Rafreider-Auftritt hat Folgen

Menschen / 15.12.2021 • 22:34 Uhr

“Wäre fast kollabiert”: Der “ZiB Flash”-Moderator führte beeinträchtigt durch Sendung.

Wien, Bregenz Der bekannte ORF-Anchorman Roman Rafreider ist einmal mehr in die Schlagzeilen geraten. Seit 2020 moderiert der gebürtige Bregenzer den „ZiB-Flash“ auf ORF1, doch am späten Dienstagabend sorgte er mit seinem Auftritt für große Aufregung. Stark beeinträchtigt führte der 52-Jährige die Zuschauer durch die Nachrichtensendung. Rafreider, der seine Karriere beim ORF 1995 im Landesstudio Vorarlberg begann, war in seiner Ausdrucksweise schwer verständlich und hatte mit Versprechern zu kämpfen. So bezeichnete er etwa die Omikron-Variante als „Booster-Variante“. Sogar am Pult stützte sich der sichtlich angeschlagene Moderator ab.

Von Todesfall erfahren

Der Moderator äußerte sich am Mittwoch gegenüber den VN zu den Gerüchten rund um seinen TV-Auftritt. Laut Rafreider habe es einen Todesfall gegeben, von dem er vor der Sendung erfahren habe. „Es hat nichts mit meinem Vater zu tun, aber ja: Ich wäre auf Sendung fast kollabiert.“ In den sozialen Medien wurde noch am Dienstagabend heftig über die Gründe seines  Auftritts diskutiert. Spekuliert wurde über Trunkenheit, andere vermuteten gesundheitliche Probleme und wünschten Rafreider gute Besserung.

YouTube-Video gelöscht

Der Wahlwiener hätte nach dem „ZiB Flash“ eigentlich noch die „ZiB“ Nacht“ um 23 Uhr moderieren sollen, wie er in der Sendung selbst ankündigte. Dazu kam es aber nicht. Statt Roman Rafreider stand ZiB2-Moderator Martin Thür vor der Kamera, allerdings erst um 23.40 Uhr. Die Sendung „Pratersterne“ wurde vorgezogen. Der „ZiB Flash“-Beitrag wurde kurze Zeit später aus der TV-Thek entfernt. Auf YouTube war eine Aufzeichnung der etwa dreiminütigen Nachrichtensendung bis Mittwochnachmittag noch abrufbar. Diese musste aber, wie es auf der Videoplattform heißt, „aufgrund einer Beschwerde wegen Urheberrechtsverletzung durch den ORF“ gelöscht werden.

Laut offizieller Stellungnahme des ORF habe sich Rafreider noch am Dienstagabend intern entschuldigt und den Vorfall mit persönlichen Gründen erklärt. Sein Auftritt zog aber weitreichende Konsequenzen nach sich. So erklärte der ORF gegenüber den VN, man habe Rafreider umgehend suspendiert. „Der Fall und dienstrechtliche Konsequenzen werden heute von der Personalabteilung geprüft.“ Der ORF bedaure den Vorfall.

Es war nicht das erste Mal, dass der ORF-Moderator für Aufregung sorgte. Im Jahr 2018 war Rafreider mit Vorwürfen der häuslichen Gewalt gegen seine damalige Freundin konfrontiert gewesen. Die Ermittlungen gegen ihn wurden zwar eingestellt, der Vorarlberger war aber bis zur Klärung der Anschuldigungen im Fernsehen nicht mehr aufgetreten. VN-TAS, TW

„Es gibt einen Todesfall und das habe ich vor der Sendung erfahren.“