“Die Tür zu meiner Direktion steht immer offen”

Menschen / 28.02.2024 • 14:19 Uhr
Volksschule St. Peter
Michaela Riedl leitet die Volksschule St. Peter.

Michaela Riedl leitet mit viel Umsicht und Erfahrungswissen die Volksschule St. Peter in Bludenz.

BLUDENZ Es herrscht eine gute Atmosphäre in der Volksschule St. Peter in Bludenz. In dem historischen Klostergebäude findet sich ein modernes, dynamisch denkendes und höchst motiviertes Team. Dieses verfolgt ein gemeinsames Ziel, nämlich den Schülerinnen und Schülern einen angenehmen Lernort zu bieten, an dem sie individuell betreut werden und sich wohlfühlen können. Es ist keine leichte Aufgabe für die Pädagoginnen und Pädagogen, da in diesem Sprengel gehäuft Familien mit Armuts- und Migrationshintergrund wohnen. Die VN berichteten bereits über das Gewaltpräventionsprojekt, das an der Volksschule St. Peter mit Erfolg durchgeführt wird. Michaela Riedl ist seit zwei Jahren Direktorin der Schule. Unter ihrer Leitung wurden bereits zahlreiche Projekte initiiert und erfolgreich umgesetzt. Ihr ist es ein Anliegen, jedes Kind bestmöglich zu fördern und zu unterstützen.

<p class="caption">Die Stadt Bludenz bietet zusammen mit dem ifs ab kommendem Schuljahr Gewaltprävention an der VS St. Peter an. <span class="media-container dcx_media_rtab" data-dcx_media_config="{}" data-dcx_media_type="rtab"> </span><span class="marker">Stadt Bludenz</span></p>
Die Volksschule St. Peter befindet sich im Kloster St. Peter. Stadt Bludenz

Frau Riedl, Sie hatten zuvor die Leitung des Sonderpädagogischen Zentrums im Montafon inne. War es für Sie eine große Umstellung, an eine Volksschule zu wechseln?

RIEDL Ja, denn an einem sonderpädagogischen Zentrum wird vielmehr nach individuellen Lehrplänen in kleineren Klassen mit höherem Betreuungsschlüssel unterrichtet.

Volksschule St. Peter
Pause auf dem Schulhof der Volksschule St. Peter.

Welche Erfahrungen aus Ihrer vorherigen Tätigkeit waren für Sie von Vorteil?

RIEDL Aufgrund des Inklusionsgedankens an den Volksschulen werden immer mehr Kinder mit spezifischen Bedürfnissen unterrichtet. Meine frühere Tätigkeit verlangte Individuallösungen, kreative Unterrichtsgestaltung und die Suche nach der bestmöglichen Unterrichtssituation für jedes Kind. Diese Art, individuell für jede Schülerin und jeden Schüler zu denken, hilft mir jetzt in meiner neuen beruflichen Herausforderung.

Ihr Zugang zu den Schülerinnen und Schülern besteht darin, mit ihnen direkt in Beziehung zu treten. Wie gelingt Ihnen das?

RIEDL Die Tür meiner Direktion steht – bis auf Ausnahmefälle – immer offen. Somit haben die Schülerinnen und Schüler sowie die Pädagogen und Pädagoginnen jederzeit die Möglichkeit, auf mich zuzukommen und ich bekomme das tägliche Schulleben wie etwa das Lachen der Kinder, das Toben, aber auch Streitigkeiten mit und kann darauf zeitnah reagieren.

Volksschule St. Peter
Schüler aus verschiedenen Ländern werden an der VS St. Peter unterrichtet.

Welche Aufgabenfelder betreuen Sie sonst noch?

RIEDL Neben der Tätigkeit der Organisation und Leitung steht auf meinem Arbeitsplan aber auch die Unterstützung der Pädagogen und Pädagoginnen in der Regenbogenklasse, dies ist eine spezielle Auffangstation für überreizte Kinder. Außerdem stehen Supplierstunden und die Begleitung der Kinder im pädagogischen Sandspiel, einer Ausdrucksmöglichkeit für Kinder von Konflikten, Problemstellungen und Anbahnung von Lösungswegen, an.

Das Einzugsgebiet der Volksschule St. Peter bietet von den Herkunftsfamilien her eine große Herausforderung. Wie gehen Sie damit um?

RIEDL An unserer Schule werden Kinder aus unterschiedlichen Nationalitäten unterrichtet. Neben der Herausforderung der Inklusion sehe ich aber auch die Chance, uns auf Augenhöhe zu begegnen, einander die Hände zu reichen und einen Schritt in die Integration der Gesellschaft zu ermöglichen.

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An Ihrer Schule herrscht ein enormer Raummangel. Wie könnte eine Lösung aus Ihrer Sicht aussehen?

RIEDL Da unsere Schule seit Jahrzehnten in diesem historischen Gebäude eingemietet ist, bestehen nur begrenzt Möglichkeiten der Erweiterung, um dem enormen Platzmangel entgegenzuwirken. Aus meiner Sicht ist nur ein Zu- oder Neubau an einem anderen Ort möglich. Dem muss jedoch die Stadt Bludenz und der Klostereigner zustimmen. BI

Zur Person

Michaela Riedl

Geburtsjahr 1971

Familie Verheiratet, zwei erwachsene Kinder

Wohnort Bludenz

Hobbys alles, was mir Spaß macht

Lebensmotto Hat das Leben Steine für dich, baue eine Schule daraus

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