Träume zu Papier bringen

Menschen / 11.05.2021 • 19:03 Uhr
Nach diesem Entwurf von Rebecca Andel entstand das Cover für ihr neues Buch.
Nach diesem Entwurf von Rebecca Andel entstand das Cover für ihr neues Buch.

Rebecca Andel taucht literarisch in mystische Welten ein.

WIEN HÖCHST Ideen träumen! Und zwar solche, die sich dann am Laptop zu einem Manuskript formen. „Ja“, bestätigt Rebecca Andel. „Mir ist es passiert.“ Die junge Autorin befindet sich in prominenter Gesellschaft. Auch Stephanie Meyers Grundidee zur berühmten Twilight-Tetralogie basiert auf einem Traum. Zwar haben die Frauen sonst keine Gemeinsamkeiten, was sie jedoch verbindet, ist Schreibtalent und Erfolg. Zahlreiche Auszeichnungen, Stipendien und Leserinnen-Feedbacks bestätigen das.

Debüt-Auszeichnung

Schon als Dreijährige diktierte die talentierte Tochter der Höchster Kinderbuchautorin Susa Hämmerle ihrer Mutter erste selbst erfundene Geschichten. „Geschichten kommen einfach aus mir heraus. Es ist kein Will, sondern ein Muss“, beschreibt sie, was in ihr vorgeht. Was erzählt werden will, ist bemerkenswert. Schon das Debüt „Feder & Klinge“, schaffte es auf die Shortlist für den Seraph 2019. Ein begehrter Literaturpreis, der jährlich auf der Leipziger Buchmesse verliehen wird.

Mystisches Höchst

Auch beim zweiten Buch „Jäger der Schatten“ stellte sich gleich ein erster Erfolg ein. Andel reichte beim Schreibwettbewerb „stay at home and write“ ein und landete nicht nur auf der Shortlist, sondern erhielt auch den begehrten Verlagsvertrag bei Piper. Im Genre der düster-romantischen Fantasy angesiedelt, spiegelt der Roman Stimmungen und Kindheitserinnerungen wider. Höchst bot ihr nicht nur die passende Kulisse, Oma und Mama sorgten mit Sagen und Legenden aus dem Rheindelta für geliebte und geheimnisvolle Stunden. „Am meisten mochte ich die Erzählung von der wilden Jagd und die mystische Zeit der Raunächte, wenn es draußen früh dunkel wurde, und wir es drinnen wohlig-heimelig hatten.“ Auch die Spaziergänge in den Wald zum „Hexahüsle“ hinterließen Spuren, die ihren Protagonisten eine tiefgründige Bühne bieten. Eine, die Leserinnen zu Feedbacks veranlasst wie: Ich weiß gar nicht, was ich schreiben soll, außer, dass ich traurig bin, dass das Buch schon zu Ende ist. Dicke Lorbeeren, die Andel da gestreut werden. So dick, dass sie über den Erscheinungstermin April, der ausgerechnet in die Phase des harten Lockdowns fiel, hinwegtrösten.

Online-Lesung

Andel, die in Wien lebt und an ihrer Masterarbeit schreibt, zieht nach ihrem Germanistik-Studium aufs Land und ins Ländle zurück. Jedenfalls unbedingt an einen Ort, nahe am Wald, um einfach loslaufen zu können. Die Regelmäßigkeit des Gehens lasse die Gedanken Blockaden überwinden und ist längst Ritual geworden. So wie das ­Schreiben am derzeit dritten Buch. Die erste Lesung am Freitag, 14. Mai, ab 18 Uhr findet online statt und zwar im Rahmen des Piper-Wundervoll-Leseabends. CRO

„Die Geschichten kommen einfach aus mir heraus. Schreiben ist ein Muss.“

Spazierengehen ist für sie zum Ritual geworden, um ihre Gedanken zu ordnen.
Spazierengehen ist für sie zum Ritual geworden, um ihre Gedanken zu ordnen.
Die mystische Stimmung, die Rebecca Andel in Höchst so genießt, ist Inspiration. VN/ Stiplovsek
Die mystische Stimmung, die Rebecca Andel in Höchst so genießt, ist Inspiration. VN/ Stiplovsek
Lesen in freier Natur ist eines der liebsten Hobbys von Rebecca Andel. Privat (3)
Lesen in freier Natur ist eines der liebsten Hobbys von Rebecca Andel. Privat (3)

Zur Person

Rebecca Andel

Geboren 19. Februar 1992

Wohnort Wien

Beruf Selbstständige Autorin/Lektorin/Übersetzerin

Ausbildung Bildhauerin, Germanistin (finalisiert demnächst die Masterarbeit)

Hobbys Schreiben, Lesen, Malen, Buchbinden, Schnitzen, Schwimmen (Brugger Loch), Basteln (alle möglichen und unmöglichen Dinge)

Bücher „Feder & Klinge“, „Jäger der Schatten“