Vereinsmeisterin Katharina Egger über ihre Leidenschaft für das Eiskunstlaufen

Die 14-jährige Katharina Egger wurde zur Vereinsmeisterin im Eiskunstlaufen gekürt. Was sie am Eislaufen so faszinierend findet, ob sie schon mal eine Kür vergessen hat und warum ihr das Trockentraining nicht ganz so viel Spaß macht, lesen Sie hier.
Schruns, Bludenz Es war überraschend für alle Beteiligten, als Katharina Egger zum Saisonabschluss des Eislaufvereins Montafon zur Vereinsmeisterin gekürt wurde. Überraschend deshalb, weil ihre Freundin fast auf demselben Niveau läuft und in der gleichen Kategorie an den Start gegangen war.
Was bedeutet dir der Titel „Vereinsmeisterin im Eiskunstlaufen“?
Katharina Egger: Das ist natürlich eine tolle Auszeichnung und ich war selbst total überrascht. Aber ich bin an diesem Tag auch gut gelaufen und war bestens in Form. Der Titel ist aber eigentlich nicht so wichtig, für mich zählt nur meine persönliche Leistung. Ich habe alles gezeigt, was ich kann, und bin super gelaufen, das ist entscheidend.

Seit wann betreibst du den Sport Eiskunstlaufen?
Katharina Egger: Eigentlich seit ich vier Jahre alt bin, also insgesamt schon zehn Jahre. Ich war öfters mit meiner Mama und einer Freundin im Publikumslauf und habe dort eine Absperrung gesehen. Da haben die Eiskunstläufer trainiert. Das hat mir so gut gefallen und ich wollte unbedingt mitmachen und das auch können. So habe ich einfach gefragt, ob ich mitmachen kann. Dann habe ich Schuhe vom Eislaufverein ausgeborgt bekommen und durfte mittrainieren. So bin ich dann geblieben (lacht).
Das Training ist doch recht intensiv, woher nimmt man mehrmals die Woche die Motivation dafür?
Katharina Egger: Die Motivation kommt immer wieder, wenn man etwas Neues erlernt. Dann ist man stolz auf sich selbst und das motiviert mich zum Weitermachen. Bei mir gibt es nur ganz wenige Tage im Winter, an denen ich nicht motiviert bin. Dann gehe ich aber trotzdem zum Training und meistens ist dann die Motivation sofort wieder da, wenn ich auf dem Eis stehe.
Bist du nach einer Wintersaison nicht müde, es sind doch einige Wettkämpfe, die es zu absolvieren gilt?
Katharina Egger: Ja klar, bin ich nach einer Saison auch müde, aber das vergeht meist nach ein bis zwei Wochen, in denen ich nicht auf dem Eis trainiere. Dann kommt doch wieder die Lust auf und ich vermisse das Training auf dem Eis. Ab dem Sommer kann ich es dann kaum erwarten, bis die Saison im Oktober in Schruns wieder startet.
In der Zwischensaison gibt es Trockentraining. Macht das auch Spaß?
Katharina Egger: Ja schon, aber natürlich ist das kein Vergleich mit dem Eistraining. Aber es muss auch sein, um die notwendige Kondition aufzubauen und zu erhalten. Es geht selbstverständlich auch um Beweglichkeit und Gleichgewicht, das wird alles in der Turnhalle trainiert. Auf dem Eis geht alles viel leichter, so habe ich jedenfalls das Gefühl, da fährt man mit viel mehr Schwung. In der Turnhalle habe ich das Gefühl, am Boden zu kleben (lacht).

Bist du vor einem Wettkampf nervös?
Katharina Egger: Ja total, in den letzten Jahren ist es mit etwas mehr Routine klarerweise besser geworden. Aber Nervosität verspüre ich noch immer. Das ist aber glaube ich normal bei einem Sportler. Dann baut er auch die nötige Spannung auf, um seine Trainingsleistungen abzurufen.
Hast du schon einmal ein Kürprogramm vergessen während eines Wettkampfs?
Katharina Egger: Nein, Gott sei Dank noch nie, ich hoffe auch, dass ich niemals so einen Blackout haben werde. Das ist das Schlimmste für einen Eiskunstläufer. Aber man läuft sein Programm bei jedem Training mehrmals durch und so kann man es meistens bereits im Schlaf.

Was ist für dich die Faszination am Eiskunstlaufen?
Katharina Egger: Man bekommt den Kopf frei, wenn man läuft und fühlt sich auch total frei, es ist eine unbeschreibliche Leichtigkeit. Zudem macht es mir unheimlich Spaß. Auch die Freundschaften mit den anderen Mädchen im Verein sind für mich wichtig.
Wie lange möchtest du diesen Sport noch ausüben, denn mit 16 Jahren beenden viele Eiskunstläufer bereits ihre aktive Laufbahn?
Katharina Egger: Ich kann mir vorstellen, auch später so als Ausgleich für mich noch ein bisschen zu laufen, oder einfach mit den Kindern als Trainerin zu arbeiten. Gerade als Studentin würde sich das sicherlich gut anbieten. Noch habe ich den Gedanken ans Aufhören nie gehabt. STR
zur Person
Katharina Egger
Beruf Schülerin am Gymnasium in Bludenz
Alter 14 Jahre
Wohnort Bludenz
Hobbies Eislaufen, Tanzen, Theater und Geige spielen