Eine starke Frau in Uniform

Isabell Lins (42) eine Polizistin mit Herz, stellt sich Tag für Tag unerschrocken den Herausforderungen und Gefahren ihres Berufs.
Schruns Isabell Lins (42) möchte als Polizistin in Pension gehen. Denn sie übt ihren Beruf mit Leidenschaft aus. “Mein Job ist abwechslungsreich und spannend. Und ich helfe Menschen einfach gern.“ In den 16 Jahren, in denen sie nun schon Polizistin ist, gab es keinen Tag, an dem sie nicht gern zur Arbeit ging. „Jeder Arbeitstag bringt was anderes. Man weiß nicht, was einen erwartet.“
Weil der Beruf auch gefährliche Seiten hat, ist sie abends froh, wenn sie gesund aus dem Dienst heimkommt. Die 42-Jährige hält sich mit Sport körperlich fit, „damit ich mich wehren kann, wenn es nottut“. Bisher wurde die Beamtin aber glücklicherweise noch nie angegriffen. „Die Menschen reagieren im Großen und Ganzen gut auf mich und auch auf meine Kollegen. Sie sehen uns Polizisten gern. Wir vermitteln ihnen ein Gefühl von Sicherheit.“

Dennoch: So mancher Einsatz birgt Gefahren für Isabell und ihresgleichen. Es kann brenzlig werden, wenn sie zum Beispiel zu einer Schlägerei gerufen werden oder einen Einbrecher auf frischer Tat ertappen. Auch bei Verkehrskontrollen wissen die Polizisten nie, wie die Verkehrsteilnehmer reagieren. Zu Isabells Job gehört es auch, dass sie Todesnachrichten überbringen muss. „Das ist belastend, andererseits kann ich den Angehörigen in dieser schweren Zeit beistehen.“

Der Beruf hat aber auch viele helle Seiten. Isabell macht es zum Beispiel Spaß, Kinder dabei zu unterstützen, sicher zum Kindergarten und zur Schule zu kommen. Mit Freude erklärt sie auch Volksschulkindern im Zuge des Präventionsprojektes CyberKids den richtigen Umgang mit den neuen Medien und die Gefahren im Internet. Außerdem gibt Isabell seit einigen Jahren ihr Wissen und ihre Erfahrung gern an Polizeischüler weiter. „Einige absolvieren an meiner Seite ihr dreimonatiges Praktikum.“

Die Ordnungshüterin weiß, wie es ist, wenn man ganz am Anfang steht. Als sie im Jahr 2009 die Polizeischule abschloss und bei der Polizeiinspektion Schruns zu arbeiten begann, stürmte viel Neues auf sie ein. „Es dauert, bis man alles weiß.“ Aber Isabell hatte mit Hubert Kessler und Karl Schuchter Vorgesetzte, die ihr viel beibrachten. „Ich war oft mit ihnen unterwegs.“ Ihr kriminalistisches Geschick und ihre Menschlichkeit imponierten Isabell. „Sie sind immer menschlich geblieben, haben auch Straftäter mit großem Respekt behandelt.“

Erst in ihrem jetzigen Beruf fühlt sich die Wahlludescherin angekommen. Doch bis dahin war es ein weiter Weg. Nach der Schule absolvierte Isabell eine Lehre zur Molkereifachfrau. „Die Lehre hat mir gefallen, aber die Ausbildung war körperlich sehr anstrengend.“ Danach wollte sich die junge Frau ihren Kindheitstraum erfüllen und Polizistin werden. „Leider fand zu der Zeit kein Ausbildungskurs statt.“ Deshalb lernte sie weiter. Innert drei Jahren bildete sie sich zur Hotel- und Gastgewerbeassistentin fort. „In diesem Beruf hat man auch mit Menschen zu tun.“ Aber Isabell träumte nach wie vor von der Polizei. Als ein Kurs stattfand, meldete sie sich sofort an. Nach der zweijährigen Ausbildung bestand sie die Prüfung auf Anhieb.
Durch ihren Beruf kam Isabell zu ihrem Lebensmotto: Genieße jeden Tag. Denn als Polizistin wird sie oft mit Unfällen konfrontiert. „Diese zeigen mir, dass alles sehr schnell vorbei sein kann.“
Isabell Lins
geboren 10. Februar 1982 in Bludenz
Wohnort Ludesch
Familie verheiratet
Hobbys Wandern, Radfahren, Krafttraining