„Uns wird nicht langweilig“

Die VN fragen nach: Wie nutzen Kulturschaffende die Zeit während der Lockdowns?
Schwarzach Wegen der Coronapandemie mussten zahlreiche Konzerte und Festivals abgesagt und Theaterproduktionen verschoben werden. Die VN haben sich bei Vorarlbergern aus der Kulturszene umgehört, wie sie diese Zeit verbracht bzw. genutzt haben.
Der Caravan-Obmann und Leiter des Freudenhauses Roman Zöhrer und sein Team haben die Zeit genutzt, um die Veranstaltungen zu verschieben, neu zu programmieren und die Werbungen für die Events immer wieder zu verändern. „Uns wurde auf jeden Fall nicht langweilig, da wir diese Zeit auch für Umbauten im Freudenhaus genutzt haben“, erzählte der 51-Jährige.
„Die Zeit war für uns herausfordernd in jeder Hinsicht, viele Projekte konnten gar nicht stattfinden, manches haben wir auf 2021 verschoben und manches einfach in den Wind geschrieben. Geblieben sind uns gute Ideen, viel Austausch, Organisationsarbeit und die Neugierde auf neue Wege, die wir finden könnten. So haben wir im Sommer drei Stücke umgesetzt im Freien, rasch produziert, neue Formate erfunden und zur großen Freude viel Publikum damit angesprochen“, schildert Brigitte Walk, Regisseurin und Leiterin vom Walktanztheater. „Derzeit widmen wir uns der Suche nach Verschränkungen von digitalen Formaten mit Liveperformance und hoffen, im Jänner in Feldkirch eine Schau-Fenster-Performance umsetzen zu können“, sagte die 60-jährige Feldkircherin.
Einiges vorangebracht
Musikerin Evelyn Fink-Mennel hat die frei gewordene Zeit und Abende genutzt, um Publikationen fertigzustellen oder voranzubringen. Auch sind Notenpublikationen mit Volksmusik für Streicher so weit gediehen, dass diese, sobald wieder Veranstaltungen verlässlich planbar sind, mit Livemusik präsentiert werden können. „Das möchte ich verbinden mit einer CD-Präsentation. Denn im Dezember habe ich mit dem Bregenzerwälder Streicherkollektiv „Messis Cellogruppe“ im Angelika-Kauffmann-Saal in Schwarzenberg eine CD eingespielt“, erzählte die 48-jährige Schwarzenbergerin.
„2020 mussten wir 60 Veranstaltungen mit über 150 Künstler absagen. Ein Großteil davon konnten wir zum Glück ins Jahr 2021 und 2022 verschieben. Beim Szene Openair konnten wir fast das gesamte Programm mitnehmen,“ erzählt Veranstalter Hannes Hagen. „Wir haben in allen Bereichen versucht, die Zeit bestmöglich zu nutzen. Das Conrad Sohm wurde renoviert und bei Soundevent haben wir es zur Mission gemacht, möglichst viele Musikladen-Veranstaltungen zu retten. Ich hoffe, dass unsere Kulturveranstaltungen dazu beitragen können, die Menschen mit ihren verschiedenen Ansichten wieder zusammen zu bringen“, resümiert der 48-Jährige. Vn-Mik, swe


