Die Geschichte einer Bestsellerautorin: Wie Sabine Schoder Welten und Figuren ins Leben schreibt

Bestsellerautorin Sabine Schoder erzählt von ihrer Liebe zu Geschichten und dem Schreiben.
Von Nathalie Schallert
Tschagguns Diese Geschichte beginnt mit “Der kleine Vampir” und mündet in über 2500 geschriebenen Seiten, mehreren Auszeichnungen und Übersetzungen. Mit ihrem Debüt “Liebe ist was für Idioten. Wie mich.” legte Sabine Schoder aus Tschagguns im Jahr 2015 den Grundstein für ihre literarische Karriere, die sie bis auf die Bestsellerliste tragen sollte. Dabei schlägt ihre Liebe fürs Geschichtenerzählen Wurzeln in ihrer Kindheit und zieht Spuren durch ihr ganzes Leben.

Prolog
Schoders Beziehung zum Erzählen schreibt eine eigene kleine Liebesgeschichte. Ihre Faszination für Fiktion begann in früher Kindheit. Damals legte das Buch “Der kleine Vampir” das Fundament ihrer Begeisterung für Geschichten und das Übernatürliche. “Dieses Buch hat mich wirklich geprägt”, erinnert sie sich lächelnd an ihr 5-jähriges Ich zurück. “Ich habe mich dann immer verkleidet und meine Couch zu einem Sarg umgebaut.”

Es blieb nicht nur bei den Geschichten anderer. “Seit meiner Kindheit denke ich mir selbst Geschichten aus”, sagt die 42-Jährige. Ihre Kindheit verbrachte sie in den Bergen, wo kaum andere Kinder zum Spielen waren. “Da hatte ich viel Zeit für mich alleine und konnte dadurch ganz viel Fantasie entwickeln.” Mit ihrem zeichnerischen Talent hauchte die Tschaggunserin den eigenen Geschichten Leben ein, der Traum, selbst einmal Manga zu zeichnen, war schnell geboren. Jedoch sollte Schoder das Geschichtenerzählen zuerst zur Seite legen.
Debüt
Ihr Weg führte die Erzählerin nach abgeschlossenem Grafikdesign-Studium in Wien zurück ins Montafon. Doch der Wunsch, eigene Geschichten zu erzählen, schlummerte weiterhin in ihr. Schließlich setzte Schoder sich ein Ziel: Den ersten Roman vor dem dreißigsten Geburtstag fertig zu schreiben. Aus diesem Ziel entstand die Erstfassung ihres Debüts „Liebe ist was für Idioten. Wie mich.“

Es sollte noch ein paar Jahre und viel Überarbeitung dauern, bis ihr Erstlingswerk das Licht der literarischen Welt erblickt. Im Jahr 2015 war es dann so weit: Schoders erster Roman wird veröffentlicht. Und seither sind viele weitere Werke wie die Trilogie „The Romeo & Juliet Society“, Auszeichnungen sowie mehrere Übersetzungen, und der Sticker “Bestseller-Autorin” auf dem Buchumschlag gefolgt.
Herzstück
Was macht beim Geschichtenerzählen am meisten Spaß? Für Schoder ist die Antwort glasklar: „Ich liebe es, Charaktere zu kreieren und die Dialoge zwischen ihnen zu schreiben.“ Liebe und Gefühle spielen in ihren Geschichten eine zentrale Rolle. „Die Geschichte passiert um die Charaktere rundherum, sie würfelt alles durcheinander. Was mich aber am meisten reizt ist die emotionale Welt der Figuren. Für mich sind die Charaktere und die Beziehungen, die sie zueinander haben, das Allerwichtigste.“

Dabei spricht Schoder nicht nur von romantischer Liebe – wobei über diese zu schreiben natürlich auch viel Spaß mache. Als Beispiel nennt sie Stephen Kings „Es“, welches sie im zarten Alter von 12 Jahren las. „Was ich an diesem Buch so geliebt habe war der ‘Klub der Verlierer’“, erinnert sie sich. „Es war die Liebe zwischen diesen sieben Freunden, die das Buch für mich so besonders machte.“
Was für Schoder ihre eigenen Figuren greifbar macht ist, deren Innenleben und Beziehungen zueinander zu erkunden. Und auch wenn ihre Geschichten und Figuren immer wieder neue Gestalt annehmen, so ist die Essenz immer dieselbe: Die Liebe und das Kaleidoskop an Gefühlen, die ihre Figuren und Leser auf der Reise durch die Buchseiten begleiten.
Zur Person
SABINE SCHODER
GEBURTSTAG: 15. Dezember 1982
BERUF: Selbstständige Schriftstellerin
FAMILIENSTAND: verheiratet
WOHNORT: Tschagguns