“Kult lässt sich nicht planen, es gehört etwas Glück dazu”

Menschen / 01.08.2022 • 22:22 Uhr
Bjarne Mädel spielt die Figur „Buba“, die etwas Brutales, aber auch etwas Liebenswertes hat.  Niren Mahajan
Bjarne Mädel spielt die Figur „Buba“, die etwas Brutales, aber auch etwas Liebenswertes hat.  Niren Mahajan

Bjarne Mädel über die Gangsterfarce „Buba“ und das ­Geheimnis von Kultfiguren.

Berlin Schrullige Figuren und staubtrockener Humor: Seit vielen Jahren begeistert der Schauspieler Bjarne Mädel seine zahlreichen Fans regelmäßig in schrägen Rollen – aber die des Kleinkriminellen Buba in der Gangsterfarce „Buba“ (ab 3.8., Netflix) ist möglicherweise skurriler als alle anderen.

 

Herr Mädel, der Film „Buba“ erzählt die Vorgeschichte des gleichnamigen Gangsters aus der Serie „How To Sell Drugs Online (Fast).“ Buba war damals eine Nebenrolle und starb schon in der ersten Staffel.

Mädel Damals hatte ich die Rolle unter anderem deshalb angenommen, weil ich wusste, es ist zeitlich begrenzt. Ich habe in den letzten 15 Jahren sehr viele Serien gespielt, „Stromberg“, „Mord mit Aussicht“, „Der Tatortreiniger“. Ich wollte nicht wieder eine Serie starten, in der ich dann vielleicht jahrelang dieselbe Rolle spielen muss.

 

Haben Sie sich gefreut, diesen schrägen Vogel noch einmal spielen zu dürfen?

Mädel Ja, als die Anfrage von Netflix kam, ob ich mir das vorstellen kann, habe ich mich tatsächlich sehr gefreut. Ihn diesmal einen ganzen Film tragen zu lassen, hat mich sehr begeistert.

 

Buba genießt bei den Fans Kultcharakter. Kann man Kult planen?
Mädel Nein, wenn es ein Rezept dafür gäbe, würde das ja jeder machen. Ich denke, es gehört auch etwas Glück dazu. Und vielleicht ist es wichtig, konsequent zu sein, also bei dem zu bleiben, was man selber lustig findet. Wir überlegen uns ja nicht vorher, was eine hohe Quote bringen könnte. Sondern: Was möchten wir erzählen – und wie? Und da scheinen wir oft einen Nerv zu treffen.

 

Die schräge Karma-Sache spielt eine zentrale Rolle in dem Film. Sind Sie selber ein spiritueller Typ?

Mädel Nicht so sehr. Ich kenne aber diesen Gedanken, wenn es einem zu gut geht: Pass auf, das könnte sich rächen, genieß das jetzt mal nicht so sehr. So ist man glaube ich in unserer Generation erzogen worden, dass man immer erstmal was leisten muss für eine Belohnung, sonst hat man diese nicht verdient. Aber spirituell? Ich habe als Kind manchmal kleine Spiele mit mir selber gespielt: Wenn ich an der Ampel ankomme, solange sie noch rot ist, wird alles gut. Und natürlich habe ich dabei geschummelt. Aber ich habe auf keinen Fall so ein Wertesystem wie Buba. SKI