Ein Herz für Kinder und Tiere

Menschen / 18.12.2022 • 17:15 Uhr
Das Miteinander und der Zusammenhalt in der Schule begeisterten Lotta. Moosbrugger
Das Miteinander und der Zusammenhalt in der Schule begeisterten Lotta. Moosbrugger

Die 19-jährige Lotta Moosbrugger erfüllte sich in Südafrika einen Lebenstraum.

BREGENZ „Ich habe schon immer gesagt, dass ich nach der Schule nach Afrika gehen will“, erzählt Lotta Moosbrugger. Besonders Tiere lassen das Herz der jungen Bregenzerin höher schlagen. Nach erfolgreich bestandener Matura an der HLW Sacré-Coeur Riedenburg machte sich die 19-Jährige auf die Suche nach einer geeigneten Organisation in Südafrika. Dass sie sowohl mit Tieren arbeiten als auch Kinder in der Schule beim Lernen unterstützen durfte, hätte sie sich nie zu träumen gewagt.

Traumprojekt mit Tieren

Gemeinsam mit anderen Mädchen teilte sie sich etwa eine Stunde von George, einer der größeren Städte inmitten von Naturschutzreservaten in Westkap, ein Zelt. Bereits um acht Uhr fuhr sie mit einem Guide hinaus in die Wildnis. Zu ihren Aufgaben gehörte das Zählen der Tiere. Besonders für Antilopen ist Südafrika bekannt. Dabei musste die 19-Jährige die Anzahl der Tiere ermitteln und ihren Aufenthaltsort bestimmen. Zudem wurde nach Impalas, einer speziellen Antilopenart, gesucht und die männlichen und weiblichen Tiere gezählt. Als Unterstützung dienten sogenannte „Camera traps“. Daten wurden ausgewertet und an Universitäten für zahlreiche Studien weitergegeben. Zu den Highlights der Bregenzerin zählten die Löwen. „Aber auch das Beobachten der Vögel hat mir sehr gut gefallen“, erzählt Lotta. Vegetations- und Pflanzenkunde machten die Tage in der Natur für die Tierliebhaberin perfekt.

Vom Reisefieber gepackt

Heimweh ist ein Fremdwort für Lotta. So war es nicht das erste Mal, dass sich die Tierbegeisterte alleine auf den Weg in die große weite Welt begab. Bereits in der Unterstufe verbracht sie einige Wochen in den USA. „Ich liebe es, allein zu reisen, denn man sieht sehr viel von der Welt und lernt auf diese Weise auch am besten Menschen kennen“, sagt die Bregenzerin. Die Möglichkeit des Reisens verdankt sie vor allem ihren Eltern. „Ich bin sehr dankbar, dass ich solche Erfahrungen machen darf, das ist alles andere als selbstverständlich“, meint die reiselustige junge Dame.

Zusammenhalt und Gemeinschaft

Neben dem täglichen Arbeiten durfte natürlich auch die Gemeinschaft nicht zu kurz kommen. „Am Nachmittag spielten wir meistens Volleyball und haben in Gruppen gekocht“, sagt Lotta. Auch Ausflüge nach Mossel Bay durften nicht fehlen. Besonders das gemeinsame Abendessen am Lagerfeuer zählte zu Lottas Lieblingsaktivitäten. „Das gemütliche Beisammensein mit den anderen Teilnehmern bzw. Teilnehmerinnen, das Grillen und auch das Geschichtenerzählen haben den Zusammenhalt in der Gruppe gestärkt“, erzählt Lotta freudig.

Ein Händchen für Kinder

Auch ihre soziale Ader konnte Lotta während ihrer Südafrika-Reise unter Beweis stellen. So verbrachte sie anschließend an das Camp sechs Wochen in einer Schule. Dabei unterstützte sie die Klassenlehrerin mit Rat und Tat. „Trotz großteils ärmlichen Verhältnissen hatten die Kinder sehr viel Energie und Freude in der Schule“, erzählt Lotta. Während ihres Aufenthalt spielte sie mit ihnen draußen im Freien oder half der Lehrerin in der Klasse. „Die Schule versucht, allen Kindern Bildungschancen zu bieten, egal aus welchen Verhältnissen sie kommen“, erzählt sie. Klar sei aber, dass lediglich ein oder zwei der dreißig Kinder aus der Klasse eine Zukunftsperspektive in der Arbeitswelt haben, was für die 19-Jährige anfangs nur schwer zu glauben war.

Folge deinem Herzen

Allen jungen Menschen rät Lotta, nach der Matura Zeit im Ausland zu verbringen. „Das, was ich in Südafrika erlebt und gesehen habe, ist weder mit Bildern noch mit Worten zu beschreiben“, freut sich die junge Erwachsene. Besonders eine Sache will sich Lotta auch nach ihrem Aufenthalt in Südafrika öfters ins Gedächtnis rufen. Es gebe viele Kinder, die nicht so einen Luxus wie wir in Österreich genießen können. „Die Dankbarkeit und die Freude, die die Kleinen dort ausstrahlen, kann aber eine Inspiration für uns alle sein“, meint Lotta. Besonders in schwierigen Zeiten lohne es sich, sich auf das Wesentliche zu besinnen.

„Die Kinder tanzten für mich, das war einer der emotionalsten Momente meiner Reise.“

Auch nach ihrer Rückkehr nach Vorarlberg schwelgt Lotta noch in Erinnerungen.
Auch nach ihrer Rückkehr nach Vorarlberg schwelgt Lotta noch in Erinnerungen.
Mit den anderen Camp-Teilnehmern verstand sich die Bregenzerin auf Anhieb.
Mit den anderen Camp-Teilnehmern verstand sich die Bregenzerin auf Anhieb.
Lotta steht mit vielen Projektteilnehmern auch heute noch in Kontakt.
Lotta steht mit vielen Projektteilnehmern auch heute noch in Kontakt.
Das Singen und Tanzen haben die südafrikanischen Kinder im Blut.
Das Singen und Tanzen haben die südafrikanischen Kinder im Blut.

Zur Person

LOTTA MOOSBRUGGER

Geboren 18. Februar 2003

Ausbildung Gymnasium Unterstufe und HLW Sacré-Coeur Riedenburg

Wohnort Bregenz

Hobbys Reisen, Skifahren, Kochen