TV-Kommissarin Marie Brand darf ihren 30. Fall lösen

Menschen / 31.01.2022 • 21:56 Uhr
Mariele Millowitsch ap
Mariele Millowitsch ap

Schauspielerin Mariele Millowitsch zum Jubiläum ihrer Krimireihe „Marie Brand“.

köln Sie ist die vielleicht klügste Ermittlerin im deutschen Fernsehen: Marie Brand beeindruckt ihren Kollegen Simmel (Hinnerk Schönemann) und den Zuschauer immer wieder mit ihren herausragenden analytischen Fähigkeiten. Jetzt feiert die Kommissarin aus Köln Jubiläum: Der Krimi „Marie Brand und der überwundene Tod“ (2.2., ZDF) ist ihr 30. Fall. Hauptdarstellerin Mariele Millowitsch, die zuerst Veterinärmedizin studierte, bevor sie sich für die Schauspielerei entschied, im Interview.

 

Frau Millowitsch, seit 2008 spielen Sie die Kommissarin Marie Brand, jetzt ist der 30. Krimi mit ihr zu sehen. Mögen Sie diese Frau?

millowitsch Überhaupt nicht (lacht). Aber im Ernst: Natürlich mag ich sie, weil sie so ruhig und analytisch ist und genau weiß, wie sie etwas in Erfahrung bringen kann, wenn sie etwas wissen will. Sie ist ein Kopfmensch und das mag ich an ihr.

 

Muss man als Schauspielerin alle Figuren lieben, die man spielt?

Millowitsch Nicht alle, aber genau das macht die Sache ja auch so spannend. Wenn Sie eine Figur in einer Reihe spielen, ist es natürlich ratsam, sie auch zu mögen, man begegnet ihr ja regelmäßig (lacht). Aber ich habe in neunzigminütigen Filmen auch schon Frauen gespielt, bei denen ich gesagt habe: Mit der wäre ich im echten Leben nicht befreundet.

 

Was denken Sie, wären Sie mit Marie Brand befreundet?

Millowitsch Glaube ich schon, ja. Sie hat einen unterschwelligen Humor, den ich sehr gut finde. Ganz ähnlich wie unsere frühere Bundeskanzlerin Angela Merkel übrigens, die kam manchmal auch ganz lustig um die Ecke. 

 

Marie Brand kann mit beiden Händen schreiben. Haben Sie das auch mal versucht?

Millowitsch Hab ich, aber das Problem bei meiner Schrift ist, dass man die auch dann nicht richtig lesen kann, wenn ich mit rechts schreibe, ich habe eine echte Sauklaue (lacht). 

 

Marie Brand und ihr Kollege Simme (Hinnerk Schönemann), gehen durch dick und dünn. Kann man das auch von Ihnen beiden privat sagen?

Millowitsch Eigentlich ja. Wir leben an weit entfernten Orten, er ist in Mecklenburg-Vorpommern zu Hause und ich in Nordrhein-Westfalen. Aber wir telefonieren häufig, und ich bin mir sehr sicher, wenn es bei einem von uns brennen würde, wäre der andere für ihn da. 

 

Gab‘s Anlaufschwierigkeiten oder haben Sie sich auf Anhieb gemocht?

Millowitsch Die Chemie zwischen uns hat gleich gestimmt. Außerdem war von Anfang an gegenseitiger Respekt da, das ist für mich sowieso das Allerwichtigste. 

 

Was haben Sie von Ihrem Vater Willy gelernt, der ja ein großer Komödiant war?

Millowitsch Vielleicht so ein grundsätzliches Timing. Das habe ich von ihm gelernt, ich war lange ja auch in unserem familieneigenen Theater in Köln. Wobei „gelernt“ der falsche Ausdruck ist: Das Gefühl für Timing liegt einem im Blut oder nicht, das kann man nur begrenzt lernen. Ich glaube, da habe ich Glück gehabt, das habe ich mitbekommen. mw