Auf der Alp war’s heuer vor allem deshalb besonders schön

Was die richtige Mischung zwischen Regen und Sonne alles bewirken kann.
Schwarzach Saftige Weiden, entspannte Kühe, gut gelaunte Älpler: Wie schön kann doch ein Alpsommer sein. Es hat geregnet, wann es Wasser brauchte, die Sonne schien, als sie erwünscht und notwendig war. “Es war ein überdurchschnittlich guter Alpsommer”, darf Christoph Freuis (46), Geschäftsführer des Vorarlberger Alpwirtschaftsvereins, bilanzieren. Noch sind vereinzelt niedrig gelegene Alpen besetzt, doch das Gros der 1000 Älplerinnen und Älpler samt ihren 40.000 Tieren ist bereits im Tal.
Wetter als bester Freund
Das ideale Wetter mit der nahezu perfekten Mischung von Sonne und Regen führte zu einem satten Graswachstum, die Qualität des Futters für die weidenden Tiere war entsprechend exzellent. Dabei herrschten zu Beginn der Alpsaison durchaus Befürchtungen. “Die Wassersituation war durch den milden Winter mit der geringen Schneedecke von vornherein kritisch. Eine längere trockene Periode wäre sehr problematisch gewesen. Doch das Wetter wurde dieses Mal zum Freund für die Älplerinnen und Älpler sowie die Tierbesitzer. Ein etwas zu warmer Juni wurde durch einen etwas zu nassen Juli wieder ins rechte Lot gerückt, auch blieben schwere Unwetter aus.

Angst vor TBC
Die Zahl der auf die rund 500 Vorarlberger Alpen gebrachten Tiere blieb dennoch etwas unter jener der letzten Jahre. “Bauern aus Tirol, Liechtenstein, der Schweiz und Deutschland schickten ihre Kühe kaum mehr auf unsere Alpen. Der Grund dafür liegt in der TBC-Gefahr”, berichtet Freuis. Von einer rundum erfolgreichen Alpsaison kann daher auch erst dann gesprochen werden, wenn es zu keiner Ansteckung von Tieren durch den TBC-Erreger gekommen ist. Bezüglich Präventivmaßnahmen gegen eine TBC-Ansteckung sieht Freuis noch “Luft nach oben”. Es klappe in einigen Bereichen schon ganz gut, doch vor allem die Kommunikation zwischen Jägern und Älplern an diversen Standorten sollte offensichtlich noch besser werden.

Käseprämierung
Groß zu feiern gab es für die Vorarlberger Alpsenner am vergangenen Samstag in Schwarzenberg. Dort wurden die besten Berg- und Alpkäse prämiert, inklusive jener Frauen und Männer, die diese produziert hatten. Von den insgesamt 142 in diesem Jahr eingereichten Käsen wurden 41 Alpkäse aus dem Vorjahr zur Prämierung angemeldet. Ausländische Experten zeigten sich dabei von Vielfalt und Qualität der heimischen Käsesorten tief beeindruckt.

Zu den Sennerinnen und Sennern des Jahres 2025 wurden Julia Muxel (Berg- und Alpkäse von der Alma Bergsennerei Lutzenreute), Christoph Schwarzmann mit Team (Schnittkäse alt, Dorfsennerei Langenegg) und Tobias Schweizer (Sieger Publikumsjury, Alpe Unterdiedams) gewählt.

Bezüglich Vermarktung wurden 250 Tonnen Alpkäse von Alma-Rupp und Walserstolz-Emmi übernommen, dieselbe Menge gelangte via Direktvermarktung zu den Konsumentinnen und Konsumenten.
