Kleine Freuden im Corona-Alltag

Die VN fragen nach: Was bereitet Ihnen derzeit am meisten Spaß und Freude?
Schwarzach Gerade in Zeiten von Corona ist es besonders wichtig, die schönen Momente und kleinen Freuden des Alltags zu genießen. Die VN haben bei Vorarlbergern nachgefragt, was ihnen derzeit am meisten Freude bereitet.
Ulrike Bitschnau vermisst die vielen persönlichen Begegnungen, das Tanzen, Singen und Termine in dieser Zeit. „Trotzdem freue ich mich, dass ich mit vielen Trachtenvereinen Kontakt habe, sei es per E-Mail oder telefonisch“, sagt die Obfrau des Vorarlberger Landestrachtenverbandes. „Wir arbeiten am gemeinsamen Projekt ,Vorarlberger Trachtenbuch‘ mit Autoren, Kunsthandwerkern, Trachtenträgern u.v.m. Auch die Spaziergänge in unserem schönen Montafon mit meinem kleinen Hund Willy genieße ich in dieser Zeit sehr. Ich freue mich immer, wenn ich unsere Kinder und unsere Enkel sehen kann, wenn auch hauptsächlich über Telefon. Jetzt beginne ich mit dem Kekslebacken und kann es kaum erwarten, wenn die ganze Familie wieder am Tisch sitzt!“, sagt die 59-jährige Vandanserin.
„Ich lasse gerade das Jahr Revue passieren und alles, was wir bisher geschafft haben. Vor allem in der Villa KunstSinn in Bregenz“, erzählte Künstlerin Evelyn Pröll. „Voller Vorfreude bin ich schon aufs nächste Jahr, in dem wir vieles nachholen können, zu dem wir heuer nicht mehr gekommen sind. Am meisten Spaß macht derzeit, dass ich die Muße finde, um wieder selbst zu malen und – ganz neu – Skulpturen zu machen, die sehr zeitintensiv sind. Da kann ich mich so richtig hineinknien“, sagt die 56-jährige Bregenzerin.
Positiv bleiben
Irmgard Marte findet die Idee schön, in diesen Zeiten den Blick auf positive Dinge zu lenken. Viele haben Stress, machen sich Sorgen und wissen nicht, wie es weitergeht. „Ich muss zugeben auch mich stresst die derzeitige Situation mit dem Lockdown – nicht nur, weil ich ihn geschäftlich zu spüren bekomme, sondern auch, weil mir besonders die Begegnungen mit den Menschen fehlen. Auch wenn wir uns im Moment nicht persönlich sehen können, freue ich mich im Corona-Alltag über kleine Nachrichten von lieben Menschen, die mir immer wieder Mut machen und mir damit ein Gefühl von Gemeinschaft vermitteln“, so die Inhaberin von SchokoMus – Chocolaterie & Patisserie. Im Privaten hat die 41-Jährige entschieden, abends keine Nachrichten mehr zu sehen, die belasten. „Stattdessen genieße ich täglich ,fünf verrückte Minuten‘ mit meinem Partner, da blödeln wir zu Guter-Laune-Musik herum und tanzen durch die Wohnung, bis die Glückshormone wieder in der Überzahl sind“, so die Innungsmeisterin der Konditoren.
„Alles, was ich gerne allein tue, egal ob im Atelier oder im milK_ressort ist mit Musik begleitet“, sagt Künstler Harald Gfader. „Von Arvo Pärt bis Fela Kuti, Freude schöner Götterfunken …! Doch Freude und Unbehagen liegen stets nah beieinander. So ist es die Musik, die mir über die Zumutung Covid und alle alltäglichen Niederträchtigkeiten die im Namen von Kultur und Kunst verübt werden, hinweghilft. Das ist wunderbar“, führt der 60-Jährige weiter aus. VN-swe/MIK


