Millionenprojekt abgeschlossen: So sieht der neue Anbau der Volksschule Mitte aus

Die Volksschule Mitte in Bludenz wurde für 22 Millionen Euro umfassend saniert und erweitert – inklusive barrierefreier Zugänge, neuem Schulhof und multifunktionalen Räumen.
Bludenz Bald startet die Schule wieder – und damit geht auch der Neubau der Volksschule Mitte in Betrieb. Das 22-Millionen-Euro-Projekt der Stadt Bludenz ist damit abgeschlossen. Die VN erhielten einen exklusiven Einblick in das neue Schulgebäude.


Bereits 2019/2020 wurde ein europaweiter Wettbewerb ausgeschrieben, den das Architekturbüro marte.marte für sich entschied. Der Neubau erfolgte in enger Abstimmung mit dem Bundesdenkmalamt, da die Volksschule Mitte unter Denkmalschutz steht. Das Gebäude wurde ursprünglich in L-Form errichtet – wohl in Hinblick auf eine mögliche Erweiterung. Nun wurde das L zu einem Quadrat komplettiert, wodurch ein Innenhof entstanden ist.


Im Inneren gibt es keine Trennung zwischen Alt- und Neubau. Alle Schüler nutzen einen gemeinsamen Haupteingang mit einer großen Garderobe für 350 Kinder. Der offizielle Eingang der Volksschule befindet sich nun an der Schillerstraße. Der Schulhof wird noch begrünt und mit Bäumen sowie Sitzgelegenheiten ausgestattet. Mit der Erweiterung der Volksschule Mitte, die in Zukunft „Schule im Park“ heißen wird, sei der erste Schritt Richtung Bildungscampus getan, sagt Projektleiter Peter Mahner.


Barrierefrei
Das neue Gebäude ist auf allen Geschossen barrierefrei. Zudem gibt es einen multifunktionalen Raum, der für Tanz, Musik und Proben genutzt wird. Für den Liederkranz, der dort künftig probt, wurde eigens ein Pianoschrank eingebaut. Zahlreiche Einbauschränke bieten zusätzlichen Stauraum. Auch die Mittagsbetreuung ist neu: Eine Aufbereitungsküche wurde installiert, eine weitere kleine Küche dient zur Zubereitung einer gesunden Jause oder zum Backen.


Die Klassen sind wie Marktplätze konzipiert. Zwischen Klassen- und Gruppenräumen befindet sich ein Differenzierungsraum für Schüler mit höherem Betreuungsbedarf, etwa im Bereich Sprachförderung.


Auch der Altbestand wurde modernisiert: Wände erhielten frische Farbe, Lüftung, Schallschutz und Brandmeldeanlage wurden erneuert. Ebenso wurden EDV und Beleuchtung ausgetauscht. Im Dachgeschoss sorgt eine Klimaanlage für angenehme Temperaturen. Die frühere Garderobe wird zu einem Unterrichtsraum umgebaut.


Die Fassade des Neubaus besteht aus grauem Sichtbeton, gespritztem und gestocktem Beton und unterscheidet sich damit vom Altbau. „Das neue Gebäude gibt nicht vor, das alte zu sein“, sagt Pressesprecher Stefan Kirisits. „Man sieht den Unterschied.“


Die Musikschule ist nun ebenfalls im neuen Volksschultrakt untergebracht. Im Dachgeschoss gibt es einen Veranstaltungs- und Multifunktionsraum, der von Schule und Musikschule genutzt wird – etwa für Elternabende oder Aufführungen. Auch an einen Bibliotheksraum, in dem Vorlesungen stattfinden können, wurde gedacht. Im Keller liegt das Museumsdepot der Stadt Bludenz.


„Es gibt immer etwas zu tun“
Schulwart Kurt Bammer hat auch in den Ferien alle Hände voll zu tun. Gemeinsam mit fünf Reinigungskräften sorgt er dafür, dass die Schule bis zum Schulstart gründlich gereinigt ist. Außerdem kontrolliert er WC-Anlagen, Fenster und Türen und repariert, was defekt ist. „Ich muss das Haus auf Vordermann bringen.“ Im Winter übernimmt er zusätzlich die Schneeräumung. In den Ferien erledigt er Arbeiten, für die im Schulalltag keine Zeit bleibt, wie „den Turnsaal aufpolieren“, sagt der gelernte Zimmerer. „Es gibt immer etwas zu tun.“ Mit den Kindern komme er gut zurecht. Der Job sei abwechslungsreich, derzeit aber wegen der Bauarbeiten auch stressig: „Momentan weißt du nicht, wo du anfangen sollst. Überall wird gewerkelt und montiert. Wenn kein Baubetrieb ist, sind die Ferien ruhiger.“

