“Der vergessene Dritte”

Menschen / 28.04.2021 • 22:45 Uhr
Michael Collins flog zum Mond, betrat ihn aber nicht.  Reuters/Nasa handout
Michael Collins flog zum Mond, betrat ihn aber nicht.  Reuters/Nasa handout

“Apollo 11”-Astronaut Michael Collins gestorben.

New York Der US-Astronaut Michael Collins, der 1969 die Raumkapsel “Apollo 11” in Richtung Mond steuerte, ist im Alter von 90 Jahren gestorben. Seine Familie teilte mit, Collins habe an Krebs gelitten und sei am Mittwoch verstorben. Der Astronaut war Teil der Crew, die Geschichte schrieb: Neil Armstrong und Buzz Aldrin waren die ersten Menschen, die den Mond betraten. Collins umkreiste währenddessen in der Kommandokapsel den Erdtrabanten.

Es liege in der Natur des Menschen, zu sehen und zu verstehen, erklärte Collins am 10. Jahrestag der Mondlandung 1979. “Erforschung ist nicht wirklich eine Wahl, sie ist eine Notwendigkeit und es ist nur eine Frage des Timings, wann man seine Chance nutzt.”

Der Astronaut wurde wiederholt gefragt, ob er es nicht bedauere, nie den Mond betreten zu haben, aber das war für ihn nie eine Option. Collins’ Spezialität war die Steuerung der Kommandoeinheit, eine Aufgabe, die er mit der Arbeit eines Basislagers bei einer Bergbesteigung verglich. Darum wurde er nicht für die Mondlandung in Erwägung gezogen. “Ich glaube, du bist der einzige Mensch, der die Szene nicht im Fernsehen sehen kann”, funkte die Bodenkontrolle nach der Mondlandung an Collins. Er antwortete: “Das ist in Ordnung. Das macht mir nichts aus.”