Gute Fee mit schnellen Beinen

Julia Meyer-Rützler ist im OK-Team des 3-Länder-Marathons für vieles zuständig.
Bregenz Das Laufen liegt ihr im Blut. Zahlreiche Marathons und andere herausfordernde Langstreckenbewerbe hat Julia Meyer-Rützler schon absolviert und entsprechend viele Kilometer in den Beinen. 2004 lief sie ihren ersten 3-Länder-Sparkasse-Marathon, zehn Jahre später saß sie im Organisationskomitee. Dem gehört die Physiotherapeutin immer noch an. Sie zeichnet dafür verantwortlich, dass jeder gemeldete Teilnehmer seine Startnummer erhält. Unterstützt wird sie dabei von Mitgliedern des TSV Oberreitnau. „Sie helfen schon lange, sind geübt und engagiert“, lobt sie ihre Helfer. Dieses Jahr kommt noch eine weitere Aufgabe hinzu, nämlich die Kontrolle der 3G-Regel. „Das wird zwar etwas aufwendig“, schätzt Meyer Rützler, aber: „Wir sind froh, die Veranstaltung durchführen zu können. Da sollte alles so sicher wie möglich sein.“
Für den Transport zum Start in Lindau erhalten die Läuferinnen und Läufer zudem FFP2-Masken ausgehändigt. „Es ist also für alles gesorgt“, bemerkt die Physiotherapeutin, die auch ganz allgemein Ansprechperson für die Läufer sowie die Zeitnehmer ist. Sogar am Info-Point findet man Julia Meyer-Rützler, die sich selbst schmunzelnd als Hotline bezeichnet. Doch die Aufgabe macht ihr Spaß, denn auf diese Weise ist die 45-Jährige, ohne selbst am Start zu stehen, mittendrin statt nur dabei. Obwohl: Sie würde schon gerne einmal den Pacemaker geben. So lange sie im OK-Team mitmacht, stellt Julia ihren Wunsch jedoch zurück. Andere arbeiten lassen, während sie die Laufschuhe schnürt, das will sie nicht. „Irgendwann klappt es aber sicher“, ist sie überzeugt.
Nachmeldungen
Im vergangenen Jahr ereilte auch den 3-Länder-Marathon das Schicksal einer pandemiebedingten Absage. Das Comeback verläuft etwas zögerlich. Aktuell liegen etwas über 4000 Anmeldungen vor. Julia Meyer-Rützler ist dennoch zufrieden: „Für Coronazeiten ist das ganz gut.“ Sie setzt außerdem noch auf ein paar Hundert Nachmeldungen, sofern die Wetteraussichten gut sind, und das sind sie. „Dann könnten wir die 5000er-Marke noch erreichen.“ Egal wie, alles ist besser, als gar nichts tun zu können.
Bergpfade statt Asphalt
Als sich Julia Meyer-Rützler vor bald 20 Jahren entschloss, beim 3-Länder-Marathon zu starten, hatte sie gerade einmal zwei Halbmarathons absolviert. Dafür konnte sie selbst trainieren. Ein Marathon war da schon eine andere Dimension. „Da brauchte ich professionelle Unterstützung“, erzählt sie. In den VN las sie von einem Laufseminar in Bregenz. Also fuhr die gebürtige Bludenzerin einmal pro Woche an den Bodensee, um auf Touren zu kommen. Schließlich hatte sie sich die Latte hoch gelegt. Unter vier Stunden wollte sie die 42,195 Kilometer bewältigen. Im Ziel zeigte die Uhr 3:59 Stunden. Das beflügelte. Fünfmal lief Meyer-Rützler den 3-Länder-Marathon, einmal wurde sie sogar Landesmeisterin. Danach war sie rund um den Globus unterwegs: New York, Rom, Berlin, Hamburg, Paris und zuletzt Kopenhagen. Schließlich stieg sie vom Asphalt auf Bergpfade um, wagte sich sogar an den Trans-Alp-Run. Diese Leidenschaft hat sich Julia Meyer-Rützler bewahrt. Derzeit bleibt dafür jedoch kaum Zeit. Bis Sonntagabend dreht sich an diesem Wochenende bei ihr alles ums Laufen. Die Arbeit im OK-Team fordert ihre ganze Aufmerksamkeit. Es ist ein Fulltime-Job, für den sich Julia aber gerne Urlaub nimmt. VN-MM
„Die 3G-Kontrollen werden aufwendig, aber es soll alles so sicher wie möglich sein.“


Mit Wolfgang Fend, Obmann der LSG Vorarlberg, lief Julia Meyer-Rützler beim Trans alp über die Ziellinie.

Die Drei Zinnen im Südtirol: ein atemberaubendes Panorama, das auch die schnelle Vorarlbergerin genoss.
Zur Person
Julia Meyer-Rützler
Alter 45
Beruf Physiotherapeutin
Familienstand verheiratet (ihren Mann lernte sie beim Laufen kennen)
Hobbys Sport, die Berge, Yoga, Reisen