Süßer Start in die Saison: Erdbeerernte beginnt

Auf dem Winderhof werden bereits seit einer Woche Erdbeeren gepflückt.
Dornbirn Seit einer Woche wird bereits geerntet. Auf rund sechs Hektar bauen sechs landwirtschaftliche Betriebe in Vorarlberg Erdbeeren an. Bei normalem Ernteverlauf werden rund 100 Tonnen erwartet. Einer dieser Betriebe ist der Winderhof: Auf den 1,7 Hektar großen Feldern zeigen bereits die ersten Erdbeeren ihr rotes Gesicht. „Wir schauen jedes Jahr, dass wir es bis zum Muttertag schaffen“, erklärt Theresia Winder. „Seit Februar pflegen und hegen wir die Erdbeeren.“ Denn bereits im Winter fällt der Startschuss für die süße Frucht: „Da haben wir schon die Folienhäuser aufgebaut. Sie werden gereinigt, und zur Bestäubung setzen wir Hummeln ein“, erläutert sie.

Die Frostnächte Anfang Mai, besonders rund um die Eisheiligen, blieben dem Betrieb heuer erspart. Wäre es anders gekommen, hätten die Winders die Pflanzen mit Vlies geschützt. Doch nicht nur Kälte, auch zu viel Regen ist für die empfindliche Kultur problematisch. „Deshalb haben wir zwei Drittel der Fläche in Folienhäusern – wegen der vielen Niederschläge. Erdbeeren mögen keine nassen Füße“, sagt Winder.

Auch Ulrich Höfert, Obstbauexperte der Landwirtschaftskammer, bestätigt: „Das Beerenjahr ist mit überdurchschnittlichen Temperaturen und wenig Niederschlag gestartet. Für die Pflanzen ist das ideal – solange die Bodenfeuchtigkeit ausreichend bleibt.“ Dank kühlerer Witterung und Niederschlägen vor den Eisheiligen sei die Gefahr von Spätfrost gering gewesen. „Die Temperaturen bleiben nun vorerst gedämpft, weiterer Regen ist selten – das ist perfekt für die Beerenernte“, so Höfert.

Ein Naturprodukt
Um dem Boden Zeit zur Regeneration zu geben, werden die Erdbeeren am Winderhof auf Dämmen angebaut, die jedes Jahr versetzt werden. „Das ist mit viel Aufwand verbunden, aber der Standard wird immer höher. Die Kundinnen und Kunden wünschen sich Erdbeeren immer früher – doch es bleibt ein Naturprodukt. Es ist auch unsere Aufgabe als Bäuerinnen und Bauern, das zu erklären“, betont Winder.

Trotz der aktuell anhaltenden Trockenphase zeigt sich die Bäuerin optimistisch: „Noch macht es den Pflanzen nichts aus. Wir sind zuversichtlich, dass es eine passable Ernte wird – aber genau vorhersagen kann man es nie.“