und Kragen. Er behauptet, von den Machenschaften seines Freundes Epstein nichts mitbekommen zu haben. Wie eng die Freundschaft zwischen dem Prinzen und Maxwell war, zeigt ein Foto, das der „Telegraph“ veröffentlichte. Das Bild soll auf einer von Andrew organisierten Privattour im Buckingham-Palast entstanden sein. Darauf ist Maxwell zu sehen, wie sie neben Schauspieler Kevin Spacey sitzt – auf dem Thron der Queen.