Der Ton macht die Musik

Robin Gillard ist Mastermind hinter dem John Lennon Tribute Projekt.
Wien Bei Robin Gillard begann alles mit Mickey Mouse. „Ich war sechs Jahre und hatte gerade ein Mickey Mouse-Schlagzeug bekommen. In zwei Wochen hatte mein Vater ein Konzert und er sagte, ich dürfe mitspielen. Von da an träumte ich jede Nacht, dass ein Krieg meinen ersten Auftritt verhindern würde“, erzählt er und lacht. Der Krieg blieb aus und Gillard verbrachte den ersehnten Abend auf der Bühne hinter seinem Mickey Mouse-Set neben dem Schlagzeuger der Band. „Ich habe ihn beobachtet und versucht, das zu tun, was er macht.“ Von da an ließ ihn das Schlagzeugspielen nicht mehr los.
Musik im Blut
Der Bregenzer ist in einer Musikerfamilie aufgewachsen. Die Eltern integrierten ihn früh in ihr musikalisches Schaffen. Die verschiedenen musikalischen Welten der Eltern waren prägend. Der Vater aus England, die Mutter aus dem Kleinen Walsertal: „Blues und Folkrock habe ich vom Papa mitbekommen, Volksmusik und Klassik von der Mama. Die Vielfalt der Stile inspiriert mich.“ Durch das „Free Music Project“ seines Vaters John Gillard stand er schon als junger Bub regelmäßig auf der Bühne. „Ich habe bald gemerkt, dass ich dorthin gehöre.“ Er fährt fort: „Ich war ständig hinterm Schlagzeug, galt als Talent. Geübt habe ich aber nicht wirklich, ich habe einfach gespielt.“
Gillard war bereits mit zehn Jahren in verschiedenen Bands. „Da musste ich richtig dafür kämpfen. Die waren ja alle älter. Meine Mama war dann weniger erfreut, wenn ich erst um 12 Uhr nachts von der Probe heimkam“. 1998 zog er nach Wien. Die künstlerischen Möglichkeiten zogen ihn an. Nach fünf Semestern Schlagzeugstudium brach er ab. Sein Plan lautete: „Ich fühlte mich musikalisch eingeengt und beschloss, meinen eigenen Weg zu gehen.“ Gillard begann Schlagzeug zu unterrichten und als Tontechniker zu arbeiten, während er sein eigenes Tonstudio aufbaute. In 20 Jahren hat er über 100 Alben produziert.
Aktuell treibt den 41-jährigen vor allem sein John Lennon Tribute-Projekt um. „Die Idee hatte ich schon zu seinem 60. Geburtstag. Da war ich aber noch zu grün hinter den Ohren. Letztes Jahr, zu seinem 80er, hat es geklappt.“ Seit 2020 tourt Gillard als Organisator und musikalischer Leiter mit seinem Projekt durchs Land. In den verschiedenen Bundesländern ergänzen jeweils lokale Sänger die Band. „Eine typische Tribute Band sind wir nicht. Wir spielen nicht nur Lieder nach. Unser Ziel ist, das Publikum so zu berühren, wie uns John Lennon berührt.“ Zwischen Bühne, Studio und Proberaum ist Freizeit vor allem Familienzeit. „Wir spielen Fußball oder schwimmen in der Donau. Mein Sohn hat mich während Corona zum Eislaufen gebracht. Jetzt bin ich begeisterter Eisläufer. Das hätte ich nicht gedacht“, sagt er und lacht. ton
„Blues und Folkrock habe ich vom Papa mitbekommen, Volksmusik und Klassik von der Mama.“




Zur Person
Robin Gillard
Geboren 11. März 1979 in Mittelberg
Wohnort Wien, Margareten / Kritzendorf
Beruf Tontechniker, Musiker, Produzent
Ausbildung BORG Lauterach, Autodidakt
Kontakt www.robingillard.com, www.johnlennontribute.at