Die Vienna ist ihm passiert

Menschen / 01.12.2023 • 19:10 Uhr
Blau und Gelb – das sind seit einigen Jahren Kopfs Farben. Beer (3), Christian Hofer, Kopf
Blau und Gelb – das sind seit einigen Jahren Kopfs Farben. Beer (3), Christian Hofer, Kopf

Christof Kopf (35) ist für die Kommunikation beim FVFC 1894 zuständig.

Wien Eigentlich wollte Christof Kopf ja Journalist werden. „Das Ziel war es nie, in den Fußball zu gehen“, sagt er. Heute ist Kopf Pressesprecher des First Vienna FC. Als „No-Brainer“ bezeichnet er die Entscheidung, „weil es mir vom ersten Tag an Spaß gemacht hat“. Geplant war das nicht. „Die Vienna ist mir irgendwie passiert“, meint der 35-Jährige lachend. Heute (14.30 Uhr) empfängt „seine“ Vienna SW Bregenz auf der Hohen Warte.

Durch Altach in die Naturarena

Kopf stammt aus Altach, spielte dort auch Fußball (im Ländle-Derby morgen tippt er auf ein 0:0, „das bin ich als Wiener bei großen Derbys gewohnt“). So kam es auch zum ersten Kontakt – mit Aaron Kircher und Julian Erhart waren früher zwei Altacher Spieler an die Vienna verliehen. Kopf, damals noch Student, schaute sich die Spiele an, als keiner der beiden mehr dort kickte, brach auch die Verbindung nach Döbling ab.

Durch Zufall landete er wieder beim Verein. Kopf war nämlich Obmann einer Hobby-Mannschaft, der „SpVgg Not&Elend“ – die einen Trainingsplatz suchte. Dass man sich bei der Vienna untermietete, lag vor allem an der zeitlichen Verfügbarkeit des Platzes. Dass der Verein im Hintergrund gewesen sei, habe ihnen aber auch getaugt: „Die Vienna kennt man halt.“

Das Engagement bei der Hobby-Truppe hat nachgelassen, ehrenamtlich tätig bleiben wollte Kopf trotzdem. Bei der Vienna setzte er zunächst kleinere Projekte um, etwa eine Neuorganisation des Ticketcenters. „Wir haben zwar nur in der 2. Landesliga gespielt, hatten aber Drehkreuze und einen Online-Ticketverkauf“, erzählt Kopf. Was besonders an der Vienna sei? „Wir sind in einer 2-Millionen-Einwohner-Stadt, trotzdem ist es hier so familiär. Wir sind der älteste Fußballverein Österreichs, haben besondere Fans, die sich durch ihre Haltung und Kreativität auszeichnen. Und das Stadion, das ist auch einzigartig.“

Seit 2020 ist Kopf beim Klub angestellt. Er ist für die Vereinskommunikation und für Sicherheitsthemen zuständig. „Da habe ich mich erst einfinden müssen, aber Recherchieren hat mir eh immer getaugt“, meint er. Auch bei der Lizenzierung ist er involviert.

Käsknöpfle

„Wir haben eine recht kleine Geschäftsstelle – diese Niederschwelligkeit ist das, was ich so extrem cool finde“, sagt Kopf. Auf die langen Auswärtsfahrten ins Ländle freue er sich als einer der wenigen beim Verein, wenn er aber in Vorarlberg sei, sei die Nachfrage nach Käse immer hoch. Ein paar Mal hat er sogar schon für die Kollegen Käsknöpfle gemacht. „Beim letzten Mal waren das schon 17 Leute.“ Seit Kopf bei der Vienna angefangen hat, ging es aus der fünften Liga zurück in den Profifußball. „Es war immer Entwicklung da, das macht es so spannend. Im Fußball kann man schwer planen, aber du merkst die Fortschritte“, sagt Kopf. Bis 2026 will die Vienna wieder in der Bundesliga spielen.

„Bis dahin ist sicher noch ein Batzen zu bewältigen – aber es ist nicht unrealistisch.“ FB

„Wir haben eine recht kleine Geschäftsstelle – diese Niederschwelligkeit ist das, was ich so extrem cool finde.“

Kopfs Aufgaben beim Klub sind vielfältig – ihm macht die Arbeit Spaß.
Kopfs Aufgaben beim Klub sind vielfältig – ihm macht die Arbeit Spaß.
Die Hohe Warte hat eine lange Geschichte – heute wird hier wieder Profifußball gespielt.
Die Hohe Warte hat eine lange Geschichte – heute wird hier wieder Profifußball gespielt.
Mit seiner Frau Kati erkundet Kopf gerne Wien und andere Städte.
Mit seiner Frau Kati erkundet Kopf gerne Wien und andere Städte.

Zur Person

Christof Kopf

leitet den Bereich Medien & Kommunikation bei Österreichs ältestem Fußballverein

Geboren 3. 9. 1988

Beruf Leiter Medien & Kommunikation

Familienstand verheiratet

Hobbys Sport, Lesen, Wien entdecken