Denkmäler als besondere Faszination

Markus Fulterer gibt am Tag des Denkmals Einblicke in die Renovierungsarbeiten in der Kirche St. Gallus.
BREGENZ Die Stadtpfarrkiche St. Gallus gilt für viele als schönste Barockkirche Vorarlbergs. Auch Diözesanbaumeister Markus Fulterer gerät beim Blick in die historischen Gemäuer ins Schwärmen: „Für mich ist die Kirche ein kostbares Juwel“, erklärt der Wolfurter. 1079 erstmals urkundlich erwähnt, ist die Pfarrkirche zum Heiligen Gallus die älteste des Vorarlberger Unterlandes. 50 Jahre nach der letzten Renovierung, sind nun wieder Restauratoren und Bauarbeiter am Werk, um der barocken Kirche neuen Glanz zu verleihen und sie für zukünftige Generationen als gelebtes, bauliches Erbe zu erhalten.
Wenn am Tag des Denkmals historische Gemäuer ihre Türen öffnen, ist Fulterer voll in seinem Element. „Denkmäler haben immer schon eine große Faszination auf mich ausgeübt.“ Der gelernte Architekt wird interessierten Besuchern am Sonntag über den aktuellen Stand der Renovierungsarbeiten berichten.
Neueste Technik
Die Sanierung sei aus mehreren Gründen notwendig geworden, erklärt der 47-Jährige, der im vergangenen Jahr die Leitung des Diözesanen Bauamts von Herbert Berchtold übernommen hat. Decken- und Wandbilder sowie Stuckteile müssen gereinigt und restauriert werden. Darüber hinaus werden Figuren restauriert und von Schädlingsbefall befreit. Aktuell erfolgt die Reinigung der Raumschale und des kompletten Inventars. „Wichtig war zudem die Einführung in die heutige Zeit, da Licht- und Tontechnik längst nicht mehr auf dem aktuellen Stand sind.“
Auch der Rückgang der Kirchgängerzahlen und die veränderte Messfeiergestaltung wurden beim baulichen Prozess berücksichtigt. „Es werden zum Beispiel die hinteren Bankreihen entfernt. Der Platz kann künftig einer erweiterten Nutzung zugeführt werden“, erklärt Fulterer. Archäologische Grabungen des Bundesdenkmalamts brachten zudem überraschende Entdeckungen wie ein Alemannengrab und Überreste einer Vorgängerkirche zutage. Bei den Renovierungsarbeiten liege man gut im Zeitplan, erklärt der Wolfurter. „Wir sind sehr froh, dass es bisher so gut gelaufen ist.“ Im Sommer bzw. Herbst nächsten Jahres sollen die Renovierungsarbeiten abgeschlossen sein.
„Jedes Projekt einzigartig“
Für Markus Fulterer, der zuvor in der Schweiz in einem auf Denkmalpflege spezialisierten Architekturbüro gearbeitet hat, ist das Projekt „St. Gallus“ eines der bisher spannendsten. „Jedes Projekt ist einzigartig. St. Gallus ist ein Gebäude mit extrem viel Charme und Charakter.“ Als Leiter des Diözesanen Bauamts, ist Fulterer für alle baulichen Aufgaben, die sich in der Diözese stellen, zuständig. In Zukunft wird es auch viel um alternative Energien gehen. Bis 2030 möchten wir heraus aus Öl und Gas.“
Der Tag des Denkmals biete für das gesamte Team die Möglichkeit, die Bevölkerung und die Pfarrgemeinde über den Zwischenstand in der Kirche St. Gallus zu informieren. „Wir möchten den Menschen zeigen, warum uns dieses Projekt so am Herzen liegt und ihnen einen Einblick in die Vielfältigkeit dieser Arbeit geben.“ VN-TAS
„Wir möchten den Menschen zeigen, warum uns dieses Projekt so am Herzen liegt.“



Zur Person
Geboren 3. November 1975
Wohnort Wolfurt
Ausbildung Architekturstudium in Innsbruck, in Architekturbüros u.a. in der Schweiz tätig, Weiterbildungen im Bereich der Denkmalfplege (u.a. in der Kartause Mauerbach), seit Oktober 2022 Leiter Diözesanes Bauamt
Hobbys Theater, Städtereisen
Tag des Denkmals: Sonntag, 24. September; Öffnungszeiten Galluskirche: 9 Uhr bis 14.30 Uhr; Kirchplatz 3, 6900 Bregenz; www.tagdesdenkmals.at