Ein Bäcker-Brüder-Duo mit Laib und Seele: “Jeder hat seinen Bereich, das funktioniert super”

Menschen / 24.03.2025 • 06:00 Uhr
Ein Bäcker-Brüder-Duo mit Laib und Seele: "Jeder hat seinen Bereich, das funktioniert super"
Von Wälderküssen bis Urdinkellaib: Die Brüder bieten ein breites Sortiment. VN/Steurer (alle)

Köpfe von morgen 2025: Die Andelsbucher Dominik (29) und Michael Künz (25) führen das Bäckerhandwerk der Familie in der vierten Generation fort. Sie setzen auf Tradition, haben aber genauso neue Rezepte für den Betrieb parat.

Andelsbuch Bei “Künz BackHandwerk” in Andelsbuch sind fast alle Plätze im dazugehörigen Café an diesem Vormittag besetzt. Auch im vorderen Teil des Geschäfts ist einiges los. Dort wandern Brot und Süßes zum Mitnehmen über den Verkaufstresen. Zu tun gibt es in der Backstube und Konditorenwerkstatt das ganze Jahr so einiges. Nach der Krapfen- und Wälderküsse-Produktion im Fasching, geht es im Frühjahr unter anderem an die “Phantasie-Osterhasen”-Erzeugung.

Ein Bäcker-Brüder-Duo mit Laib und Seele: "Jeder hat seinen Bereich, das funktioniert super"
Der Stammsitz befindet sich in Andelsbuch.

Im Familienbetrieb laufen die Fäden seit Herbst 2023 in der vierten Generation bei den Brüdern Dominik und Michael Künz zusammen. Dominik kümmert sich unter anderem um Organisatorisches und Büroarbeiten. Michael leitet die Produktion. “Jeder hat seinen Bereich. Das funktioniert super”, berichtet der um vier Jahr ältere Dominik.

Mehlallergie als Handicap

Der berufliche Weg der beiden verlief allerdings über Umwege. Dominik wollte zwar immer schon in die Bäckerfußstapfen treten, “ich habe aber leider eine Mehlallergie.” So absolvierte er statt einer Lehre die Handelsschule und arbeitete in einem Speditionsunternehmen. Allergiebehandlungsversuche waren vergebens. Als sich dann aber sein jüngerer Bruder Michael statt einer Ausbildung am Sportgymnasium in Dornbirn für die Lehrausbildung entschloss, sollte sich alles ändern.

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Dominik kümmert sich ums Organisatorische.

“Ich wusste mit 14 Jahren nicht so genau, welchen Beruf ich lernen möchte. Im Gymnasium lief es dann schulisch nicht so gut”, erzählt Michael, “während der Weihnachtszeit bin ich dann eines Morgens aufgewacht und wollte Bäcker werden.” So absolvierte er die Lehre in Sulzberg und jene als Konditor in Lustenau. “Ich bin froh, meine Berufung gefunden zu haben.” Auch für Dominik war es inzwischen doch noch möglich, zumindest eine Konditorenlehre anzugehen. Ihre Meisterprüfungen legten die beiden schließlich im oberösterreichischen Wels ab.

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Michael ist Produktionschef.

Bei der Abschlussarbeit befasste sich Michael mit dem Thema Getreide. Dadurch kam es auch zur Idee, selbst Dinkel anzubauen und daraus Urdinkel-Laibe zu backen. Diese gibt es nicht nur im Geschäft sondern auch auf Märkten zu kaufen. Auch sonst setzen die beiden vornehmlich auf Regionalität und Zutaten aus der Umgebung.

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Beliefert werden neben privaten Kunden auch Geschäfte. “Wir sind breit aufgestellt”, erläutert Dominik die Strategie. Neu gibt es ein Online-Bestellsystem. Und neu soll bald auch die Backstube werden bzw. noch heuer mit den Bauarbeiten gestartet werden. Geplant ist auch eine Schaubäckerei. Im Zuge dessen soll mit neuen Teigbacktechniken und Verschiebung des Arbeitsbeginns auch die Work-Life-Balance verbessert werden.

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Alle “Köpfe von morgen” 2025 gibt es hier: www.vol.at/themen/kopfe-von-morgen