Jugendfeuerwehr Lauterach holt endlich den Goldenen Helm

Menschen / 03.07.2023 • 20:16 Uhr
Jugendfeuerwehr Lauterach holt endlich den Goldenen Helm
Die Lauteracher haben nun ihren Jugend-Goldenen Helm, nächstes Jahr sind sie Gastgeber. VN

Seit Jahren ist die Jugendfeuerwehr Lauterach beim Leistungsbewerb immer vorne mit dabei. Heuer holten sie sich endlich den Goldenen Helm.

Lauterach Die Jugendfeuerwehr Lauterach ist beim Landesfeuerwehrfest seit 2008 eine feste Größe, wie ein Blick in die Vitrine im Besprechungsraum zeigt. Einige erste Plätze in der Kategorie Bronze, viele zweite und dritte Plätze im Kampf um den Goldenen Helm. 2010 waren die Lauteracher zwar Erste, aber damals gab es den Goldenen Helm für die Nachwuchsmannschaft noch nicht. Viermal qualifizierte sich die Jugend für die Bundeswettkämpfe, nur der Goldene Helm selbst war immer ganz knapp außer Reichweite. Bis diesen Samstag.

Am Samstag erkämpften sich die Lauteracher die lang ersehnte Trophäe. <span class="copyright">VN/Steurer</span>
Am Samstag erkämpften sich die Lauteracher die lang ersehnte Trophäe. VN/Steurer
Die Erfolge der Jugendfeuerwehr sind zahlreich, doch der Helm fehlte bislang. <span class="copyright">VN/Rauch</span>
Die Erfolge der Jugendfeuerwehr sind zahlreich, doch der Helm fehlte bislang. VN/Rauch

Grund genug für die Feuerwehrjugend, ihren Betreuer Stefan Pecheim in die Lüfte zu befördern und hochleben zu lassen. Für ihn ein großer Moment, ein “wunderschönes Erlebnis”: Seit 2000 gibt es die Lauteracher Feuerwehrjugend, von Anfang an gehört er zum Betreuerteam. “Wir haben von Anfang an gesagt, dass wir den Wettkampf für die Gruppen- und Kameradschaftsbildung nutzen wollen”, erklärt der 57-Jährige. Daher werden die zwei Monate vor dem Feuerwehrbewerb ganz dem Training gewidmet. Und auch sonst sind die vier Jahre zwischen dem 12. und 16. Lebensjahr die Lehre zum Feuerwehrmann.

Pecheim betreut seit 23 Jahren den Feuerwehrnachwuchs. <span class="copyright">VN/Rauch</span>
Pecheim betreut seit 23 Jahren den Feuerwehrnachwuchs. VN/Rauch

Junge Wehr

18 Jugendliche bilden die Feuerwehrjugend in Lauterach – nicht wenig in der heutigen Zeit. “Im Endeffekt kochen wir alle nur mit Wasser”, betont Betreuer Lukas Höfle (29), selbst ein ehemaliger Jugendfeuerwehrler. Aber viel hilft viel, mit einer großen Jugendgruppe könne man dem Nachwuchs auch interessante Übungsmöglichkeiten bieten. “Wir sind viel im Dorf unterwegs, machen unsere Proben auch im Ortskern”, betont Jugendleiter-Stellvertreter Wolfgang Greif. “Wir möchten, dass man uns sieht, dass man uns mitkriegt.”

Wolfgang Greif ist einer der inzwischen seltenen Quereinsteigern, die nicht über die Jugendfeuerwehr in den Aktivstand kam.<span class="copyright"> VN/RAuch</span>
Wolfgang Greif ist einer der inzwischen seltenen Quereinsteigern, die nicht über die Jugendfeuerwehr in den Aktivstand kam. VN/RAuch

Die Früchte ihrer Arbeit hat die Ortsfeuerwehr bereits seit Jahren geerntet: 45 Prozent ihres Aktivstandes ist über die Jugendfeuerwehr hinzugekommen und geblieben, der Altersschnitt liege bei 34 Jahren unter den aktiven Florianijüngern. Auch für die Betreuer selbst eine große Sache. “Du holst sie irgendwo als Kind ab und gibst sie in den Aktivstand wieder ab”, betont Höfle. “Der Werdegang ist dann mitunter schon lässig.” Greif schlägt in dieselbe Kerbe: “Es macht einfach stolz, das zu sehen, was aus ihnen wird.”

Lukas Höfle war selbst in der Feuerwehrjugend und zählt nun zu den Betreuern.<span class="copyright"> VN/RAuch</span>
Lukas Höfle war selbst in der Feuerwehrjugend und zählt nun zu den Betreuern. VN/RAuch

Gastgeber 2024

Auch von Corona ließ sich das Team rund um Jugendleiter Florian Greußing nicht ausbremsen. Der 21-Jährige organisierte wöchentliche Onlinetests, um den Kontakt zu halten. “Keiner hat was machen können, aber wir haben immer geschaut, dass wir dranbleiben”, betont Greußing. So ließ sich die Jugendarbeit über die Pandemiejahre tragen und retten. “Alles, was wir rechtlich durften, haben wir bis zum Letzten genutzt”, fasst der Jugendleiter zusammen. “Wir haben schnell erkannt, wenn wir jetzt aufgeben, dann ist es gelaufen.” Und die Jugendfeuerwehr sei einer der letzten Vereine, wo man noch sich selbst sein kann, ohne Druck Spaß haben, ist Greif überzeugt.

Die Ergebnisse der Aktiven und der Jugend vom Leistungsbewerb

Florian Greußing leitet mit seinen 21 Jahren die Jugendfeuerwehr, der er selbst angehört hat. <span class="copyright">VN/Rauch</span>
Florian Greußing leitet mit seinen 21 Jahren die Jugendfeuerwehr, der er selbst angehört hat. VN/Rauch

Am Montag wurde aber erst einmal die Bierbänke zur Feier vor der Feuerwache aufgestellt. Nächstes Jahr ist Lauterach der Gastgeber des Landesfeuerwehrfests, die Feuerwehrjugend verteidigt den Goldenen Helm vor Heimpublikum. Zwar sind dann viele, die heuer rannten, im Aktivstand. Die Jungen hätten auch Blut geleckt. Aber das Gemeinsame stehe immer im Vordergrund: Die Älteren laufen für die Jüngeren mit, wenn es sonst zu wenig wären für das Leistungsabzeichen in Bronze. “Das sind genau die Sachen, wo ich sehe, wo Kameradschaft entsteht”, freut sich Pecheim über das Erreichte. “Die Feuerwehr ist immer ein großes Miteinander”, betont auch Greußing. “Keiner macht es allein, das ist das Wichtigste.”

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VN/Rauch