Das sind die kostbarsten Schätze des Dachbodenpiraten

Antiquitätenhändler Markus Schwindsackl hat vor Kurzem seine neuen Räumlichkeiten in Kennelbach bezogen. Den VN hat er seine liebsten Raritäten gezeigt.
Kennelbach Plattenspieler, Designer-Möbel, alte Werbeschilder, Lampen, Blechspielzeug und Skier: Hunderte Sammlerstücke reihen sich in den neuen Räumlichkeiten des Dachbodenpiraten Markus Schwindsackl dicht an dicht aneinander. Vor Kurzem hat er seinen Standort von Hohenems nach Kennelbach verlegt und sein Antiquitätengeschäft mit viel Liebe zum Detail neu eingerichtet. “Ich fühle mich hier sehr wohl, ich habe doppelt so viel Platz, meine besonderen Stücke zu präsentieren”, schwärmt er.

Jedes einzelne Objekt erzählt seine ganz eigene Geschichte aus vergangener Zeit. Die meisten Altwaren, die der Lustenauer sammelt, stammen aus Häusern, in denen jemand verstorben ist, aus alten Kellern, Bauernhäusern oder Dachböden – aber auch aus der Sendung “Bares für Rares”, in der er seit fünf Jahren als Händler auftritt. Dort hat er auch eines seiner kostbarsten Stücke erworben: einen Spielautomaten aus dem Jahr 1950, der früher in einem Gasthaus stand. Für 550 Euro hat er ihn ersteigert. “Er funktioniert sogar noch, man muss nur einen Schilling einwerfen”, sagt Schwindsackl und macht sogleich die Probe aufs Exempel. “Es gilt, drei gleiche Zahlen zu erspielen. Ich habe das aber noch nie geschafft. Der Automat hat den Leuten wohl ordentlich das Geld aus der Tasche gezogen“, erzählt er lachend.

Um die Ecke steht eine weitere Antiquität, auf die der gelernte Maler und Bodenleger besonders stolz ist: ein 150 bis 200 Jahre alter Tisch, den er von einem Haubenkoch aus Zürich erworben hat. “Er ist viereinhalb Meter lang und bietet Platz für etwa 16 Leute. Solche Tische bekommt man heutzutage so gut wie nicht mehr, und dieser erzählt eine besondere Geschichte.”

Markus Schwindsackl kennt die Geschichte hinter jedem seiner Stücke. Beim Blick auf die bordeauxrote Vitrine nebenan gerät der Händler ins Schmunzeln. “Diese Geschichte ist richtig cool. Die Vitrine habe ich von einem Schuhmachermeister aus Feldkirch gekauft, ursprünglich aber war sie eine der ersten Verkaufsvitrinen für Beate Uhse in Berlin in den 60er-Jahren.”
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Seine Kundschaft ist so vielfältig wie das Angebot selbst. “Antiquitäten sind sehr gefragt. Ich merke auch, dass sich immer mehr junge Menschen dafür interessieren, weil das Preis-Leistungs-Verhältnis bei Antiquitäten einfach stimmt. Vor allem dänische Designer-Möbel aus den 50er-Jahren sind sehr gefragt.”

Markus Schwindsackl hat sich sein Wissen über viele Jahre selbst angeeignet und längst sein Fachgebiet gefunden. “Mein Herz schlägt höher, wenn ich alte Fabrikmöbel aus den 20er- und 30er-Jahren sehe, zum Beispiel Metall- oder Holzspinde, aber auch Werkbänke. Das ist meine große Leidenschaft.”

Doch ein ganz besonderes Stück fehlt ihm noch in seinem Inventar: “Eine alte Tankzapfsäule aus den 50er-Jahren wäre mein großer Traum.”




