Die Verkörperung von Umtriebigkeit

Den Kopf voller Ideen, den Tag voll mit Programm: Das ist der Altacher Marc Brugger.
Dornbirn Irgendwann im Laufe des Gesprächs hält Marc Brugger inne und blickt vor sich hin. „Ja, ja. Man kann schon sagen, dass ich ein sehr unruhiger Mensch bin, dem Ruhe eher ein Fremdwort ist.“
Ruhe kann der vierfache Familienvater derzeit gewiss nicht brauchen. Mit den Vorbereitungen auf die Großveranstaltung „Gymnaestrada-Spirit – die Turnshow in Vorarlberg“ liegt der umtriebige Unternehmer in den letzten Zügen. Bald wird die Eishalle im Messeareal für das Großereignis eingerichtet. Am Samstag präsentieren dort die zehn an der Weltgymnaestrada in Amsterdam teilnehmenden Vorarlberger Gruppen ihr Programm. Party und viel Musik sollen einen spektakulären Abend veredeln.
Reiche Biografie
Was hat dieser Marc Brugger in seinem bisherigen 50-jährigen Leben nicht alles gemacht: Handelsschulabschluss, Weiterbildung im Marketingbereich, Marketing-Tätigkeiten bei verschiedenen Firmen, unter anderem im Nordischen Weltcup für die Biathleten und auch beim SCR Altach, federführend bei der Vermarktung der EYOF in Vorarlberg 2015, und natürlich beim wohl größten Massenereignis, das Vorarlberg je erlebte: der Weltgymnaestrada 2019. Es ist eine schnelle Auflistung Bruggers beruflicher Aktivitäten, ohne Anspruch auf Vollständigkeit. Denn diese müsste unverzüglich auch durch die Bezeichnung Gastwirt ergänzt werden. Seit 2021 führt Brugger nämlich auch das Bio-Restaurant Moritz in Hohenems. Und denkt daran, ein zweites dieser Art einzurichten.
Vier Kreuzbandrisse
Eigentlich wäre Marc Brugger am liebsten Fußballprofi geworden. „Ich habe etwas Profiluft geschnuppert, aber vier Kreuzbandrisse innerhalb weniger Jahre waren dann doch zu viel.“
Das Organisieren und „G’schafteln“ hat Brugger freilich im Blut. „Schon als aktiver Fußballer habe ich nebenbei für meine Mannschaften Kleinsponsoren aufgetrieben. Vermarkten und Sponsoren auftreiben – das war eigentlich immer meines“, schmunzelt der frischgebackene 50-Jährige.
Marc Brugger kam im Laufe seines beruflichen Lebens mit vielen Menschen zusammen. Doch eine Begegnung sollte ihn ganz besonders prägen – jene mit Erwin Reis, dem Mister Gymnaestrada, dem auch auch die Turnshow am kommenden Samstag gewidmet ist.
Marc und Erwin
„Erwin war für mich ein Phänomen. Einer, der sich Großes traute. Ein Visionär, der seine Visionen umsetzte und dank seiner überragenden Menschlichkeit vor allem eines gut konnte: delegieren. Menschlich verband mich mit ihm eine tiefe Freundschaft.“ Als rechte Hand des „Mister Gymnaestrada“ übernahm er für das großartige Weltturnfest 2019 die Marketing-Agenden. Der Erfolg der Gymnaestrada trug erkennbar auch seine Handschrift.
Als Reis im Dezember 2020 nach kurzer, schwerer Krankheit starb, brach für Brugger eine Welt zusammen. „Ich habe sicher einen Monat gebraucht, damit halbwegs klar zu kommen. Erwin war einfach nur großartig.“ An dessen Grab brachte er später eine ganz persönliche Gedenktafel an.
Marc Bruggers Tatendrang ist indes ungebrochen. Angeregt spricht er vom Potenzial für weitere Sportgroßveranstaltungen in Vorarlberg, der Notwendigkeit von noch viel mehr Sportförderung und entwirft Visionen für ein Bio-Kompetenzzentrum im Rheintal.
Wie soll man da nur endlich auch mal zur Ruhe kommen? Darauf hat Brugger keine Antwort. VN-HK
„Vermarkten und Organisieren – diese Aktivitäten waren eigentlich schon immer mein Metier.“



Zur Person
Marc Brugger
Geboren 13. Jänner 1973
Wohnhaft: Altach
Familie: verheiratet, vier Kinder, ein Enkel
Beruf Unternehmer
Hobbys Skitouren, Kabarett
Lieblingsspeise Schlipfkrapfen