Holz ist nicht gleich Holz

David Berger drechselt aus exklusiven Holzarten perfekte Dekorartikel.
Feldkirch, Dornbirn David Berger ist in seiner Freizeit viel im Werkraum in seinem Elternhaus in Feldkirch anzutreffen, wo er aus Holz allerlei Kunstwerke zaubert. Neben der Drehbank, einer Bandsäge, einem Tellerschleifer, verschiedenen Messern und Meißeln sowie zahlreichen weiteren Instrumenten taucht er dort in eine eigene Welt ab.
Exaktes Arbeiten notwendig
In seinem Brotberuf arbeitet Berger als Radiologietechnologe im Krankenhaus Dornbirn, wo er sich sehr wohl fühlt. Auch dort steht exaktes Arbeiten an der Tagesordnung. Welches Stück der Künstler aus welchem Holz macht? „Ich überlege mir bei jedem Stück Holz, was ich daraus drechseln kann. Durch meinen Beruf habe ich eine gute räumliche Vorstellung und es ist fast wie beim Röntgen. Da muss ich auch abschätzen, ob die Extremität für die Aufnahme richtig liegt“, so der Hobbybastler. „Holz lebt und wächst. Es ist ein Stück eines Baums oder eines Strauchs. Ich bearbeite daher jedes Stück mit Achtung.“ Sein Lieblingsholz ist die Zirbe. „Sie ist ein duftendes und sehr schönes Holz“, erklärt der Künstler. “Wo die Zirbe steht, geschieht nichts Böses“, so sage es ja auch eine alte Volksweisheit, wie Berger schmunzelnd anmerkt.
So viele verschiedene Hölzer
Heute hat der Hobbybastler ein Stück Thujaholz auf der Drehbank. Die Maschine schnurrt und es staubt so richtig. Um das Holz in die gewünschte Form zu drechseln verwendet er verschiedene Werkzeugen wie etwa ein Messer mit einer Karbidspitze. „Die Spitze hier ist härter als Stahl.“ Diese Nadelhölzer kommen auch bei uns vor. Das meiste Holz kommt aber aus den USA. Es wächst sehr langsam und ist daher sehr dicht mit einer schönen Maserung. Außerdem enthält es zahlreiche ätherische Öle. „Das hier wird eine wunderschöne Schale“ freut Berger sich schon auf das Ergebnis seiner Arbeit.
Weltweit gibt es etwa 2600 verschiedene Holzarten. Eines davon, ein Gustostück für Berger, ist das Wüsteneisenholz, das in den Wüsten von Mexico und Arizona wächst. Es ist dunkel bis schwarz, je nachdem, welche Mineralien enthalten sind. „Und es sinkt im Wasser“, fügt er hinzu. Das Holz ist sehr schwierig zu bearbeiten. Dennoch wird auch daraus eine schönes Dekorschale gedrechselt. Häufig wird dieses Holz für feuerresistente Stücke wie etwa Tabakpfeifen verwendet. Eine Besonderheit ist auch das Redwood Holz, auch Purple Heart Holz genannt, das, wie es der Name schon vermuten lässt, purpurfarben ist. Auch ein Stück von einer sibirischen Birke wartet noch auf den Drechsler. „Sie wächst in der kältesten Gegend, wo die Bedingungen sehr hart sind. Dieses Stück hier ist sicher schon Jahrhunderte alt. Das Besondere daran ist, dass die Wachstumsringe ein sternförmiges Muster ergeben“, so der Holzenthusiast. „Außerdem gibt es noch das Grasbaumholz. Es sind lustig aussehende Bäume und kommen in Australien vor. Das Holz ist rötlich braun und ideal für eine Schale. Und das Zebrano Holz aus Afrika ist gestreift wie das Zebra“, ist der Künstler von der Vielfalt seines Arbeitsmaterials begeistert.
Zertifizierung wichtig
Berger hat aber auch noch einige Exponate aus heimischem Bestand auf Lager. „Leider verwenden viele, wenn ein Baum gefällt wird, das Holz zum Verheizen.“ Bestellt werden die Hölzer daher meist im Internet. Allerdings nur bei zertifizierten Holzhändlern. „Die Zertifizierung bestätigt, dass es keinen Raubbau an den Wäldern gibt und der Bestand ökologisch erhalten bleibt“, das ist Berger wichtig. Die Leidenschaft für Naturstoffe hat er quasi von seinem Vater Peter Berger geerbt, der sich auf das Schleifen von Steinen spezialisiert hat. Sein Vater ist es auch, der David Bergers Arbeiten mit Epoxyharz noch etwas verfeinert. Was David Berger sich noch wünschen würde? Er würde gerne einen Drechslerkurs besuchen, um sich noch mehr spezialisieren zu können. EST
„Holz lebt und wächst. Ich bearbeite daher jedes Stück mit Achtung.“



Zur Person
David Berger
Geboren In Feldkirch 1983
Beruf Radiologie Technologe im KH Dornbirn
Hobbies Drechseln mit diversen heimischen und exotischen Holzarten, Wandern, sich in der Natur sich bewegen
Essen bin nicht heikel
Motto leben und leben lassen