“Promis ganz privat”: So lebt Bischof Benno Elbs

Antike Möbel, Lieblingsgerichte und Rückzugsorte: Der Feldkircher Diözesanbischof gewährt einen Blick in seine vier Wände.
Feldkirch Was bewegt bekannte Menschen abseits von Terminkalendern und öffentlichen Auftritten? In der VN-Serie „Promis ganz privat“ besuchen die Vorarlberger Nachrichten gemeinsam mit Ländle TV prominente Persönlichkeiten und werfen einen Blick hinter die Kulissen ihres Alltags. Diesmal öffnet Bischof Benno Elbs die Tür zu seinem ganz persönlichen Rückzugsort und spricht über seine alltäglichen Rituale, seine liebsten Freizeitbeschäftigungen und sein Lieblingsgericht.
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Unweit der bischöflichen Residenz am Hirschgraben in Feldkirch lebt Benno Elbs – es ist ein Haus, das viel Geschichte erzählt. In dem Haus, das einen großen Garten umgibt, lebte einst Bruno Wechner, der erste Diözesanbischof Vorarlbergs, bis zu seinem Tod im Jahr 1999. Heute teilt sich Benno Elbs das Haus mit Ordensschwester Maria. „Ich bin vor über 20 Jahren als Pastoralamtsleiter hier eingezogen“, erzählt Elbs. „Auch als ich Bischof wurde, wollte ich weiterhin hier wohnen. Ich habe mich immer sehr wohlgefühlt – und der kleine Abstand zum offiziellen Bischofshaus tut mir gut.“

Prunk und Glamour spielen in seinem Zuhause keine Rolle – seine vier Wände sind geprägt von Gemütlichkeit und liebevollen Details. In den hellen Räumen stehen ausgewählte alte Möbelstücke, auf dem Esstisch frische Tulpen. Der Kaminofen im Wohnzimmer verleiht dem Raum eine einladende Atmosphäre. “Diesen habe ich mir zu Coronazeiten gekauft”, erzählt Elbs schmunzelnd.

Was er an seinem Zuhause besonders schätzt? „Es hat Charakter“, sagt der 64-Jährige. „Ich mag es, wenn es hier und da ein bisschen knarrt. Und ich habe hier Nachbarn. Im Bischofshaus wäre ich ziemlich abgeschieden. Hier herrscht Leben rundherum.“

Zuhause bedeutet für Bischof Benno Elbs weit mehr als nur ein Ort zum Wohnen. „Jeder Mensch braucht einen Platz, an dem man sich fallen lassen kann und wo man sich nicht überlegen muss, was man anzieht oder wie man aussieht.”

Als öffentliche Person stehe man ständig unter Beobachtung, sobald man das Haus verlässt, merkt er an. “Das ist ehrlich gesagt manchmal schon mit Stress verbunden.” Zuhause heißt für ihn aber auch von Menschen umgeben zu sein, die ihn nicht wegen seines Amtes, sondern wegen seiner Persönlichkeit schätzen. Einen ganz besonderen Rückzugsort hat Elbs deshalb auch in Langen bei Bregenz, wo seine Mutter, sein Bruder sowie Nichten und Neffen leben. „Das familiäre Zuhause bedeutet mir sehr viel.“

Der Tag des Bischofs sei von früh bis spät durchgetaktet. Ein perfekter freier Tag beginnt für ihn daher ohne klingelnden Wecker am Morgen. Nach dem Frühstück zieht es ihn oft nach draußen zu einem Spaziergang. Zuerst aber besucht er die Hauskapelle im Keller. “Ein sehr wichtiger Rückzugsort für meine Morgengebete.” Ein gutes Buch gehört für ihn ebenso zu einem entspannten Tag dazu.

Zu seiner aktuellen Lektüre zählt das Buch “Die Geister, die ich teilte – Wie soziale Medien unsere Freiheit bedrohen”. Instagram und Co. spielen auch in seinem Alltag eine große Rolle. Liken und Posten stehen bei ihm auf der täglichen To-do-Liste. „Ich bin über Instagram mit vielen jungen Menschen in Kontakt“, erzählt er. Für ihn ist es jedoch kein Ort der Selbstdarstellung, sondern ein reines Kommunikationsmittel. „Ich muss ja keine Wahlen gewinnen“, sagt er lachend. „Mir geht es darum, schöne Inhalte zu teilen und mit den Menschen direkt in Verbindung zu stehen.“

Begegnung findet bei ihm aber vor allem persönlich statt. Auch in seinem Zuhause ist der Bischof gerne Gastgeber – vor allem in der Küche, wo er regelmäßig Besuch empfängt. „Der bekannteste Gast war wohl der Bundespräsident“, verrät er mit einem Augenzwinkern. Was bei solchen Besuchen auf den Tisch kommt, entscheidet dann Schwester Maria, die ihn seit vielen Jahren begleitet und seine Vorlieben längst kennt. „Am liebsten esse ich Hackbraten mit Kartoffelpüree“, sagt er schmunzelnd.

